Reisebericht: Mythos Shangri-La Teil 1

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China Tours-Mitarbeiterin Phuong Conlé hat sich auf eine China Reise in abgelegene Regionen des Osthimalayas gemacht und deren Herzstück das Shangi-La mit ihrer einmaligen Landschaft kennen gelernt. In ihrem  Reisebericht erzählt sie zunächst vom ersten Teil ihrer Reise Mythos Shangri-La vom 16.05.-31.05.2012, die die Gruppe von Chengdu nach Riwa führte:

Shangri La – der Ort, den der Autor James Hilton in seinem Buch "Verlorener Horizont" zum Mythos machte. Der junge Brite Conway findet sich darin nach einem Flugzeugabsturz in einem paradiesischen Kloster wieder – für ihn beginnt die Grenze zwischen Realität und Fantasie zu verschwimmen. Nicht weiter verwunderlich in dieser mystischen Landschaft, geprägt von der einzigartigen tibetischen Kultur. Doch auch die Fahrt dorthin durch den Osthimalaya bietet viele Highlights.

Ausgangspunkt unserer Reise ist Chengdu – die Hauptstadt der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas, die u.a. bekannt für die scharfe chinesische Küche ist. Chengdu ist längst eine moderne und große Stadt Chinas geworden. Als Ausgangspunkt für eine Entdeckung des malerischen Südwestens oder als Zwischenstopp für viele Touristen auf dem Weg nach Tibet.

Bifengxia Panda Aufzuchtstaion

Nicht zuletzt ist Chengdu aber bekannt für seine Pandas – dem chinesischen Wappentier. Neben der Chengdu Panda Base (Breeding and Research Center) etwas außerhalb von Chengdu gelegen, beheimatet die Provinz Sichuan außerdem die Bifengxia Panda Aufzuchtstation. In einem weitläufigen Naturschutzgebiet eingebettet bietet sie viel Platz für seine Bewohner. Nach dem schweren Erdbeben von 2008 wurden die Tiere vom Wulong Naturschutzgebiet nach Bifengxia umgesiedelt. Heute heißt es früh aufstehen, um die Fütterung der Pandas zu erleben. Denn zu dieser Zeit sind die Pandas am aktivsten. Insbesondere die Jungtiere haben es uns angetan. Sie toben ausgelassen herum und lassen sich von den herumstehenden Besuchern nicht beeindrucken. Leider müssen wir weiter in Richtung Osthimalaya. Wir besuchen die alte Stadt Shangli, die idyllische Stadt mit seinen verwitterten Holzhäusern, steinernen Brücken und schmalen Gassen, lädt zum Verweilen ein. Das Ziel des heutigen Tages ist Luding. Wer sich für die chinesische Geschichte interessiert für den ist die Luding-Brücke sicherlich ein Begriff. Über die alte eiserne Hängebrücke konnte sich Mao einst mit seinen Truppen während des Langen Marsches vor den Feinden retten. Bei einem Abendspaziergang werden wir neugierig von den Einheimischen auf dem Dorfplatz beobachtet – fernab der Großstadt Chengdu erleben wir hier zum ersten Mal wie selten sich westliche Touristen in dieses Gebiet hierher vordringen. Wir sollten in den nächsten Tagen noch zahlreiche solcher Begegnungen erfahren.

Wehrturm im Dorf Suopo

Auf unser Fahrt rundsechsstündigen nach Danba – entlang des Dadu-Flusses – bekommt man langsam das Gefühl, dass man sich dem Osthimalaya nähert. Die bewaldeten Berge werden höher und auf unserem Weg passieren wir viele kleine Dörfer tibetischer Prägung. Vielerorts trifft man kleine weiße Stupas und kleine Tempel. Bunte Gebetsfahnen flattern im Wind. Unterwegs passieren wir ein Dorf der Qiang-Minderheit, deren über 1.000 Jahre alte Wehrtürme sich überall in den Berghängen verteilen und zusammen eine besondere Kulisse darstellen. In dem kleine Ort Danba – hier sehen wir erstmalig tibetische Zeichen an den Häusern und auf Schildern nehmen wir in einem lokalen Restaurant ein einfaches, aber gutes Mittagessen ein. Ehe wir unser Quartier beziehen geht es nochmals raus in die Berglandschaft. Über eine enge Bergstraße erreichen wir das tibetische Dorf Jiaju – dessen turmartigen Häusern durch fünf kleine weiße Höcker gekennzeichnet sind.

Zunehmend werden die Pässe höher und die ersten Gipfel der Fünftausender blitzen zwischen den Bergen hervor. Die Gebirgskulisse wirkt karger und geht nun über in eine Steppenlandschaft. Die auf 4.500 m liegende Tagong–Steppe bietet tibetische Nomaden mit ihren Yak-Herden die ideale Heimat. Hier in mitten dieser Steppenlandschaft in einem kleinen Ort gelegen besuchen wir das sehenswerte tibetische Tagong-Kloster. Insbesondere die rechte Halle, die ehemalige Haupthalle spürt man die tiefe Religiosität der Tibeter. Nach einer anstrengenden Weiterfahrt erreichen wir am Abend Yajing. An dem Fenster des Restaurants, in dem wir zu Abend aßen, zogen immer wieder kleine Grüppchen von Einheimischen vorbei – wir boten ihnen wohl ein seltenes Fotomotiv. Auf den Straßen drehten sich die Leute nach uns um. „Hello“-Rufe begleiten unseren Spaziergang durch den Ort.

Litang Kloster

Eines der wichtigsten Klöster dieser Gegend steht im Weiteren auf dem Programm. Stolz erhebt sich das Litang-Kloster (3.600 m) der tibetischen Gelug-Schule gegen das strahlende Blau des Himmels. Gelupka ist auch wegen ihrer markanten Kopfbedeckung bekannt als „Gelbmützen-Orden“ ist eine weit verbreitete Richtung des tibetischen Buddhismus. Klein aber fein präsentiert sich dagegen der Benpo-Tempel der Kagyupa-Schule, einer anderen Variante des Buddhismus im Osthimalya. Hier nimmt sich ein Mönch trotz der späten Abendstunde Zeit, um uns einige Erläuterung zu geben. Ein langer Tag geht in Riwa zu Ende.

In dieser touristisch wenig erschlossenen Gegend im Osthimalaya beginnen die Tage früh. Nicht jedem liegt das chinesische Frühstück bestehend aus neutraler Reissuppe, gedämpften Teigkloß (Dampfnudel ähnlich), hartgekochtem Ei und eingelegtem Salzgemüse. Nur auf ein Tässchen Pulverkaffee können die wenigsten verzichten – zum Glück hat unsere Reiseleitung einen kleinen Vorrat dabei.

Für viele von uns war der Naturpark Yading – eines der Höhepunkte dieser Reise. Der bei uns relativ unbekannte Naturpark Yading liegt in der unmittelbaren Umgebung der drei heiligen Schneeberge, Chenresig (6.032 m), Jambeyang und Chanadorje (beide 5.958 m). Dem tibetischen Buddhismus zufolge repräsentieren die drei Berge Mitgefühl, Weisheit und Energie. Auf einer schönen und wegen der Höhe auch anspruchsvollen Wanderung durch den überwiegend bewaldeten Park erreichen wir den Zhoma Latso See (Himmelssee, 3.900 m). Hier genießen wir die klare Luft und die spektakuläre Aussicht auf die schneebedeckten Berge. Nicht minder schön ist das über 700 Jahre malerisch gelegene Kloster Chonggo Gompa. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Elektrowagen erreichen wir die nahe gelegene Luorong-Steppe (4.100 m) – weiter im Blick die schneebedeckten Berge im Hintergrund.[gallery]

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