China in Farbe: Blau oder das Expo-Nachbeben

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Seit zwei Wochen ist die Expo, der große Stolz der Chinesen in diesem Jahr, nun vorbei. Was bleibt sind viele Erinnerungen, aber die Weltausstellung hat in China einige bleibende Spuren hinterlassen.

Angefangen natürlich mit dem in der Expostadt Shanghai allgegenwärtigen Haibao – dem blauen Maskottchen des Riesenevents, dessen Name übersetzt „Schatz des Meeres“ bedeutet. Leider, so kristallisierte sich im Laufe der Zeit heraus, war die Gestalt von Anfang an sowohl bei vielen Chinesen als auch bei ausländischen Besuchern gleichermaßen unbeliebt. Klein, blau und leicht unförmig gleicht Haibao, so der Tenor der Kritiker, vielmehr einer Zahnpastawerbung als dem Symbol eines so wichtigen, internationalen Ereignisses. Dennoch hielt im Vorfeld der Expo eine kleine Armee der blauen Männchen Einzug in die Straßen der Stadt. An Kreuzungen wurden Statuen aufgestellt, in öffentlichen Verkehrsmitteln flimmerte eine animierte Version Haibaos über Bildschirme. Selbst Hecken am Straßenrand nahmen plötzlich seine leicht viereckige Form an.

Nun stellt sich natürlich die Frage, was nach der Expo mit den ganzen Figuren passieren wird, doch sieht es so aus, als ob Haibao den Shanghaiern noch eine Weile erhalten bliebe. Die Behörden der Stadt machen nämlich noch keine Anstallten, die blaue Invasion zu beenden.

Und das Expo Gelände an sich? Noch stehen die Pavillons, noch werden sie teilweise von den letzten fleißigen Expo-Helfern bevölkert. Bald jedoch werden auch die Hartnäckigsten ihre Schreibtische geräumt haben und dann rücken unausweichlich die Abrissbirnen an. Die besonders beeindruckenden Exponate der Länderausstellungen überdauern das Ende der Gebäude jedoch. Sie werden an das geplante Expo-Museum gehen, das an die glorreiche Zeit dieser Messe der Superlative erinnern soll. Anderes wird gespendet. So geht ein Teil des Mobiliars des deutschen Pavillons zum Beispiel an die Deutsche Schule hier in Shanghai.

Doch nach und nach werden neue Wohnhäuser die Plätze der repräsentierten Länder einnehmen und in einigen Jahren wird das Expo-Gelände vielmehr einem neuen Stadtviertel gleichen als einem Platz, an dem noch vor Kurzem hunderttausende Menschen zusammenströmten. Einige Hinterlassenschaften bleiben jedoch auch hier. So planen laut einer Mitarbeiterin des deutschen Pavillons die Verantwortlichen z.B. das Hamburghaus stehen zu lassen, um es in einen Bürokomplex umzuwandeln.

Die Expo hat Spuren hinterlassen: In den Erinnerungen der Besucher und dem Nationalstolz vieler Chinesen. In den Gesichtern der erschöpften Mitarbeiter und dem Antlitz einer Stadt, die dieses Ereignis so schnell nicht vergessen wird.

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