Christoph Albrecht hat unser neues Produkt „Fly & Drive“ in China getestet. Mit dem Mietwagen fuhr er alleine durch die Regionen Sichuan und Yunnan. Mit Hilfe des China Tours-Roadbooks und der programmierten Route, hat er den Weg auch ohne chinesische Sprachkenntnisse gefunden. Seine einmaligen Eindrücke und Erlebnisse schildert er in unserem Interview.
1. Du bist das erste Mal mit dem Auto durch China gefahren. Wie lange warst du insgesamt unterwegs und wie viele Kilometer hast du im Mietwagen zurückgelegt?
Insgesamt war ich 17 Tage in China unterwegs, davon bin ich 15 Tage selbst gefahren. Offiziell ist diese Fly & Drive-Route, die wir auch im aktuellen Katalog für Individualreisen vorstellen, 2.600 km lang. Da ich noch weitere Strecken gefahren bin, war ich sogar ungefähr 3.300 km mit dem Mietwagen in China unterwegs.
2. Durch welche Regionen Chinas bist du gereist?
Die Reiseroute, die ich abgefahren bin, geht von der Provinz Sichuan in die Nachbarprovinz Yunnan. Sie beginnt in Chengdu, dann geht es über den Lugu-See nach Lijiang und weiter nach Dali. Man nähert sich über Tengchong und Ruili an die Grenze zu Myanmar und beendet seine Reise in der Hauptstadt von Yunnan, in Kunming.
3. Unser Straßennetz in Deutschland ist sehr gut ausgebaut. Kann man das auch von China sagen und wie ist das Verkehrsaufkommen einzuschätzen?
Das ist sehr unterschiedlich. In den großen Städten ist das Verkehrsaufkommen sehr hoch und man muss sich daran am Anfang erst einmal gewöhnen. Auf Schnell- und Landstraßen sind der Verkehr wie auch die Straßenverhältnisse sehr unterschiedlich - man sollte sich auf alles einstellen und dann positiv überrascht sein!
4. Für viele Länder benötigt man einen Internationalen Führerschein. Braucht man den in China auch?
Nein, man braucht keinen internationalen Führerschein. Man benötigt den europäischen Führerschein, der in China umgeschrieben wird. Durch China Tours bekommt man dann eine zeitbegrenzte Erlaubnis, dass man in China Auto fahren darf, und man erhält noch zusätzlich eine Übersetzung seines eigenen europäischen Führerscheins.
5. Erzähl doch mal von deiner Führerscheinprüfung. Kann man das mit unseren Fahrschulen vergleichen?
Also ich habe keine Prüfung ablegen müssen, bei dem ein chinesischer Fahrlehrer neben mir gesessen hat und kontrolliert hätte, ob ich fahren kann. In China wird lediglich eine Fahrtauglichkeit vorausgesetzt, die durch einen Arzt attestiert wird. Das ist allerdings nichts Dramatisches.
6. Benötigt man noch weitere Dokumente, um in China mit dem Auto zu fahren?
Nein, man bekommt die Beglaubigung und die Übersetzung vor Ort. Lediglich zwei weitere 2 Passbilder sollte man mitbringen. Mehr dazu findet man auch in unseren Fragen & Antworten- Katalog unserer Mietwagenrundreisen.
7. Du sprichst kein Chinesisch. Wie hast du denn den Weg gefunden trotz chinesischer Straßenschilder?
Die Strecke wurde vorher von China Tours abgefahren und via GPS komplett getrackt. Das hatten wir schon im Vorfeld bereits alles mit unserem Kooperationspartner Garmin gemacht. Während der Fahrt hatte ich mein GPS-Gerät und mein iPad und bin der Karte gefolgt. Das kann man sich so vorstellen, wie ein Navigationsgerät, aber niemand sagt dir die Strecke vor, sondern du musst den Pfeilen und dem Routing auf deinem Geräte folgen. Dazu kommt auch noch, dass in großen Städten und auf der Autobahn die Städtenamen auch in lateinischer Schrift stehen, aber wenn man noch 120 km ins Landesinnere fahren will und alles nur noch auf Chinesisch steht, muss man seinem vorgegebenen Track folgen, weil man ja nicht versteht was auf den Schildern steht.
8. Und wie hast du dich dann bei Fragen verständigt? Kommt man denn mit Englisch gut voran?
Wir waren an vielen Stellen mitten in der absoluten „Pampa“ und das heißt natürlich, dass da niemand mehr Englisch spricht. Das ist einfach eine Illusion! Hier muss man sich zu helfen wissen, dafür sind zum einen von China Tours jede Menge Wegpunkte erfasst worden: Toiletten, Tankstellen, Werkstätten und Mautstationen - hier wird auch direkt angezeigt, wie viel man dort bezahlen muss. Somit sind viele kritische Punkte bereits im Vorfeld schon einmal erklärt. Zusätzlich findet man im Roadbook Restaurants, Werkstätten, die Hotelliste und ganz wichtige Erklärungen zu chinesischen Begrifflichkeiten. Im Notfall kann man dann einfach mal darauf zeigen und jemanden fragen. Natürlich stellen wir von China Tours auch eine 24 Stunden-Hotline zur Verfügung.
9. Man hofft, dass es nie passiert, aber wer hilft denn bei einer Panne mit dem Auto in China?
Auch dafür hat man als Reisender die 24-Stunden Hotline mit unseren kompetenten deutsch und chinesisch sprechenden Experten unserer Agentur in Guilin. Ich kann dort mit allen Fragen und Problemen anrufen.
10. Mit welchem Fahrzeugtyp hast du deine Mietwagenrundreise in China gemacht?
Ich bin mit einem Toyota Prado – Allrad 4X4 Wheeler in China gefahren. Das ist ein sehr komfortables Auto und man muss sich bei Schlaglöchern keine Gedanken machen. Diese Autos sind der Standard für unsere Fly & Drive-Route in Sichuan und Yunnan. Auf den anderen Mietwagenrundreisen von China Tours, mit etwas besseren Straßenverhältnissen, fahren wir mit einem Hyundai Tucson, vergleichbar mit einem VW Tiguan.
11. Du hast auf deiner Reise sicherlich viel erlebt. Was war denn dein eindrucksvollstes Erlebnis?
Das ist sehr schwierig zu sagen. Eigentlich fängt es schon mit dem Führerschein an. Aber grundsätzlich gesagt, ist es wirklich ein wahres Erlebnis, mit dem Auto durch China reisen zu dürfen: Man fährt einfach nicht immer auf den üblichen Touristenpfaden sondern erkundet wirklich abseits. Daneben stoppt man einfach, wann man möchte, um am Straßenrand sich beispielsweise bei Bauern einen Apfel oder in einer kleinen Kascheme eine Cola zu kaufen.
Die Reise besteht nicht nur aus verschiedenen Highlights, sondern die gesamte Strecke zu fahren, ist ein einziges Highlight. Man fährt über gewaltige Pässe und gelangt in Gegenden mit goldenen Tempeln und vergoldeten Straßenschildern. Wunderschön ist auch der Lugo-See! Es ist schon einmalig hier abends die Fischer beim Sonnenuntergang zu beobachten, wenn sie in ihren kleinen Holzkanus auf den See rausfahren. Oder Mittags bei Mosuo-Frauen am Lagerfeuer zu sitzen und ihnen bei einer Tasse gesalzenem Tee zu lauschen. Das sind sicherlich alles Erlebnisse, die sehr nachhaltig sind.
12. Aber es gab sicherlich auch Momente, da hättest du das Auto lieber stehen lassen, oder?
Grundsätzlich war mein Ziel, das Auto wieder zurück zu bringen (lacht). Aber natürlich gibt es auch mal Momente, wo man sich denkt – puh, jetzt reichts! Was man den Gästen definitiv nicht empfehlen kann ist, in der Dunkelheit zu fahren. Viele Straßen haben keinen Randstreifen oder Reflektoren, so dass es schon sehr schwer einzuschätzen ist, wo die Straße zu Ende ist. Außerdem fahren nicht alle Autos bei Nacht mit Licht. Das ist nicht ungefährlich, weshalb wir alle Routen so konzipiert haben, dass man spätestens um 17 Uhr am Hotel ist. Auch bei Regen muss man sehr aufpassen, da die Straßen dann schnell sehr schmierig werden.
Ich hab mich aber nie unsicher auf der Straße gefühlt. Man muss eben versuchen, die gängige Fahrweise schnell zu lernen. Beim Überholen eines LKWs wird beispielsweise die ganze Zeit die Hupe gehalten, bis man an ihm vorbeigefahren ist. Klappt dann auch prima!
13. Muss man die Reise immer selbst fahren oder kann man durch China Tours auch einen Fahrer-Service dazu buchen?
Natürlich muss man die Reise nicht selber fahren. Man kann auch gern einen englisch- oder deutschsprachigen Fahrer hinzu buchen. Mit ihm kann man sich dann auch gern beim Fahren abwechseln und hat somit eine erhöhte Flexibilität. Ich würde es jedenfalls empfehlen, die Tour nicht allein zu machen und immer einen Beifahrer zu haben. Es ist sicher auch schön, mit mehreren Autos unterwegs zu sein – dann gibt es noch zusätzlich eine Menge Spaß!
14. In Deutschland steigen die Benzinkosten. Mit wie viel Treibstoffkosten muss man in China rechnen?
Der Benzinpreis ist halb so günstig in Deutschland. Ich habe für die gesamte Strecke rund 2600 RMB ausgegeben, das sind umgerechnet rund 300 €.
15. Du bist die Tour nun einmal selbst gefahren und hast viele Eindrücke gesammelt. Wem würdest du denn die Reise empfehlen?
Die Kunden sollten schon etwas Reiseerfahrung sowie Mut und Spaß haben, auf andere Leute zuzugehen. Natürlich benötigt man auch einen gewissen Pioniercharakter. Für diese Mietwagenrundreisen muss man aber nicht unbedingt schon einmal in China gewesen sein – dafür leisten wir die nötige Infrastruktur. Wichtig ist, dass man Spaß am Auto fahren hat und dann wird die Reise ein wahres Erlebnis!
Neu bei China Tours: Fly & Drive Mietwagenreisen - Mit dem Auto individuell unterwegs in China