Reisebericht der Tibet Rundreise "Dach der Welt, Land der Götter"

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Hans Mauch reiste im Mai 2011 mit China Tours ins Reich der Mitte. Er nahm an der Rundreise "Dach der Welt, Land der Götter", welche ihn von Peking nach Lijang in Südchina bis nach Tibet führte. In unserem China Tours Magazin erzählt er von seinen Erlebnissen und Eindrücken auf dieser Reise im Himalaya. / Ein Reisebericht von Hans Mauch.

Der Flug von Zürich über Düsseldorf nach Beijing war super. Infolge der kurzen Umsteigezeit in Düsseldorf wurde ich dort bereits beim Verlassen des Flugzeuges von Flughafenangestellten erwartet und auf direktem Weg zum neuen Gate geführt. Ich konnte sogar noch Fenster- oder Gangplatz wählen. Besten Dank nochmals an China Tours für die gute Verbindung!

Nach der Ankunft kurz nach Mittag fuhr ich mit dem Airport-Express und der U-Bahn in kurzer Zeit bis ins Zentrum von Beijing. Was mir gegenüber meinen letzten beiden Reisen von 2006 und 2007 sofort aufgefallen war, sind die neuen Sicherheitskontrollen mit Gepäckdurchleuchtung, die man neben jeder U-Bahnstation auch bei jedem Zutritt zu Sehenswürdigkeiten und zum Platz des Himmlischen Friedens über sich ergehen lassen musste.

Hans Mauch bereiste mit China Tours Südchina und Tibet. Hans Mauch bereiste mit China Tours Südchina und Tibet.

Die paar Tage, die ich früher nach Beijing gereist war, zahlten sich voll und ganz aus. Auch das Hotel Jade Garden Grande zwischen der Verbotenen Stadt und der Wangfujing Einkaufsstrasse war ganz in Ordnung. Ich besuchte zwar am Folgetag schon zum dritten Mal den Sommerpalast – weil er so schön ist, aber ich machte dann am Nachmittag noch einen Abstecher zu den etwas östlich gelegenen ‚alten‘ Sommerpalästen. Dieses Areal ist noch viel grösser und ich musste mich vorsehen, dass ich mich in diesem riesigen Park nicht verlief. Nach einiger Zeit habe ich dann auch die Reste der griechischen Tempelanlagen erreicht.

Am zweiten Tag besuchte ich die letzten Überreste der Stadtmauer von Beijing sowie zum zweiten Mal den grossen Antikmarkt Panjiayuon, welcher immer wieder ein Besuch wert ist, und gegen Abend noch die grosse Schildkörte im Teich, das National Center for the performing Arts, gleich hinter der grossen Halle des Volkes. Mit der ausgebauten U-Bahn lässt sich, zwar immer vollgedrängt, inzwischen sehr viele Orte in Beijing aufsuchen.

Am Tag der Gruppenankunft fuhr ich mit dem Airport-Express am Vormittag gemütlich zum Flughafen für den Weiterflug nach Kunming. Der Reisegruppe, die dort schon seit einigen Stunden auf den Weiterflug wartete, war die lange Anreise von Weitem anzusehen und nach der Ankunft im Hotel in Kunming sah man von den Teilnehmern innerhalb kurzer Zeit nichts mehr. Alle waren in ihr Hotelzimmer verschwunden und ruhten sich aus. Bereits ausgeruht, wie ich war, machte ich an diesem Abend auf eigene Faust Kunming unsicher.

Der Besuch des gigantischen Steinwalds in Kunming war super und die Weiterfahrt nach Dali sehr abwechslungsreich. Dali ist wirklich eine Perle im Süden Chinas. Das Hotel am Rande der Altstadt war natürlich für die Erkundung der Stadt bestens gelegen. Der Ausflug zu den drei Pagoden war sehr schön. Wir fuhren mit den kleinen Elektromobilen ganz nach oben im Park und schlenderten dann langsam zurück zu den Pagoden – gute Idee der Reiseleitung!

Die Weiterfahrt nach Lijiang war abwechslungsreich und interessant. Mit Lijiang erlebten wir die Königin der Perlen im Süden Chinas. Das Hotel lag mitten in der tollen Altstadt und so nutzte ich jede freie Minute, die wunderschöne Altstadt zu erkunden. Das Wetterglück wollte es, dass wir beim Teich des schwarzen Drachen gerade noch den Jadedrachenschneeberg sehen und natürlich auch bildlich festhalten konnten.

Bei der Weiterfahrt nach Shangri-La konnten wir nicht mehr die Annehmlichkeiten einer mehrspurigen Autobahn geniessen, dafür wurden wir Zeuge, wie in China Autobahnen gebaut werden. Teilweise verlief die Überlandstrasse auf der Baupiste im Lehm und Dreck und jedes Fahrzeug versuchte darauf, egal in welche Richtung, die optimale Linie zu finden.

Der Besuch der Tigersprungschlucht war grandios, ein Naturschauspiel erster Klasse! In Shangri-La bezogen wir dann ein ganz tolles Hotel ausserhalb der Stadt am Fusse eines Berges. Von Shangri-La selber bekamen wir leider nichts zu sehen, da nur ein Ausflug in den Pudacuo-Naturpark anstand. Leider regnete es fast den ganzen Tag, so dass wir den Park relativ rasch wieder hinter uns liessen. Abgesehen davon musste ich feststellen, dass die Wälder und Seenlandschaft dem Schwarzwald in Deutschland oder Teilen in der Schweiz glichen. Somit habe ich eigentlich an diesem Tag nicht viel verpasst.

Das Kloster Ta'er Si mit den acht Pagoden bei Xining Das Kloster Ta'er Si mit den acht Pagoden bei Xining

Der Flug von Shangri-La zum Flughafen von Lhasa sowie der Weiterfahrt nach Tsedang waren höchst interessant. In Tsedang erwartete uns eine relativ saubere Stadt und ein schönes Hotel. Von da an hiess es dann auch Klöster und Tempel besichtigen, was vielleicht während des gesamten Tibet-Aufenthalts auch etwas zu viel des Guten war. Aus diesem Grund werde ich nachstehend nicht zu jedem Kloster und Tempel eine Beurteilung abgeben, wiederholten sich doch im Inneren die unzähligen Buddha Figuren teilweise ergänzt von immer wieder neuen Grabstupas verblichener Panchan- und Dalai-Lamas sowie von den Äbten der Klöster. Erwähnenswert ist aber sicher zu Beginn der Besuch der Burg Yumbulakhang infolge ihrer Lage auf der Spitze eines Hügels.

Ein absolutes Highlight war aber am darauf folgenden Tag die über eine Stunde dauerende Überquerung des Brahmaputras mit dem Boot. Dass auf der anderen Flussseite ein Klosterbesuch anstand, war eher nebensächlich. Bei der Rückkehr erweckte ein kleiner Sandsturm auf der anderen Flussseite unsere Aufmerksamkeit.

Die Fahrt von Tsedang über Gyangtse nach Shigatse war sehr ambitiös. Wir erlebten ein Bergrennen von LKWs, Bussen und PWs über zwei Viertausender und einen Fünftausender Pass bei Wintereinbruch. Hier besteht die Gefahr, dass die Route bei einem Stau nicht in der vorgesehenen Zeit bewältigt werden kann. Bei uns staute es sich glücklicherweise nur kurz vor einer Baustelle in einer Haarnadelkurve. Die Pässe forderten aber dann auch noch ihren Tribut: Einen Tanklastwagen im Bach, ein umgekippter Linienbus neben der Strasse und ein PKW im Strassengraben. Schade war, dass in Gyangtse keine Zeit vorhanden war, auf den Dzong zu steigen. Von dort aus hätte man einen wunderbaren Blick auf die gegenüberliegende Klosteranlage gehabt. Gäbe es doch nur ein anständiges Hotel in Gyangste! Eine Übernachtung dort wäre dann lohnenswert.

Als wir dann nach vielen Kilometern unruhiger Fahrt endlich in Shigatse angekommen waren, mussten wir feststellen, dass uns dort überhaupt nicht einen ‚entspannten‘ Ort – wie in den Reiseunterlagen beschrieben – erwartete. Die ganze Stadt war eine riesige Baustelle. Jede, aber wirklich jede Strasse war oder wurde gerade aufgerissen, die Gehsteige waren weg oder von Baugerüsten und Baufahrzeuge belegt und jedes Gebäude war eingerüstet und die Fassaden wurden gerade abgeklopft. Die ganze Stadt lag in einer gelblich giftigen Wolke aus Lehm- und Betonstaub, getrockneter Hundekacke und anderem – man wollte es gar nicht so genau wissen! Der Baulärm sowie der Lärm von dem sich durch die unendlich Baustelle zwängenden Verkehr dröhnten in der ganzen Stadt bis tief in die Nächte hinein. Natürlich hatte dies auch ganz konkrete Konsequenzen auf unser Hotel: Stromausfälle mehrmals am Tag, kein warmes Wasser zum Duschen, Türkarten, die plötzlich nicht mehr funktionierten, blockierte Lifte und zuletzt noch verschimmelte Brötchen gehörten zum Alltag. Zusätzlich kam bei mir noch ein chronisch verstopftes WC dazu, welches während den beiden Logiernächten durch das Hotelpersonal nicht wieder in volle Betriebsbereitschaft gebracht werden konnte.

Na ja, nach der zweiten Nacht wollten wir dann alle möglichst früh die Stadt verlassen und wieder die Drei-Pässe-Fahrt in Angriff nehmen. Diesmal konnten wir die Fahrt bei schönstem Wetter geniessen und auch einen kurzen Halt auf dem 5000er Pass einschalten. Leider ist aber diese Fahrt auch bei schönem Wetter sehr sehr lang und es darf wirklich nichts dazwischen kommen. Nach dem letzten Pass durften wir dann bei einer tibetischen Familie reinschauen und frischen Yakbuttertee probieren. Wir waren erstaunt, dass dieser eigentlich ganz gut schmeckte. Unsere Reiseleitung hatte dann auch wieder toll gehandelt und den im Anschluss geplanten Besuch vom Jokhang Tempel in Lhasa auf einen Folgetag verlegt. So konnten wir in aller Ruhe nach der Ankunft am frühen Abend die Zimmer beziehen. Einige gingen dann noch auf eigene Faust die gleich neben dem Hotel liegende Altstadt besichtigen. Ich habe mir leider im völlig verdreckten Shigatse meine Atmewege ‚verätzt‘ und musste für den Rest der Reise immer mal wieder pausieren und Antibiotika einnehmen. Einige andere Teilnehmer hatten es zum Glück nicht so schlimm erwischt.

Am nächsten Tag habe ich mich durchgeringt, die Besichtigung des Potala mitzumachen, das war ja wohl Pflicht! Der Palast ist aber von aussen einiges eindrücklicher als von innen, wo man eigentlich nur dunkle Treppengänge, kleine Kammern und mit Buddha Figuren und Stupas vollgepferchte grössere Räume zu Gesicht bekam. Danach ging es weiter zum Norbulingka, die Sommerresidenz der Dalai-Lamas. Zum Kloster Sera etwas ausserhalb Lhasas bin ich dann nicht mehr mitgegangen. Ich habe mich in ein Taxi gesetzt und liess mich zum Hotel fahren, wo ich mich wieder teilweise auskurieren konnte. Am Folgetag ging ich dann zum Drepung Kloster wieder mit, pausierte dann aber am Nachmittag erneut, wo dann der Jokhang Tempel ‚nachgeholt‘ wurde.

Tibets größtes Bauwerk: Der Potala Palast in Lhasa. Tibets größtes Bauwerk: Der Potala Palast in Lhasa.

Ja und dann kam der Tag der Tibet-Bahn. Wir teilten uns zu dritt ein Vierbettabteil und fuhren bei schönstem Wetter bis zum Sonnenuntergang durch eine fantastische und nicht endend wollende Landschaft. Die Fahrt war sehr entspannend und in der Nacht konnten alle gut schlafen, da vom Zug fast nichts zu hören war.

Tags darauf sind wir in Xining angekommen. Die Stadt machte den Eindruck, als sei sie erst vor 2 Jahren entstanden. Sicher 90 % der zahlreichen Hochhäuser waren noch im Bau und auch der provinzielle Flugplatz wurde gerade zu einem weiteren internationalen Flughafen ausgebaut. Hier wären alle wohl froh gewesen, wenn der Flug nach Beijing nicht erst am Abend stattgefunden hätte. Der Ausflug zu einem zusätzlichen tibetischen Kloster hätte nicht unbedingt sein müssen. Auch kam die Diskussion auf, ob man nicht besser statt dem Flug die Reise mit dem Zug hätte weiter fortsetzen sollen, 16 Stunden weit wäre Beijing noch gewesen. Die Höhe im Tibet haben wir alle gut gemeistert. Die Reise mit dem stetigen Anstieg von Südchina her Richtung Tibet war für eine laufende Akklimatisation von grossem Vorteil.

In Beijing angekommen habe ich wieder mein eigenes Programm gestartet. Immer noch etwas lädiert, habe ich zuerst ausgeschlafen, und dann eine kleine Runde zu den Hutongs beim Trommel- und Glockenturm unternommen und die Gegend rund um den See genossen. Danach bin ich zurück ins Hotel, um die immer noch etwas vorhandene Angina zu kurieren.

Am nächsten Tag war wieder Ausschlafen angesagt, bevor wir uns als Gruppe wieder zusammenfanden, um den letzten Tag vor dem Rückflug in Angriff zu nehmen. Zum Glück war ich nun wieder fit und sehr zuversichtlich für den langen Flug. Nach dem Olympiastadion, dass wir leider nur von aussen sehen konnten, ging es zum Künstlerviertel, dass man sicher einmal erlebt haben sollte. Danach hatte unser Reiseleiter auf Anfrage aus der Gruppe noch einen Kaufstopp im Silk-Market organisiert, wo es von allerlei Fälschungen über echte Seidenartikel bis zu echten Perlen und Jadeschnitzereien sowie noch vielen anderen Dinge zu kaufen gab. Da konnten wir dann unsere restlichen Yuans ausgeben und es hat allen viel Spass mit dem Feilschen in dem Gewusel von Chinesen und Langnasen gemacht. Danach gingen wir zum Peking-Enten-Essen und dann – um noch gute Sitzplätze zu ergattern – relativ früh zum Flughafen. Wir bedankten und verabschiedeten uns bei Chen, unserem super Reiseleiter, und machten uns auf zum Gate.

1.20 Uhr startete unser Airbus Richtung Westen. Der Rückflug nach Frankfurt war ein wenig unruhig, aber wir kamen alle rechtzeitig und glücklich an, so dass wir unsere Anschlussflüge problemlos erreichen konnten.

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