Mit einem Teil der jüdischen Geschichte beschäftigt sich das hamburgmuseum ab Mitte Mai diesen Jahres. Vom 20.05.- 17.07.2011 wird dort die Sonderausstellung „atmen und halbwegs frei sein - Flucht nach Shanghai“ zu sehen sein. Die Ausstellungspositionen behandeln die Flucht der im Deutschen Reich lebenden Juden nach China.
Nach der Progromnacht im November 1938 waren tausende deutsche und österreichische Juden gezwungen das Land zu verlassen. Eine Immigration in benachbarte Länder war nur erschwert möglich, da bereits beschränkte Einwanderungsbedingungen in den europäischen Staaten herrschten. Einzig möglicher Zufluchtsort war zum damaligen Zeitpunkt das entfernte Shanghai. Als einzige Großstadt weltweit verlangte diese für die Einreise kein Visum. Für die Verfolgten eine der wenigen Möglichkeiten dem Terror im Heimatland zu entfliehen. Die Erinnerungen und Erfahrungen an diese Odyssee und das Leben in Shanghai hielten die Überlebenden in Briefen und teilweise in Fotos fest.
Mithilfe dieser Dokumente, staatlichen Verwaltungsakten und späteren Gesprächen mit den Betroffenen erzählt das hamburgmuseum noch einmal die Geschichte der jüdischen Flüchtlinge in Shanghai.
Die Sonderausstellung „atmen und halbwegs frei sein – Flucht nach Shanghai“ stellt die Erfahrungen der Reise und Flucht in die chinesische Stadt dar. Außerdem wird das Leben in der fernen Stadt und deren Bedeutung für die jüdischen Flüchtlinge dokumentiert. Im Rahmen der Ausstellung bietet das hamburgmuseum Führungen und Vorträge sowie Filme im Metropolis Kino an. Zur Ausstellung wird ein Katalog in deutscher als auch chinesischer Sprache erscheinen.
Anlass zu dieser Ausstellung gab die 25-jährige Städtepartnerschaft zwischen Shanghai und Hamburg. Dieses Kulturprojekt wirkt zwischen Hamburg und dem Stadtteil Hongkau in Shanghai, in welchem sich das ehemalige jüdische Viertel befindet. Zugleich findet in der Ohel Moishe Synagoge, dem jüdischen Museum in Hongkau, die Ausstellung „Memories of Shanghai“ statt. Diese befasst sich ebenfalls umfassend mit dieser Thematik, indem sie die Historie sowie persönliche Geschichten von jüdischen Flüchtlingen in Shanghai behandelt.
Übrigens: Bei einer Reise mit Elements of China wird im Individualprogramm die Besichtigung des jüdischen Museums in Shanghai angeboten. Einen Bericht von den Eindrücken beim Besuch der Ausstellung finden Sie hier.