Tag 35 hat unsere New Silk Road Teilnehmerinnen Karin und Helga besonders beeindruckt und wird ihnen sicherlich lange in Erinnerung bleiben. Hier haben sie ihre Eindrücke und Erlebnisse für uns in einem Bericht zusammengefasst, damit wir auch ein Stückchen China erleben können.
Das leckere Abendessen ist vorbei. Was nun? Karin und ich beschließen bei dem schönen warmen Wetter noch vor das Hotel zu gehen, und fangen an die Straße hinunter zu bummeln. Vorbei an kleinen Geschäften die noch geöffnet sind (21.30 Uhr), zwischen Stühlen und Tischen hindurch an denen von Straßengrills geholtes Essen verspeist wird. Aufpassen muss man, dass man nicht über die aus der Erde ragenden Eisenrohre stolpert oder in ein Loch tritt. Wir werden angestaunt, winken und lächeln zurück, worauf uns auch ein Lächeln erreicht.
Plötzlich sind wir an einem hell erleuchteten Platz. Aber erst einmal müssen wir über die Straße. Karin ist schmerzfrei und läuft zwischen Autos, unbeleuchteten Mopeds und anderen Gefährten hindurch. Ich tue mich da schwerer, erreiche aber trotzdem heil den Platz. Als Erstes sehen wir ein tolles Farben-Wasserspiel: niedrige und hohe Fontänen, die sich mit kreisenden vereinen, sehr hoch in den Himmel jagen und sich in den Farben wie ein Regenbogen abwechseln. Dazwischen vergnügen sich Kinder, die mit samt ihrem Zeug von oben bis unten nass sind. Wir gehen weiter, weil wir irgendwo Musik hören können. Es ist chinesische, europäische und amerikanische Musik. Dazu wird von ganz vielen Leuten fast ausschließlich langsamer Walzer getanzt. Meine Beine zucken, und ich ehe ich mich versehe, tanze ich mit! Karin ist weiter zu der nächsten Musik gegangen, wo eine Art Tanzgymnastik ausgeführt wird. Sie versucht dort die Formationen mitzumachen, u.a. zu „La Paloma“ und „Dschingis Khan“.
Wir werden umringt, müssen uns mit verschiedenen Leuten auf das Foto bannen lassen. Wahrscheinlich sind in diesem Teil Chinas sehr selten „Langnasen“ unterwegs (kein Schimpfwort). Wir bummeln weiter über den großen Platz. Händler, die Luftballons und Süßigkeiten loswerden wollen, sind mit ihren mobilen Karren unterwegs. Hier wird Ball gespielt, dort Federball, da drüben Fußball. In einer anderen Ecke wird geskatet und Kinder fahren mit Rollschuhen an aufgebauten Hindernissen herum. Das ältere Volk hingegen spielt chinesische Brettspiele oder man unterhält sich schlicht. Auch mit uns wird gesprochen - mit Händen und Füßen und ein paar Brocken Englisch. Wir verstehen nichts und sind sicher, dass auch unsere Gesprächspartner nichts verstanden haben. Aber bestimmt hat es allen Spaß gemacht – uns auch.