Travelogue Taiwan: Geopark Yeliuh

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Der Bus schnauft um die letzte Kurve und bleibt quietschend stehen. Die blau-weiße Blechkutsche hat es mit knapper Not den steilen Hang hinauf geschafft. Yeliuh! Passagiere für Yeliuh, hier bitte aussteigen. Was denn, hier? Mitten auf einer schlaglöcherdurchsetzten, vereinsamten Straße. Das muss ein Irrtum sein. Aber der Fahrer lässt sich nicht umstimmen.

Ungnädig weist er den verblüfften Reisenden den Weg aus der Bustür und entlang eines kaum erkennbaren Trampelpfades. Abkürzung, brummt er und dann tritt er auch schon wieder aufs Gaspedal. Das also ist Yeliuh.

Steinformation im Geopark Yeliuh

Nach ein paar unschlüssigen Minuten, geht es dann doch los. Immer entlang des kleinen Weges, der nach einer Biegung endlich breiter wird und auf eine Straße führt. Es geht vorbei an ein paar kleinen Lädchen mit Fischereiutensilien und Straßenständen mit Fisch und Tofuvariationen. Den Blick abwechselnd auf die Meereskulisse entlang der Straße und die Wegbeschreibung in der Hand gerichtet,  erreichen wir gut zehn Minuten später das Ziel.

Der Geopark Yeliuh liegt außerhalb des kleinen Städtchens Wanli im Nordosten Taiwans. Er ist bekannt für zwei Dinge: seine natürlichen Höhlensysteme, die, so erfahren wir am Eingang, bis zu 1,800 Meter weit ins Meer hineinreichen. Einen „Unterwasserspaziergang“, um sich vom Ausmaß des kompletten Höhlensystems zu überzeugen, kann man leider nicht unternehmen, aber das ist auch gar nicht nötig, denn bei einem Gang durch den Geopark kann man immerhin einige der Höhlen aus der Nähe bewundern und einmal in den einen oder anderen Felsschlund lugen.

Der "Königinnenkopf" Der "Königinnenkopf"

Die zweite Besonderheit in Yeliuh, sind die Steinformationen. Ausgehöhlt, geschliffen und geformt –Wasser und Zeit haben die überirdischen, fantasievollen „Dekorationen“ der Höhlen geschaffen. Diese bizarren Steinformationen wurden von den Einheimischen mit den kuriosesten Namen, beispielsweise Bienenkorb oder Feen-Schuh versehen. Die bekannteste „Kreation“ unter den Yeliuh-Felsen ist der so genannte „Könniginnenkopf“. Die Dame mit der aufwendigen Frisur ist Symbol für den Park und ein beliebtes Postkartenmotiv.

Wenn Sie einen langen Atem haben, sollten Sie den Aufstieg zum Aussichtspunkt wagen. Entlang des kleinen Weges, der mitten durchs Dickicht führt, kann man viele imposante Blicke auf Yeliuh erhaschen. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie nach einer Biegung plötzlich "geblitzt" werden: Die Damen und Herren mit den Stativen und teueren Kameras sind nicht hier, um Ihnen Urlaubsfotos zu verkaufen, sondern hoffen auf einen Schnappschuss von einer der seltenen Vogelarten, die in dieser Region ihre Nistplätze haben.

Oben angekommen entlohnt ein Rundblick über die Nordküste für die Mühen des Aufstiegs. Und natürlich sollten Sie auch das tun, was beim Reisen auf  Taiwan zum guten Ton gehört: Greifen Sie zum (wasserfesten) Stift und verewigen Sie sich an den Säulen des Holzpavillons.

Für einen Ausflug nach Yeliuh sollten Sie allerdings festes Schuhwerk einplanen, denn beim Entdecken und Bestaunen der Höhlensysteme und Felsformationen vergisst man schnell, dass man sich auf glitschigem Untegrund bewegt.  Falls Sie zu den Frühaufstehern gehören, sollten Sie sich gleich morgens auf den Weg nach Yeliuh machen. Zur Belohnung erwartet Sie eine Steinlandschaft im Morgenlicht, die fast wirkt, als sei sie gezeichnet worden.

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