Die Mongolei – das Land Dschingis Khans, der Pferde, Reiter und der endlosen Weiten gehört zu den am dünnsten besiedelten Gebieten der Welt: Nur etwa 3 Mio. Einwohner leben auf einer Fläche, die die Deutschlands um das Viereinhalbfache überragt. Steppen, Wüsten und Gebirge dominieren das Bild des Landes abseits Ulan Bators, des einzigen großen Ballungsraums. Reist man durch die abgeschiedenen Landstriche, wird schnell klar, weshalb Pferde einen so großen Stellenwert in der mongolischen Kultur einnehmen: Die stolzen Nomadenstämme brauch(t)en sie, um mit ihren Viehherden große Entfernungen in fruchtbare Gebiete zurückzulegen und, in der Vergangenheit allseits gefürchtet, zu Raubzügen und Eroberungsfeldzügen nach China, den mittleren Osten und bis nach Europa aufzubrechen. Gefahr für umliegende Staaten geht heute von den mongolischen Reiterhorden wohl nicht mehr aus – einen Eindruck seiner Ursprünglichkeit und Wildheit erfahren Besucher aber auch noch im 21. Jahrhundert. Dies und die unglaubliche Gastfreundschaft der Menschen machen die Mongolei zu einem der spannendsten Reiseziele der Region. Die Tee- und Pferdestraße
Unerschrockene Händler aus den Provinzen Yunnan und Sichuan machten sich einst auf , um ein gefragtes Exportprodukt, den Ziegeltee, über die Pässe des Osthimalya hinauf auf das tibetische Hochplateau zu transportieren. Der Weg führte die Karawanen über mehrere Monate durch unbekanntes Terrain. Sie überwanden gigantische Höhenunterschiede, Wind und Wetter machten ihnen zu schaffen und schwere Lasten drückten auf die Schultern der Träger. Auf dem umgekehrten Weg gelangten robuste Reitpferde des tibetischen Hochlands ins Kaiserreich China, das die Tiere so dringend für seine Grenzkonflikte im Norden brauchte. Heute ist die alte Handelsroute zwar weniger bekannt als ihre große Schwester, die legendäre Seidenstraße, aber nicht minder spektakulär: Die Natur atemberaubend, die tibetisch-buddhistisch geprägte Kultur einzigartig. Moderne Reisende erwartet eines der letzten großen Abenteuer Ostasiens. Alte Hauptstädte in der Wiege der chinesischen Kultur
Anyang, Luoyang, Kaifeng – drei moderne, aufstrebende Millionenstädte in der Provinz Henan, der wirtschaftliche Aufschwung im Reich der Mitte bleibt auch hier nicht außen vor. Eine große Zukunft scheint mehr als nur möglich – eine große Vergangenheit liegt hinter ihnen. Als Hauptstädte des alten Chinas gingen sie in die Geschichte ein, alle drei spielen bis heute eine bedeutende Rolle im kollektiven Bewusstsein der Chinesen. Den Anfang machte Anyang: Von 1384 bis 1025 v. Chr. war die Stadt Hauptstadt des chinesischen Altertums – in der Umgebung gefundene Relikte lassen auf eine glorreiche Geschichte schließen. Zwischen 1000 v. Chr. und 960 n. Chr. bestimmten Kaiser aus gleich neun Dynastien Luoyang zum Mittelpunkt ihrer Reiche und in Kaifeng bezogen die Herrscher der Song-Dynastie (960 – 1279 n. Chr.) ihre kaiserlichen Palastanlagen. Heute verstehen es die Städte auf einzigartige Weise, Geschichte und Zukunft zu kombinieren. Taiwan
Die Insel im pazifischen Ozean vor der festlandchinesischen Küste hält für Besucher einen bunten Strauß an Überraschungen bereit. Noch befindet sich Taiwan außerhalb des Radars der großen internationalen Touristenströme. Als Besucher möchte man einerseits hoffen, dass die Insel sich seinen ursprünglichen Charme noch eine Weile bewahrt, auf der anderen Seite ist aber klar, dass die Schönheit und Ursprünglichkeit des Landes den globalen Glücksuchern nicht mehr lange verborgen bleiben wird. Zu den Überraschungen gehören unter anderem die Metropolregion Taipeh, die trotz aller Urbanität ihren Charme nicht verloren hat, die Städte Tainan und Kaohsiung im Süden, die es verstehen Tradition und Moderne auf besondere Art und Weise zu verbinden und die grandiose Natur der Ost- und der Südküste. Zwischen weißen Sandstränden, grünen Teeplantagen, spektakulären Steilküsten und tiefen Schluchten verstecken sich hier kleine Städtchen und idyllische Fischerdörfer. Taiwan – das ist Ostasien in einer Nussschale – für jeden Reisegeschmack hält die Insel passende Ziele bereit. Peking und Shanghai
Nicht nur innerhalb Chinas konkurrieren die Metropolen des Ostens um den Status als einflussreichste Städte – auch über die Grenzen hinaus üben die beiden Städte eine große Anziehungskraft auf Menschen aus aller Welt aus. Längst spielen sie in einer Liga mit Metropolregionen mit so klangvollen Namen wie New York, London oder Tokyo. Wenig verwunderlich – sind Peking und Shanghai doch Synonym geworden für den einzigartigen Wirtschaftsaufschwung Chinas. Aber auch über ihre wirtschaftliche Strahlkraft hinaus haben die Städte einiges zu bieten: Das kulturelle Angebot reicht jeweils über Theateraufführungen und Konzerte mit Weltgeltung, ansprechende Clubs und Bars, lebendige Kunstszenen sowie spannenden Städtebau. Alles scheint möglich in den Metropolen des Ostens und deshalb gehören sie völlig zu Recht für die globale Gemeinschaft zu den interessantesten Orten Welt. Guilin und Yangshuo
Generationen von Künstlern hat die Landschaft entlang des Li-Flusses in der Provinz Guangxi inspiriert. Überall in China begegnen dem Besucher Gemälde dieser Region. Sie drücken die tiefe Sehnsucht aus, die die Menschen nach ihr empfinden. Als Sinnbild des ländlichen Chinas ziert sie sogar einen Geldschein der chinesischen Staatsbank. Vor Ort wird sofort klar, weshalb die Region um den Li-Fluss so eine starke Anziehung auf seine Besucher auslöst: In sattem grün erheben sich die berühmten Karstberge aus der Landschaft, vor denen sich langsam und gemächlich der berühmte Fluss dahin zieht. Folgt man seinem Lauf, scheint die Zeit still zu stehen – das Bewusstsein schärft sich automatisch auf das Wesentliche und tiefe Ruhe, Gelassenheit und Entspannung stellt sich ein.