Shanghai Inside: Kulturinvasion

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Brand Fury One trägt eine Gasmaske. Flink und konzentriert arbeitet er an seinem Graffiti. DJ Milan J kredenzt die passende Musik. Weiter vorne laufen Modells auf dem Laufsteg. Frau Ana präsentiert ihre neue Kollektion und im Hintergrund erhebt sich der Oriental Pearl Tower. Eine alternative Künstlerszene wächst in Shanghai.

Wer am vergangenen Wochenende auf dem Black Rabbit Festival die Hüften zu Ludacris geschwungen hat, der war mit großer Wahrscheinlichkeit in der darauffolgenden Woche auch unter den Besuchern der Design Art & Fashion Fair am Bund.

Fashion Show am Bund

Shanghais Künstlerszene ist nicht provokativ, aber durchaus kreativ und genau so stellt sich das auch die Stadtregierung vor. Zwischen 2005 und 2010 fanden in Shanghai rund 2 Mio. kulturelle Veranstaltungen statt. Und seit vor drei Monaten der Eintritt abgeschafft wurde, besuchten 408.939 Menschen das Shanghai Art Museum. Moderneres bietet das Museum für Gegenwartskunst. Hier gibt es aktuell eine Ausstellung über Pixar zu sehen. Insgesamt hat Shanghai 32 Kunstmuseen. Wer unabhängige Galerien vorzieht, der schlendert durch die engen Gassen von Tianzifang oder die Moganshan Straße. Und wer mit Bildern gar nichts anfangen kann, für den ist bestimmt unter den 114 anderen Museen der Stadt etwas Passendes dabei. Chinesen mögen gerne Zahlen, besonders wenn sie groß sind. Deswegen hat sich die Regierung die Mühe gemacht und die Fläche gezählt. 2,95 Mio. Quadratmeter in Shanghai sind kulturellen Einrichtungen gewidmet.

Bei der Bevölkerung besonders beliebt sind die 237 Bibliotheken. In der Ruhe zwischen den Bücherregalen entfliehen die Shangaier dem Lärm der Stadt. Natürlich ist die Moderne auch schon bis in die Archive vorgedrungen. Neben den konfuzianischen Klassikern gibt es inzwischen auch E-Books inklusive Lesegeräte zum Ausleihen und kostenlosen W-Lan für diejenigen, die lieber bloggen als lesen.

Am Bund geht langsam die Sonne unter. Die Huangpu-Schiffe legen vom Hafen ab und fahren mit ihren Passagieren den Fluss auf und ab. Sten Solo, der tätowierte Live-Art Künstler neben Brand Fury One, hat sein Bild fast vollendet. Es ist mindestens zwei Quadratmeter groß. Von der Fläche her würde es bestimmt auch der zahlenbesessenen Stadtregierung gut gefallen. Nachdem auch das letzte Model über den Laufsteg stolziert ist, die letzte Bratwurst verkauft wurde und der Oriental Pearl Tower in voller Beleuchtung erstrahlt, verschwinden die Besucher und Künstler so schnell wie sie gekommen sind. Doch man wird noch voneinander hören, mit Sicherheit. Bei der nächsten Pop-Up Show, auf der nächsten Art Fair oder beim nächsten Must-See Konzert. Shanghais Künsterszene ist erwacht.

Graffiti-Künstler Brand Fury One bei seiner Performance am Bund Graffiti-Künstler Brand Fury One bei seiner Performance am Bund

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