Shanghai Inside: Panda-Diplomatie

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Po, der pummelige Kung Fu Panda, erobert Kinderherzen weltweit. Die Dreamworks Produktion ist ein Kassenschlager für die Kinos in den USA und Europa. Aber auch in China sind Groß und Klein von Pos Abenteuern begeistert. „Warum können wir nicht so tolle Filme selbst machen?“, zitierte der China Daily einen der Millionen begeisterten Internetblogger.

Kung Fu Panda ist typisch chinesisch. Der Pandabär ist ein nationales Symbol für China und Kung Fu einer der klassischen chinesischen Kampfsportarten. Im Film werden Nudeln gegessen und Erhu gespielt. Dazu wurde der zweite Teil des Trickfilms noch weiter mit „typisch chinesischen“ Elementen, wie Schattenspiel und Löwentanz, angereichert. Kurz vor dem Chinesischen Tag der Kinder und Jugendlichen startete Kung Fu Panda 2 in den Kinos der Volksrepublik und die Familien standen Schlange. Popcorn, Coca-Cola und ein amerikanischer Trickfilm, was die einen begeistert, macht die anderen wütend.

Kung Fu Panda Po Kung Fu Panda  

Zhao Bandi, ein chinesischer Künstler, schrieb in einem offenen Brief an die Kinobetreiber: „Der Kindertag sollte rein bleiben und nicht zu einem Geschäft für Hollywood verkommen.“ Zhao hat dem amerikanischen Film den Kampf angesagt und über diverse Medien zum Boykott aufgerufen. Schon beim ersten Teil des Panda-Abenteuers beschuldigte Zhao Dreamworks die chinesischen Symbole zu missbrauchen. Ein weiterer Hintergrund für die Verstimmung 2008 war der Ausstieg von Steven Spielberg, dem Gründer von Dreamworks, aus der olympischen Werbekampagne aus Protest gegen Chinas Außenpolitik im Sudan.

Auch in akademischen Kreisen wurde damals wie heute von einer „kulturellen Invasion“ gesprochen. Die chinesischen Elemente würden missbraucht, um den amerikanischen Lifestyle zu verkaufen. Ist Po, der Panda, nun chinesisch oder ist er doch nur eine typische amerikanische Trickfilmfigur? Und warum muss ein „chinesischer Trickfilm“ aus den USA kommen? Fehlt es China wieder mal an der notwendigen Kreativität? Das Shanghai Animation Film Studio sieht Kung Fu Panda hingegen als Chance. Die Mitarbeiter sollten Pos Abenteuer anschauen und lernen, wie man einen gelungenen Trickfilm produziert.

Abseits aller politischen und akademischen Diskussionen liebt die große Mehrheit der Chinesen Kung Fu Panda. Der erste Teil wurde zu einem der größten Kinoerfolge des Landes und 270 Millionen online Kommentare auf dem Mikroblog zum zweiten Film sprechen für sich. Und nach all dem „China-Bashing“ und der „China-Phobie“ kommt mit Kung Fu Panda endlich ein positives Chinabild aus den USA. Da könnte man geradezu von einer „Panda-Diplomatie“ sprechen.

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