Tischgespräch: ‚Ich packe meinen Koffer und nehme einen Anorak und Taucherflossen mit’

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China ist ein großes Land. Von Nord nach Süd und von Ost nach West erstreckt es sich über viele Klimazonen. Deshalb ist Winter nicht gleich Winter. Wir haben unseren Chinaexperten Stefan Bornholdt gefragt, welche Regionen um diese Jahreszeit besonders empfehlenswert sind.

Frage: China im Winter! Welche Regionen eignen sich besonders gut für eine Reise in der kalten Jahreszeit?

Stefan Bornholdt: Eigentlich alle. Im Grunde ist das Land im Winter genauso vielfältig wie im Sommer. Das liegt an den großen Temperaturunterschieden. Während der Norden bei Minusgraden zu einem wahren Winterwunderland wird, können Sie in den Städten des Südens im T-Shirt oder Hemd durch die Straßen laufen. Auf der tropischen Insel Hainan können Sie sogar ganzjährig baden gehen und am Strand liegen. Die beste Reisezeit für China ist also das ganze Jahr über.

Frage: Apropos Hainan. Man hört viel über die Insel im südchinesischen Meer. Was kann man dort machen?

Stefan Bornholdt: Hainan verfügt über viele spannende Ausflugsmöglichkeiten. Für einen Aufenthalt eignet sich der Süden der Insel rund um die Stadt Sanya am besten. Hier genießen viele Urlauber die Sonne und doch gibt es noch genügend ruhige Orte in der Nähe. Im Inselinnern ist Hainan noch ganz unverfälscht. Auf Wanderungen am Fünf-Finger-Gebirge erleben Besucher den Urwald und die Ursprünglichkeit der Region.

Frage: Im Gegensatz dazu steht die nordostchinesische Stadt Harbin. Auch eine Reise wert im Winter?

Stefan Bornholdt: Aber selbstverständlich. Zwar ist die Region Dong Bei, der Nordosten, um diese Jahreszeit extrem kalt, aber gerade das macht den besonderen Reiz aus. In Harbin findet alljährlich das weltbekannte Eisfest statt. Entlang des Songhua-Flusses entsteht jedes Jahr im Januar eine ganze Stadt mit Gebäuden und umwerfenden Skulpturen aus Eis. Man darf gespannt sein, was die Veranstalter sich 2011 unter dem Motto Eishochzeit haben einfallen lassen. In der Innenstadt verdeutlicht die Architektur die Nähe zu Russland – die Zwiebeltürme der orthodoxen Sophia-Kirche bilden einen schönen Kontrast zum fernöstlichen Leben in den Straßen. Die Kälte lässt sich übrigens hervorragend bei einem typischen Hotpot-Essen vertreiben.

Frage: Wie sieht es mit den Metropolen aus?

Stefan Bornholdt: Sowohl Peking, Shanghai als auch Hongkong sind im Winter besonders reizvoll – wobei es natürlich große Unterschiede gibt. Das winterliche Peking liegt im Einflussgebiet sibirischer Winde und ist daher trocken und kalt. Das schöne ist, dass man als Besucher die Sehenswürdigkeiten fast für sich alleine hat. Nichts ist schöner als die reifbedeckten, geschwungenen Dächer der kaiserlichen Palastanlagen der Verbotenen Stadt.

Shanghai liegt über 1.000 km südlich von Peking. Frost kommt vor, ist aber selten. Der Bund, die Nanjing Lu und der Volksplatz sind zwar zu jeder Jahreszeit lebendig aber nicht so hektisch wie im Sommer. Die Stadt eignet sich um diese Jahreszeit bestens zum ausgedehnten Weihnachtsshopping. In Shanghai finden Sie fast alles.

Auch Hongkong ist im Winter immer eine Reise wert. Aus dem Norden kommend liegt der besondere Reiz dieser Region in den angenehmen Temperaturen. Es ist ein besonderes Erlebnis, bei milden Temperaturen auf dem Victoria Peak zu stehen und auf das glitzernde Hongkong hinabzuschauen.

Frage: Silvester in China. Was ist das Besondere?

Stefan Bornholdt: Das Besondere ist, dass in China eigentlich gar kein Silvester gefeiert wird. Das chinesische Neujahrsfest wird schließlich erst Anfang Februar gefeiert. In den großen Metropolen muss man auf Silvesterfeiern aber keineswegs verzichten – viele Chinesen haben diesen Brauch übernommen und die in China lebenden Ausländer lassen es natürlich auch krachen. Insgesamt ist die Stimmung im Land zu Silvester aber herrlich unaufgeregt. Allen Silvesterflüchtlingen sei China deshalb besonders ans Herz gelegt.

Frage: Zum Schluss eine Runde Ich packe meinen Koffer…

Stefan Bornholdt: Ich packe meinen Koffer und nehme einen Anorak, Thermounterwäsche, Mütze, Schal und Handschuhe (Peking und Harbin und zum Teil auch Shanghai) mit. Dann fahre ich weiter nach Hainan und fülle meinen Koffer auf mit Bademode, Taucherflossen, Schnorchel, Hawaiihemden und Flip Flops. Sie sehen, China lässt sich nicht auf eine Jahreszeit festlegen, gerade das macht es so spannend.

Stefan Bornholdt, wir danken für dieses informative Gespräch.

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