New Silk Road - Interview mit Rallyeleiter Svend-Jörk Sobolewski

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In 56 Tagen von Hamburg nach Shanghai! Mit der New Silk Road und dem eigenen Oldtimer oder Youngtimer ist das möglich. Der Motorsportler Svend-Jörk Sobolewski legte diese Strecke bereits 2010 bei der Rallye Bremen – Shanghai zurück. 2012 ist er bei der New Silk Road mit dabei – diesmal als Rallyeleiter. Wir haben uns mit ihm über seine Erlebnisse und die New Silk Road unterhalten.

China Tours Magazin: Herr Sobolewski, Sie legten die Strecke von über 15.000 km entlang der legendären Seidenstraße bereits zurück. Welche Erwartungen hatten Sie vor dieser besonderen Reise?

Herr Sobolewski: Ich war Tage und Wochen vorher aufgeregt, denn für mich ist ein Traum wahr geworden von Deutschland bis nach Shanghai zu fahren. Ich war total gespannt auf die verschiedenen Erlebnisse und die unterschiedlichen Kulturen, die man auf dieser Rallye kennen lernen darf. Schon die Vorbereitung und Planung dieser Reise hat mir sehr viel Spaß gemacht.

China Tours Magazin: Wie erlebten Sie die damalige Rallye? Was ist Ihr persönliches Highlight?

Herr Sobolewski: Grundsätzlich muss ich sagen, dass die Reise jeden Tag spannend war, da man nicht wusste, was der nächste Tag alles bringt. Für mich persönlich war das größte Highlight die Fahrt durch die chinesischen Berge in Nordchina. Man kam in eine naturbelassene, fast menschenleere Gegend, wo man meinte, man wäre ganz allein. Wir trafen dennoch auf einheimische Menschen. An diesem Tag fühlten meine Mitfahrer und ich uns besonders glücklich. Daher bedauere ich, dort nicht länger gewesen zu sein.

China Tours Magazin: Mit welchem Auto waren Sie unterwegs? Gab es mechanische Probleme?

Herr Sobolewski: Mit einem Mercedes Benz 450 SLC Baujahr 1979. Diesen haben wir extra für diese Rallye fertig gemacht. Bei meinem Auto gab es überhaupt keine Probleme, nicht einmal ein platter Reifen.

China Tours Magazin: Wie war die Stimmung auf der Rallye? Haben sich die Teilnehmer untereinander angefreundet?

Abfahrt in Bremen bei der Rallye 2010

Herr Sobolewski: Obwohl es eine sehr lange Reise über 56 Tage war, hatten wir eine sehr harmonische Stimmung. Es wurden feste Freundschaften geschlossen und man unterhält sich heute noch, fast 1 Jahr danach, über dieses Abenteuer. Ich bin mit vielen noch in Kontakt und so telefoniert man oder schreibt E-Mails. Auch treffen wir uns zum Beispiel auf Geburtstagen. Neben dieser Reise hat man eben auch Menschen kennen gelernt, die einen nun weiterhin begleiten.

China Tours Magazin: Das Ziel war Shanghai – wie haben Sie die Ankunft in der chinesischen Metropole erlebt?

Herr Sobolewski: Shanghai ist einfach eine gigantische Stadt. Die vielen Baukräne und das Wachstum zeigen, welche Energie und Power hinter dieser Stadt steht und wie modern sie ist. Das war für mich überwältigend. Wenn man die urbane Stadtkultur mag, ist Shanghai in meinen Augen sicher ein Reisehighlight. Auch der Besuch der Expo war etwas Besonderes.

Der Empfang war dem Anlass würdig. Wir wurden mit einer chinesischen Zeremonie begrüßt. Es waren unglaublich viele Fernsehsender und Zeitungen vor Ort, die am nächsten Tag in der chinesischen Presse über diese Rallye berichteten.

China Tours Magazin: Nun sind Sie bei der New Silk Road 2012 wieder mit dabei und unterstützen diese unter anderem als Rallyeleiter. Warum haben Sie sich dazu entschieden?

Herr Sobolewski: Es macht mir unheimlich viel Spaß eine Rallye zu organisieren. So eine Reise war immer ein Kindertraum von mir. Vor der Rallye im Juli hatte ich leider einen schweren Motorradunfall, sodass ich einige Ausflüge zu Fuß und an den Abenden nicht begleiten konnte. Für mich war klar, dass ich noch mal an diese Orte zurückkehren möchte. Gern würde ich nun bei der Rallye Hamburg-Shanghai zum Beispiel die Longmen-Grotten in der Nähe von Louyang besuchen.

China Tours Magazin: Sie stellen die New Silk Road gemeinsam mit China Tours auf Oldtimer-Messen und -Treffen vor. Wie war die bisherige Reaktion auf die Rallye?

Herr Sobolewski: Bei unseren Messeauftritten haben wir den Besuchern unter anderem den Trailer der New Silk Road gezeigt. Die Reaktion war überwältigend. Die Menschen waren sehr interessiert, gespannt und haben sehr viele Fragen gestellt. Das hat mir auch sehr viel Spaß gemacht, mich mit Menschen auseinander zu setzen, die bereits viel gereist sind und Lust haben, so etwas auch zu machen.

China Tours Magazin: Eine Strecke von über 15.000 km, quer durch 8 Länder, in 56 Tagen im eigenen Oldtimer. Gibt es besondere Voraussetzungen, die man für eine solche Rallye erfüllen muss?

Svend-Jörk Sobolewski mit seinem Mercedes in Kuitun in Xinjiang

Herr Sobolewski: Die Grundvoraussetzung ist klar: Man muss gern Auto fahren. Also eine Affinität zu Fahrzeugen sollte vorhanden sein. Es muss einem einfach Spaß machen mit dem eigenen Oldtimer oder Youngtimer so eine weite Strecke wie bei der New Silk Road zu fahren. Man muss ein Mensch sein, der immer das Neue liebt, der neugierig ist.

China Tours Magazin: Seit wann besitzen Sie die Leidenschaft für Oldtimer und welche Rolle spielen die klassischen Fahrzeuge in Ihrem Leben?

Herr Sobolewski: Früher habe ich meine Umwelt, also zu Hause meine Mutter und Großmutter, bereits mit meinem Schrott genervt, da es in der Nähe einen Schrotthändler gab. Im Alter von etwa neuen Jahren habe ich mir dann Motorräder geholt und diese fertig gemacht. Vor allem alte Technik begeistert mich. Als Junge hatte ich einen Trix-Metallbaukasten. Im Endeffekt ist so ein Auto wie ein Metallbaukasten, sie sind einfach zu verstehen und man kann immer selbst dran schrauben und etwas machen. Ich sammele und restauriere also nun seit 41 Jahren alte Autos und Motorräder. Daher spielt das schon eine wichtige Rolle in meinem Leben.

China Tours Magazin: Was macht die New Silk Road so besonders, warum sollte man die Rallye Hamburg-Shanghai Ihrer Meinung nach erleben?

Herr Soboleski: Eine wichtige und tolle Sache ist das Individualreisen mit Gleichgesinnten. Man ist nicht immer mit allen Leuten zusammen, kann sich aber abends mit anderen treffen und hervorragend die erlebten Eindrücke teilen. Man kann diskutieren und sehr gute Gespräche führen. Das ist ein unbedingtes Plus. Außerdem acht Länder – wo hat man das schon?! Vielleicht auf einer Kreuzfahrt – aber leider fährt ein Schiff nicht in die Wüste (lacht). Das ist schon ein immenser Vorteil.

Man lebt während dieser Zeit in fremden Kulturen. Man kann in der Gruppe gemeinsam Probleme lösen, wie eine Autopanne, und sich gegenseitig helfen und gewisse Hürden des Täglichen gemeinsam bestehen. Das schweißt zusammen und daher ist so eine Rallyetruppe eine große Solidargemeinschaft. Wenn man das individuelle Reisen mag, aber dennoch organisiert reisen möchte, ist die New Silk Road die ideale Sache. Bereits auf den Messen konnte ich die Interessenten nur dazu ermuntern, teilzunehmen und ich denke, dass die nächste Rallye 2012 auch ein Erfolg wird.

China Tours Magazin: Vielen Dank, Herr Sobolewski, für das nette Gespräch. Wir wünschen Ihnen alles Gute und im nächsten Jahr eine aufregende Oldtimer-Rallye entlang der legendären Seidenstaße!

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