Wanderung entlang der Tigersprung-Schlucht

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Nur wenige Stunden von Lijiang entfernt, liegt die Tigersprung-Schlucht ein beliebtes und beeindruckendes Reiseziel für Wanderausflüge. Die Wanderroute führt entlang einer Schlucht durch kleine Dörfer, Reisfelder und Wälder, die auf beiden Seiten durch schwindelerregende Bergspitzen begrenzt werden.

Im Gegensatz zu vielen anderen bekannten chinesischen Wanderwegen ist die Route entlang der Schlucht bis heute sehr natürlich geblieben. Während Sie zum Beispiel die berühmten chinesischen Berge oft auf endlosen Treppen erklimmen, umgeben von zahllosen Touristen, ist die Wanderroute der Tigersprungschlucht noch immer nur ein ausgetretener Pfad, auf dem es nach einem Regenschauer schon mal matschig werden kann.

Eine typische Wanderung in der Tigersprungschlucht erstreckt sich über zwei Tage, mit morgendlicher Anreise aus Lijiang und Übernachtung in einem der gemütlichen Hostels entlang der Route. Es ist auch möglich, am Startpunkt des Wanderweges zu übernachten und den Weg dann innerhalb eines Tages zurückzulegen oder sich einfach per Bus zum namensgebenden Ort des Tigersprungs fahren zu lassen. Für letztere Methode entscheiden sich oft die einheimischen Touristen, während auf der oberen Wanderroute sich mehrheitlich ausländische Besucher befinden.

die Aussicht am Anfang der Route Aussicht am Anfang der Route

Dadurch ist der Wanderweg auch alles andere als überlaufen und Sie können ein paar ruhige Stunden in der Natur genießen. Wer noch mehr Zeit mitbringt, der kann entlang dieser Route hinauf bis nach Shangri-La wandern, doch sollten Sie dafür auch mehr Erfahrung und Ausrüstung mitbringen. Die normale Wanderroute ist nicht sonderlich gefährlich, doch an verregneten Tagen können einige Stellen ziemlich rutschig werden, sodass dann Vorsicht geboten ist. Außerdem sind die Temperaturunterschiede im Verlauf des Tages sehr groß, bringen Sie also neben leichter Kleidung für den Tag auch dickere Sachen für die kalten Nächte mit.

Der Halbe Weg am ersten Tag

Während unseres Aufenthaltes in Lijiang entschieden sich meine Freundin und ich, dass wir die zweitägige Wanderung entlang der Schlucht angehen wollen. Unser Hostel in Lijiang half uns, die Bustour zu buchen und sorgte auch dafür, dass wir am frühen Morgen dann auch im Bus saßen. Nach kurzer Busfahrt kamen wir am Startpunkt an, besorgten uns die Tickets und schon ging es los. Wir waren bereits vorgewarnt, dass der Anfang der Strecke der schwierigste Teil der Wanderung ist, da sich der Pfad über 28 Kurven den Berg hochwindet.

Und in der Tat kamen wir schnell an unsere Grenzen, vielleicht auch dem ruhigen Leben zuvor in Chengdu geschuldet. Bereits am Anfang des Pfades warteten ein paar Einheimische, die zusammen mit ihren Eseln nur darauf warteten, dass einer der Wanderer aus eigenen Kräften nicht mehr weiterkommt. Scheinbar sahen wir besonders bemitleidenswert aus, denn schon früh hing sich einer dieser Eselsführer an unsere Fersen, auch wenn wir es erst einmal noch aus eigenen Kräften schaffen wollten.

die Retter in der Not Retter in der Not

Irgendwann stieß meine Freundin aber an die Grenzen ihrer Kräfte, sodass wir auf die Dienste unseres Verfolgers zurückgreifen mussten. Also Preis ausgehandelt und Freundin rauf auf den Esel und schon konnte es weiter gehen. Schnell schlossen wir auch zu weiteren Wanderern Kontakt, die auch alle mehr oder weniger unter dem Weg zu leiden hatten. So fanden wir uns nach einiger Zeit zu einer kleinen Gruppe zusammen, auch, weil die Route hier und da etwas schwieriger wird und es gut ist, nicht allein unterwegs zu sein. Nach einiger Zeit erreichten wir die Spitze des ersten Berges und wurden mit einer wunderschönen Aussicht auf das darunter liegende Tal mit seinen Reisfelder und einem kleinen Dorf belohnt.

der Ausblick nach dem ersten Anstieg Ausblick nach dem ersten Anstieg

 

 

 

 

 

 

 

 

Besuch im Dorf

Unten im Dorf angekommen, wollten wir uns vom Eselführer verabschieden. Doch er wollte uns klarmachen, dass der schwierige Teil erst noch kommt. Da in unserem Reiseführer klar davon die Rede war, dass es nur einen wirklich schwierigen Anstieg mit eben jenen 28 Kurven gibt, dachten wir, er wolle uns nur einfach weiter seine Dienste aufschwatzen. Nach kurzer Zeit fanden wir aber heraus, dass der schwere Anstieg erst noch vor uns lag. Warum dieser erste Teil nirgends Erwähnung fand, ist mir bis heute nicht klar.

Auch Freunde, die die Route schon vorher besucht hatten, sprachen immer nur von einem kurzen, schwierigen Stück am Anfang, danach sollte es relativ einfach weitergehen. Aber gut, es war nichts zu machen, Freundin wieder auf den Esel gesetzt und los gings. Nach den echten 28 anstrengenden, staubigen und sonnigen Kurven endlich am höchsten Punkt angekommen, wurden wir erneut von einer atemberaubenden Aussicht belohnt, die all die vorangegangenen Anstrengungen vergessen machte.

Von hier an wurde der Wanderweg einfacher, nur noch mit wenigen steileren An- oder Abstiegen. Immer entlang der Schlucht boten sich die ganze Zeit hinter jeder Wendung neue schöne Ansichten und Fotomotive. An einigen Stellen weideten Ziegen im Gras und ließen sich von vorbeikommenden Touristen nicht stören, an anderen Stellen stürzten kleine Wasserfälle in die Tiefe. Am Nachmittag kamen wir im Halfway Guesthouse an, dass seinen Namen nicht ohne Grund trägt und in dem wir zusammen mit unserer kleinen zusammengewürfelten Wandergruppe noch einen netten Abend verbrachten.

ständig wechselt die Aussicht entlang der Berge ständig wechselt die Aussicht entlang der Berge

Hinab in die Schlucht

Am nächsten Morgen ging es dann weiter in Richtung der namensgebenden Schlucht, wo vor langer Zeit ein Tiger auf der Flucht vor einem Jäger über den reißenden Fluss gesprungen sein soll. Dazu mussten wir all die Höhenmeter, die wir uns am Tag zuvor mühsam erarbeitet hatten, wieder hinabgehen, bis wir in einem kleinen Ort direkt über dem Fluss ankamen. Hier konnten wir unser Gepäck in einem der Gasthäuser lassen und uns an die letzten Meter hinab in die Schlucht wagen. Anscheinend gibt es mehrere Möglichkeiten und Wege, bis ganz nach unten zu kommen und je nach Jahreszeit und Wetterlage scheinen diese unterschiedlichen Routen auch mal mehr und mal weniger Geld zu kosten.

Mitunter zahlt man für den Weg, der direkt zum Fluss hinab führt, dann nochmal eine Gebühr. An anderen Tagen dagegen scheint niemand da zu sein, der an den „Mauthäuschen“ Geld einsammelt. Zwar sind es nur kleine Beträge, dennoch kann es nach dem zweiten oder dritten Versuch, Ihnen Geld abzuknöpfen etwas störend werden. Aber Sie können immer noch versuchen, die Leute freundlich zu ignorieren, falls es zu nervig wird.

In der Schlucht direkt am Fluss In der Schlucht direkt am Fluss

Die eigentliche Tigersprungschlucht und der Stein, von dem aus der Tiger über den Fluss gesprungen sein soll, sind ein lohnenswerter Anblick. Über verschiedene Hängebrücken hangeln Sie sich von Stein zu Stein, bis sie auf einem großen Felsen inmitten des reißenden Flusses stehen. Den Weg zurück können Sie unter anderem auch über die 30 m hohe „Himmelsleiter“ antreten, eine Metallleiter, die Sie senkrecht ein ganzes Stück nach oben bringt, solange Sie schwindelfrei sind. Hinter der Metallleiter ist noch immer die alte Holzleiter zu sehen, über die man früher wieder nach oben kam.

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Auf dieser Reise besuchen Sie die Tigersprungschlucht!

Mythos Shangri-La

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