Reisebericht Guizhou Tag 3: Wasserfälle und kuriose Berge

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Unser Mitarbeiter Timur Tatlici war in China unterwegs.  In seinem mehrteiligen Reisebericht erzählt er von seinen Erlebnissen und Eindrücken in der Provinz Guizhou. An Tag 3 hat er den Huangguoshu Wasserfall und den Shuang Ru Feng Berg besichtigt. Was er an Tag 2 erlebt hat, erfahren Sie hier.

Huangguoshu Wasserfall: Nur der Drache fehlt

Ich habe die nähere Umgebung der Provinzhauptstadt Guiyang verlassen und bin durch wunderbare Karstlandschaften gefahren. Doch während „bizarr“ das Wort ist, das mir unterwegs immer wieder in den Sinn kam, ist es nun ein ganz anderes Adjektiv. „Gewaltig“ trifft es deutlich besser. Vor mir rauschen die Wassermassen des Huangguoshu Wasserfalles in die Tiefe. Ich muss zugeben, dass er nicht der größte der Welt ist, aber angeblich ist er der größte ganz Asiens. Und das mag durchaus sein. Mir jedenfalls fällt keiner ein, der Huangguoshu das Wasser reichen könnte. Vor mir stürzt jedoch reichlich Wasser in die Tiefe. Und das krasse dabei ist, das es wirklich unmittelbar vor mir herabprasselt. Ich könnte die Hand ausstrecken und das Nass berühren. Nein, ich sitze nicht in einem Boot, das mich an den Wasserfall herangebracht hätte. Ich stehe hinter dem Wasservorhang. Richtig gelesen! Man kann in Huangguoshu durch eine Höhle hinter den Wasserfall kommen. Als Kind hatte ich von so etwas in einem Fantasy-Roman gelesen und hier wird es Realität. Fehlt nur noch der Drache, der den Goldschatz bewacht.

Die Umgebung kann sich ebenfalls sehen lassen. Dichter grüner Baumbestand umrahmt den Wasserfall und den Fluss. Eigentlich ergeben sich hier tolle Perspektiven für Fotos. Leider spielt das Wetter nicht wirklich mit. Nachdem mich Huangguoshu schon befeuchtet hat, fängt es auch noch zu regnen an. Zum Glück ist mein Rundgang gerade beendet und ich kehre erst einmal ein, um mich für den Nachmittag zu stärken…

Tag 3 Huanguoshu (2)

Shuang Ru Feng: Der "Busen-Berg"

Das mit dem Busen-Berg habe nicht ich mir ausgedacht. Den Namen haben diese zwei Gipfel wirklich. Genauer: Doppel-Brust-Berg – Shuang Ru Feng. Und genau das ist es, an was der Betrachter unweigerlich denken muss. Zwei Brüste. Lustig? Naja, der Witz nutzt sich schnell ab. Hat es sich für mich also gelohnt hierher zu fahren? Nur bedingt. Das erste Mal auf dieser Reise durch Guizhou bin ich ein wenig enttäuscht. Insbesondere weil man die Touristen zwar mit einem bombastischen Eingangstor willkommen heißt, das einen wirklich dramatischen Anblick zu versprechen scheint. Hinter dem Tor sieht man aber zunächst gar nichts. Die Reisenden werden mit den Touristenwägelchen, für die es in der Provinz reißenden Absatz zu geben scheint, zu einem extra angelegten Aussichtspunkt gefahren. Von hier lasse sich der Naturporno besonders gut betrachten. Ich solle mich doch am besten genau an eine bestimmte Position stellen, weil die Bilder von dort besonders gut seien. Das stimmt zwar nicht, aber die meisten anderen Reisenden schießen eifrig Selfies – und manchmal sogar Bilder der Landschaft.

Ich frage mich, warum gerade diese Berge zu einem Touristenmagnet vermarktet werden sollen. Ist es, weil in China Pornographie verboten ist und Chinesen dadurch mehr Spaß beim betrachten verspüren als ein Durchschnittseuropäer, dem nackte Brüste jeden Tag in der Werbung begegnen? Oder ist es der verzweifelte Versuch der lokalen Regierung, Geld in die Kassen zu bekommen und man leider keine andere Attraktionen oder zumindest vielversprechende Wirtschaftszweige zu bieten hat? Vielleicht bin ich auch einfach nur ungnädig, weil es immer noch regnet…

Tag 3 Shuangru Feng (2)

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