Von der Glitzermetropole Südchinas in die Abgeschiedenheit auf den Reisterrassen von Longsheng - ein Kontrastprogramm wie es schöner nicht sein könnte!
Ein Erlebnisbericht mit Bildern von Wolfgang Hechl
Meine erste Reise nach China führt mich direkt in die Megacity Hong Kong. Wir landen am frühen Morgen, es ist noch dunkel und es regnet. Ein Wetter wie in Deutschland, denke ich mir. Mit dem Mai fängt im Süden Chinas auch die Regenzeit an, ich bin also auf dieses Wetter vorbereitet. Dachte ich! Schon als wir den Flughafen verlassen, um in den Shuttlebus zu steigen, schlägt mir eine irre Hitze entgegen. Es sind 27° Celsius, die sich durch die Luftfeuchtigkeit von über 90% aber anfühlen wie in einer Sauna. Trotzdem angenehm nach dem langen und kalten Winter in Deutschland. Auch sonst begeistert die Stadt. Wie Zahnstocher reihen sich die schmalen Hochhäuser aneinander und fügen sich dabei doch natürlich in die hügelige Landschaft ein. Vor dem riesigen Hafen wartet ein Heer von Frachtschiffen auf die Abfertigung. Nach dem Einchecken ins Hotel fahren wir zurück nach Lantau Island, um dort die größte sitzende Buddha Statue zu besichtigen. In wenigen Minuten bringt uns die Seilbahn zur Statue und dem dort liegenden Kloster - und vom Großstadtdschungel in eine ruhige Waldlandschaft. Ein faszinierender Wechsel, den ich auch am nächsten Tag gleich wieder erleben darf, als wir mit der Fähre zu der kleinen Insel Cheung Chau fahren um dort das jährliche Bun Festival zu besuchen. Höhepunkt des Festes zu Ehren Buddhas Geburtstags ist eine Parade, bei der auf speziellen Gestellen stehende Kinder scheinbar über der Straße schweben. Außerdem versuchen Wettbewerber einen Brötchenturm zu erklimmen und dabei so viele Brötchen wie möglich von diesem Turm einzusammeln.
Freimarkt in Guilin
Das Spektakel zieht tausende Besucher in das kleine Fischerstädtchen, die sich durch die bunt geschmückten engen Gassen zwängen. Außerdem beschert mir die tropische Sonne einen ordentlichen Sonnenbrand. Ich bin nur auf Regen vorbereitet und als ich mir dann später Sonnencreme besorge wundert es mich nicht, dass das Angebot erst bei einem Lichtschutzfaktor von 50 anfängt. Aus dem Trouble der Megacity geht es dann in das vergleichsweise beschauliche Guilin. Guilin liegt am Li-Fluss, in einer faszinierenden Karstkegel-Landschaft und jedes Kind in China weiß, dass die Gegend um Guilin zu den schönsten Chinas zählt. So steht es nämlich in den Schulbüchern. Und tatsächlich ist die Fahrt mit dem Ausflugsschiff nach Yangshuo (Sprichwort: „Nur Yangshuo ist noch schöner“) ein echter Leckerbissen. Der Ausblick ist einfach eindrucksvoll. Viele der Hügel haben phantasievolle Namen und erzählen somit kleine Geschichten. Yangshuo empfängt uns mit der Langnasenstraße, in der sich erst Souvenirshops und dann Bars und Restaurants aneinander reihen. Mit dem Rad fahren wir zu einer Floßanlegestelle an einem Seitenarm des Li-Flusses und machen eine sehr entspannte Fahrt auf kleinen Bambusflössen, die uns unser hervorragender Guide Chen Guoqiang kurzfristig organisiert hat. Den nächsten Tag beginnen wir mit einem Besuch auf dem Freimarkt von Guilin. Für mich ein unbedingtes Muss, für jeden der dort hin fährt. Wir kaufen auf dem Markt auch die Zutaten für unser Abendessen ein. Das werden wir in einem Berggasthaus auf den Reisterrassen von Longsheng haben.
Reisterrassen von Longsheng
Die Reisterrassen von Longsheng sind ein von Menschenhand geschaffenes Naturwunder und die größten ihrer Art. Mit der Gegend um das Dorf Dazhai wählen wir ein Gebiet für unsere Besichtigung, dass bisher noch nicht von so vielen Touristen besucht wird. So treffen wir auf unserer zweistündigen Wanderung zu unserem Berggasthaus auch nur eine handvoll anderer Touristen. Der mühevolle Aufstieg über schmale, steile Wege führt uns durch eine Natur, die uns für alle Anstrengungen entschädigt. Auf der einen Seite die eindrucksvollen Reisterrassen, auf der anderen Bambuswälder und kleine Wasserfälle und alles vor der Kulisse einer ansehnlichen Gebirgskette. Das Abendessen aus unseren selbst mitgebrachten Lebensmitteln schmeckt prima und am Abend, beim Blick über die grandiose Landschaft, versuche ich noch soviel von der Ruhe wie möglich in mich aufzusaugen, denn am nächsten Tag steht schon die Heimreise an. Sie haben nun selbst Lust bekommen auf Reisen zu gehen? Dann kann ich Ihnen nur meine Reise "China Panorama" empfehlen. Weitere Bilder von der Reise (Klicken Sie einfach auf eines der Bilder um es zu vergrößern):
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