Der November ist beinahe vorüber und es ist einiges passiert in der Hauptstadt. Worüber Peking diesen Monat diskutiert, wie Sie mühelos chinesische Gerichte auf den Tisch zaubern, welche Filme Sie nicht verpassen dürfen und warum die chinesische Post im November besonders viel zu tun hat, erfahren Sie hier.
Shoppen fürs Ego: Haben Sie schon einmal face-shopping betrieben? Nein, dabei handelt es sich nicht um den Ankauf neuer Körperteile beim Schönheitschirurgen Ihres Vertrauens, sondern um ein altes Problem in einer neuen Verpackung: face-shopping bezeichnet den Einkauf von gefälschten – aber immer noch teuren - Markenartikeln, mit denen man anschließend den Lieben daheim Bewunderung und den Kollegen im Büro Neid abringt. Eine Umfrage der China Youth Daily hat ergeben, dass immer mehr junge Chinesen der Generation 80/90 plus (alle nach 1980 bzw. 1990 geborenen Jugendlichen) Ego-Shopping betreiben, um sich damit gesellschaftliche Anerkennung zu verschaffen. Von den rund 1.100 befragten Personen gaben 84% an, häufig "aus Prestigegründen" einzukaufen. Die Studie ergab, dass nach Meinung der Jugendliche Mode, Autos und elektronische Geräte das meiste Ansehen bringen.
Film & Musik: Nicht ums Einkaufen, aber auch ums Ego geht es in dem Film White Vengeance, der Ende November in den chinesischen Kinos anläuft. Der Film erzählt den Kampf zwischen den zwei Reichen Han und Chu, die um die Vorherrschaft in China streiten. Die Requisitenschlacht mit Starbesetzung von Regisseur Daniel Lee hat am 29.11. Premiere.
Sehr viel friedlicher geht es auf dem neuen Album des Hong Konger Indie-Duos My Little Airport zu. Nach langer Kunstpause und einigen Nebenprojekten melden sich Sängerin Nicole Ou Kin-ying und Kollege Ah P elektrogeladen und mit gewohnt smarten Texten zurück: Ihre fünfte Platte Hong Kong is one big Shopping Mall ist nicht unbedingt revolutionär, aber solide: ein bisschen entspannend, ein bisschen chaotisch und ein ganz kleines bisschen experimentell.
From Beijing with love... Der 11. November ist das "Fest der Singles" (chin.: Guang Gun Jie) - keineswegs offizieller Feiertag, aber eine der wenige Gelegenheiten, bei der man sein Single-Dasein in China voll auskosten darf. Denn obwohl sich in den letzten Jahren in den Großstädten immer mehr Single-Haushalte finden, ist die fehlende zweite Hälfte für viele Chinesen immer noch ein Unding. Das Datum - der 11.11. - ist keineswegs zufällig gewählt: die Legende weiß von vier in die Jahre gekommenen Junggesellen, die täglich ihre Zeit am Mahjong-Tisch totschlugen. Nach einem besonders kuriosen Mahjong-Erlebnis, bei dem immer die gleiche Karte - nämlich die mit der "Einser-Reihe" - gewann, warfen sie einen Blick auf den Kalender und stellten fest, dass es der 11. November war. So viele Einser auf einen Streich konnten kein Zufall sein. Seitdem symbolisiert das Datum nicht nur die einsame Altherrenriege mit Mahjong-Faible, sondern das Single-Dasein überhaupt. Daher wird Guang Gun Jie auch das "Fest der Einser" genannt. In den 1990er Jahren kamen findige Studenten - allesamt Singles - in Nanjing auf die Idee, den einsamen Herzen einen eigenen "Feiertag" zu widmen. Seitdem gibt es jedes Jahr am 11. November einige besondere Aktivitäten für Singles. Dazu gehört neben der obligatorischen "Liebeslieder-Karaoke" vor allem das traditionelle Single-Frühstück mit den youtiao und den baozi, das auch wir zur Feier des Tages veranstalten. Dabei stehen die Teigstangen für die Zahl 1, also das Alleinsein, und die Dampfbrötchen (mancherorts werden sie auch durch ein Ei ersetzt) sollen einen Zeitabschnitt - in diesem Falle, den des Junggesellen-Daseins- symbolisieren.
Heute ist das Single Fest eine der größten Herausforderungen für Chinas Kurierdienste: Pünktlich zum 11. November locken die Online-Verkaufsplattformen mit enormen Rabattaktionen. Online-Shopping ist in China inzwischen eine der beliebtesten Einkaufsformen. Nach den USA und Japan gibt es kein anderes Volk, das so viel per Mausklick ordert, wie die Chinesen.
Chinesische Küche leicht gemacht: Sie wollen “echt chinesisch” kochen, haben sich aber noch nie an fernöstlichen Gerichten versucht und sind sich bezüglich des Ergebnisses unsicher? Dann gibt es für Sie eine einfache Lösung: Ein Gericht, dass in Peking überall finden. Jeder kennt es, jeder liebt es und jeder kann es im Handumdrehen lernen: Tomate mit Rührei (chin.: xi hong shi chao ji dan).
Sie brauchen: 2-3 Eier, 3-4 Tomaten, etwas Milch oder Wasser, etwas Salz. Und so funktionierts: Tomaten waschen und schneiden, Eier mit Milch oder Wasser verquirlen, Salz dazu geben. Alles in eine Pfanne geben, stocken lassen, umrühren, abschmecken, fertig. Sehen Sie, so einfach funktioniert das mit dem authentischen Geschmackserlebnis. Und schon sind Sie bereit für die Variation des Ganzen: Rührei mit Tomate…