Post aus China: Geocaching in Xiamen

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Für alle Schatzsucher der Moderne, für Menschen die auf Abenteuer aus sind und nebenbei auch gerne Zeit in der Natur verbringen, ist Geocaching perfekt geeignet. Das Konzept ermöglicht nicht nur seinen Orientierungssinn zu schulen, sondern bringt einen auch an bislang unentdeckte Plätze, die einem den Atem rauben.

„Durchschreiten Sie das chinesische Eingangstor und nehmen Sie die Treppe nach dem Kloster bis Sie auf eine Plattform stoßen. Nicht weit davon entfernt befindet sich eine Box mit dem Logbuch.“ So lautete etwas verkürzt formuliert die Anweisung auf der Homepage von Geocaching. Das Wort besteht zum einen aus „Geo“, was Erde bedeutet und „cache“, das stammt aus dem französischen und bedeutet ein geheimer Ort der früher im Zusammenhang mit Piraten und Goldgräbern benutzt wurde. Ähnlich wie bei einer Schatzsuche befinden sich auf der Homepage eine Wegbeschreibung und die geographischen Daten – also die GPS Daten – eines Caches.

"Geo" steht für Erde und "cache" für einen geheimen Ort der früher für Piraten benutzt wurde

Bei dem Spiel geht es darum, versteckte Gegenstände in der freien Natur zu entdecken, seinen Orientierungssinn zu schulen und die gefundenen Gegenstände im eigenen Account der Geocaching Community zu veröffentlichen. Die Form, Größe und auch der Inhalt der Gegenstände ist dabei teilweise sehr unterschiedlich, doch in den meisten Fällen handelt es sich um eine Box mit einem Logbuch, in das sich der Finder eintragen kann um nachzuweisen, dass er den Ort gefunden hat. Nachdem Fund werden die Gegenstände genauso wieder hingestellt wie sie gefunden wurden, um den Nächsten die selbe Chance zur Suche zu ermöglichen.

Bei Geocaching in Xiamen kommt man nicht nur an Tempeln vorbei sondern verbringt viel Zeit in der Natur Bei Geocaching in Xiamen kommt man nicht nur an Tempeln vorbei sondern verbringt viel Zeit in der Natur

Entstanden ist die Idee durch technikbegeisterte GPS Fans, die den öffentlichen Zugriff von GPS Daten im Jahr 2000 kreativer gestalten wollten. Davel Ulmer war der Erste, der eine Box mit einem Notizbuch, in dem sich die Finder eintragen konnten, im Wald verstaute und die Koordinaten in einem Forum im Internet veröffentlichte. Am Anfang gab es lediglich nur eine Regel: „Nimm etwas aus der Box mit und lass etwas dort.“ Das GPS Gerät, das man sich im Handy einstellen kann, ist beim Spiel der Kompass und die Wegbeschreibung aus der Internetseite die Schatzkarte die zum Cache führt. Die Idee machte sich selbstständig und immer mehr Anhänger fanden Interesse, bis auch eine professionelle Website entstand. Inzwischen gibt es weltweit unzählige Caches, und zwar auch in China. In Xiamen befinden sich zwei davon.

Das GPS Gerät ist der Kompass, die Wegbeschreibung die Landkarte bei der Suche

Da ich selber ein Fan von Abenteuern bin und Ausflüge in die Natur mit Begeisterung unternehme, hat Geocaching auch mein Interesse geweckt. Der Entschluss fiel schnell und schon waren auch meine Sachen für das kleine Abenteuer gepackt – Schatzsuche für Erwachsene. Mit der Wegbeschreibung und den GPS Daten ausgestattet ging es in Xiamen zunächst zu einer großen Parkanlage im Norden der Insel. Der Guanyinsi Park in Xiamen ist eine Oase der Erholung, denn zwischen Einkaufszentren und Wohnkomplexen ist der Park für die Chinesen ein Ort der Ruhe. Auf dem steinigen Weg finde ich viele Jogger und auch viele Chinesen, die ihre Taiqi Übungen machen. Der Wegbeschreibung folgend, komme ich an drei verschiedenen Tempel vorbei, die sehr gut besucht sind - genau wie es in der Beschreibung steht.

Die Neugier auf das Unbekannte ist stärker als die Müdigkeit in den Beinen

Vorbei an den Tempel wird eine Treppe beschrieben, die in einen ruhigeren Teil des Parks führen soll und tatsächlich sind bereits nach wenigen Stufen kaum noch Menschen zu sehen. Der Aufstieg ist steil und beschwerlich, die Sonne knallt, aber die Neugier auf das was noch kommt ist einfach stärker als die Müdigkeit in meinen Beinen. Auf der Aussichtsplattform ist kein Mensch zu sehen – sehr gut. Eine weitere Regel bei Geocaching ist, dass niemand anderes das Caching sehen darf. Wenige Meter vom eigentlichen Pfad entfernt soll die Box versteckt sein. Nicht unbedingt eine gute Beschreibung denn die Anhöhe mit der Plattform ist sehr groß und das GPS ist auch nicht unbedingt eine Hilfe. Von den Amerikanern entwickelt ist das GPS in China nicht metergenau wie beispielsweise in Deutschland sondern ortet die Koordinaten lediglich sehr grob. In einer Parkanlage zwischen Bäumen und Büschen kann jeder Meter der zu weit angegeben wird viel Zeit zum Suchen beanspruchen.

Geocaching führt an besondere Orte die nicht mit Menschenmassen überladen sind und eine schöne Aussicht über die Stadt ermöglicht

 

Also mache ich mich auf die Suche. Rund um die Aussichtsplattform und auf den Pfaden herum befindet sich nichts Auffälliges, abseits der Pfade ist die Suche wegen den Gebüschen anstrengender. Es kommen Chinesen auf die Plattform, schauen interessiert und gehen schnell wieder. Die Suche zieht sich hin. Vielleicht ist die Wegbeschreibung nicht gut genug formuliert oder das Cache wurde entfernt - ab und an soll das passieren. Entweder sind Tiere, die in der Box Futter vermuten, daran Schuld oder das Versteck ist nicht gut gewählt, sodass Wanderer auf das Cache stoßen und es mitnehmen. Letzterer Fall ist allerdings unwahrscheinlich, denn der letzte Fund wurde erst vor kurzem auf der Internetseite vermerkt. Ich merke also, dieses kleine Abenteuer ist etwas ganz anderes als beispielsweise Urlaub in einem gemütlichen Ferienhaus an der Nordsee, doch genau das gefällt mir daran.

Ohne Geocaching hätte ich diesen Ort niemals gefunden und diese Aussicht genossen

Nach zwei Stunden im Park gebe ich die Suche etwas enttäuscht auf, bin aber mit meiner ersten Geocaching-Erfahrung zufrieden. Ich habe die Box zwar nicht gefunden, aber ohne den Geocaching –Ausflug hätte ich diesen Ort an sich wahrscheinlich niemals besucht. Ich erkunde weiter den Park und entdecke eine tolle Aussicht über die Stadt Xiamen. Beim Blick über die Stadt fällt meine Sicht auf die Insel Gulangyu und ich erinnere mich, dass sich das zweite Cache in Xiamen auf der Pianoinsel befindet. Der erste Versuch hat zwar nicht geklappt, aber Übung macht ja bekanntlich den Meister.

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