Momentan finden die Olympischen Sommerspiele in London statt. Insgesamt 204 Nationen nehmen daran teil, darunter auch China. Für das asiatische Land ist es die achte Teilnahme an den Olympischen Spielen. Nachdem die Chinesen bereits bei Olympia 2008 in Peking mit starken 100 Medaillen glänzten, sind sie auch in diesem Jahr bestrebt, eine ähnlich gute Leistung zu bringen. Damals holten nur die USA mit 110 Medaillen insgesamt mehr Edelmetall als China. Das soll sich dieses Jahr ändern.
Wie zu erwarten hat sich bereits ein regelrechtes Kopf an Kopf Rennen zwischen China und den USA entwickelt. Beide liegen etwa gleich auf und werden als Favoriten gehandelt. China hat in diesem Jahr für 28 verschiedene Sportarten 382 Athleten gemeldet. Die USA hingegen sind mit 530 Teilnehmern in 25 Disziplinen dabei. Die Konkurrenz ist demnach sehr groß und es wird noch viele spannende Wettkämpfe geben, auf die wir uns freuen können!
In China ist die Stimmung nach der Olympiade vor vier Jahren in der Heimat sehr ausgelassen. Die Chinesen haben ihren Spaß an den Spielen entdeckt. Dort werden die Sommerspiele von dem staatlichen Fernsehen CCTV übertragen.Die Erwartungen der chinesischen Zuschauer an "ihre" Sportler sind hoch. Weniger Medaillen als in Peking 2008 soll es definitiv nicht geben! Jede Goldmedaille bewirkt einen Freudenrausch bei den Chinesen. Doch was ist mit den Sportlern, die "nur" Silber oder Bronze gewinnen? Hier ist der Ehrgeiz der Chinesen doch sehr groß. Der chinesische Gewichtheber Wu Jingbiao (Klasse bis 56kg) gewann beispielsweise gleich am zweiten Tag der Spiele Silber, konnte sich darüber aber alles andere als freuen. Entschuldigend verbeugte er sich für das chinesische Publikum, brach in Tränen aus und sagte: „Ich habe mich als unwürdig gegenüber meinem Vaterland und meinem Team erwiesen! [...] Es tut mir leid!". Die Freude über den zweiten Platz blieb in diesem Fall leider aus. Doch das ist keineswegs bei allen Chinesen so. Yu Dan, die beim Luftgewehr (10 Meter) nach ihrer Landsfrau Yi Siling (Gold) und der Polin Sylwia Bogacka (Silber) die Bronze-Medaille holte, war überglücklich über das Edelmetall. Auffällig ist jedoch durchaus, dass die Leistungen der chinesischen Silber- und Bronze-Gewinner nicht so hochgelobt und hervorgehoben werden, wie etwa in anderen Ländern. Aber auch das ist wiederum ein Zeichen für den großen Ehrgeiz der Chinesen.
Auch dieses Mal wurden bei den Olympischen Spielen wieder Rekorde aufgestellt. Die erst 16-jährige Schwimmerin Ye Shiwen holte bei 400 Meter Lagen der Damen Gold und stellte dabei einen neuen Rekord auf. Die USA hatten die Vermutung geäußert, dass Doping mit im Spiel gewesen sei. Doch nach ausführlicher Prüfungen kam der Olympia Ausschuss zu dem Schluss, dass Ye nicht dedopt war und ihr Erfolg somit auf das harte Training zurückzuführen sei. Ebenfalls beim Schwimmen in der Klasse 200 Meter Delfin setzte die Schwimmerin Jiao Liuyang mit 2:04,06 neuen Olympia Rekord. Generell waren die chinesischen Schwimmer allesamt sehr gut dieses Jahr vertreten, denn auch bei den Männern im 1500 m Freistil holte Sun Yang in Weltrekordzeit Gold und übertrumpft sich damit selbst. Zwei weitere Weltrekorde stellte der chinesische Gewichtheber Lu Xiaojun in der Klasse bis 77kg auf. 379kg stemmte der amtierende Weltmeister insgesamt, 1kg mehr als bei seiner Bestleistung vor drei Jahren. Auch beim Reißen stellte er mit 175kg einen Weltrekord auf. Wir können gespannt abwarten, ob die Olympischen Spiele 2012 genau so erfolgreich für China werden, wie sie es schon 2008 in Peking waren.