Team 3 mit dem “Franzmann” berichtet einmal wieder von den Eindrücken auf der Strecke in das historische Xi’an, und in der Stadt selber. China im Umbruch – hautnah. Außerdem ein letzter Bericht unseres Reiseleiters Yin Yaping, dessen Reise an dieser Stelle zu Ende geht.
Nach einem gestrigen, eher trüben verregnetem Fahrtag, sieht die Sache heute schon wieder ganz anders aus. Auf dem Weg nach Xi‘an werden wir von strahlendem Sonnenschein und bewaldeten Bergen begleitet. Das läuft ja gut, bis unser Gespannfahrer Kay vor einem Tunnel von der Polizei gestoppt wird. Er fährt, seit auch sein zweiter Regler durchgebrannt ist, komplett ohne Elektrik, also auch ohne Beleuchtung. Nach einigem Palaver wird der Tunnel kurzerhand komplett gesperrt. Wir dürfen als Konvoi durch, Svend-Jörk mit Warnleuchte voran, Kay als Sandwich zwischen uns gepackt, so geht es. Es stellt sich heraus, dass das Tunnel-Ensemble aus insgesamt 29 km besteht…. immer schön freundlich lächeln, dann geht’s, auch wenn wir zwischendurch von drei Kontrolleuren rausgeholt werden und Papiere vorzeigen müssen.
Weiter ostwärts, 12.30 Uhr – nicht enden wollende Hochhaus-Ketten, oder solche, die es noch werden wollen, säumen die Autobahn. Ein Blick in die Karte lässt uns wissen, es ist eine Stadt namens „Baoji“, die mal eben 2,5 Millionen Einwohner hat. (Wo kommen all die Menschen her, die hier schon sehr bald wohnen werden?) Da wird einem bewusst, was für ein Riesenland China ist. 13.30 Uhr, im Abstand von 50 km kommen jetzt die nächsten Knaller an Städten an uns vorbei, mit Mega-Baustellen für Hochhäuser. Rechts und links Baukräne, die an 20-40 stöckigen Gebäuden werkeln. 14.30 Die Fahrt wird unruhiger. Es gibt mehr Fahrbahnen (inzwischen vier durchgängig), mehr Verkehr und kaum ein vorbeifahrendes Auto, was nicht auf unserer Höhe anhält und Fotos macht. Kein Wunder, denn vorgestern war Feiertag und die Feierlichkeiten dauern ein paar Tage und die Chinesen sind mit Kind und Kegel unterwegs. Außerdem ist an diesen Tagen keine Maut zu bezahlen (zum ersten Mal!).
15.00 Uhr, Mautstation Xi‘an – Liu Guosheng, Gründer von China Tours erwartet uns mit kompletter Familie. Die Autos werden „aufgeflaggt“ und auf geht’s in die Stadt. 16.00 Uhr, am gewaltigen Südtor der 14 km langen Stadtmauer in Xi‘an werden wir mit großem Aufgebot feierlich empfangen. Gruppenaufstellung mit Oldies im Innenhof und dann kommen wir in den Genuss einer farbenfrohen historischen Vorführung. Jeder von uns erhält einen goldenen Schlüssel um den Hals, sowie ein schönes Booklet mit chinesischen Sprüchen und Weisheiten (was die wohl bedeuten?). Und dann kommt das Fernsehen und löchert uns mit vielen Fragen zum „Franzmann“ und zu unserer Tour. Kommt heute Abend im chinesischen TV. Wieder ein beeindruckender Tag, jetzt geht’s erst einmal zum Hotel.
Ach ja, wir fahren Kolonne mit Begleitfahrzeug hinter und vor uns, rote Ampeln im hektischen Xi‘an? Nicht für uns! Hat auch was.
Gestern war der 3. Oktober 2012 und der 46. Tag der Rallye. Wir fuhren von Tianshui nach Xi'an. Die Strecke war zwar etwa 400 km lang, aber die Autobahn war ausgezeichnet, teilweise sogar vier Spuren, weshalb die Fahrzeit gerade mal 5 Stunden betrug. Das Wetter war herrlich, die Landschaft war idyllisch. Gegen 15 Uhr wartete Herr Liu Guosheng, Gründer von China Tours, Ende der Autobahn auf uns. Wir fuhren zusammen in die Stadt zum Nordtor Xi'ans. Sogleich fand die Empfangszeremonie im großen Hof vor dem Nordtor statt. Die Atmosphäre war ausgezeichnet. Die Leute machten Spaziergänge auf der Stadtmauer, die im 15. Jahrhundert erbaut wurden, und in den 1980er Jahren umfangreich renoviert wurde, sodass sie heute die größte und vollständigste Stadtmauer Chinas ist. Im Anschluss an dieses Spektakel fuhr die Karawane der New Silk Road zum Golden Flower Hotel, in dem sie zwei Nächte bleiben werden - ein super 5 Stern Hotel. Man kann sich gut ausruhen.
Meine Aufgabe ist zu Ende, ich freue mich darauf, nach Hause fahren zu dürfen. Auf Wiederhören!
Wir bedanken uns herzlich bei Yin Yaping für die zahlreichen Berichte und Bilder, die die Geschichten der New Silk Road Rallye bereichert haben.
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