Schon gestern Abend waren einige Teams in Sorge wegen dem heutigen Tag. Beim Frühstück eine unruhige Stimmung. Hektik macht sich breit. Die Autos sind ausgeparkt die Beifahrer stürmen mit den letzten Taschen zum Kofferraum. Einige Teams fahren vorm morgendlichen Meeting schon los und testen vom Parkplatz herunter wie schnell ihr Auto von 0 auf 100 beschleunigt.
Was ist da bloß passiert?
… für den heutigen Tag ist eine Strecke von 580 Kilometern geplant.
Nun könnte man meinen, die Teams mit den wenigsten Pferdestärken seien gemeint, aber nein. Unser Team „ein Fels in der Brandung“ Nr. 3 (Eric & Rudi unsere harmonischen Schweizer) tuckert als letztes mit ihrem Saab von dannen.
Und wie könnte es in der Eile anders sein, haben unsere beiden überaus spendablen Österreicher noch ein kleines Zusatzgeschenk im Hotel gelassen.
Svend, der als letzter ausgecheckt hat, hat vom Hotel gleich drei Identitäten mitbekommen.
Somit hat unser Rallye-Leiter jetzt die doppelte Staatsbürgerschaft und Hans und Walter gar keine mehr. Ja ja… ich glaube die Gruppe hat das Team „was man nicht im Kopf hat, das hat man in den Reifen“ schon identifiziert.
Naja die Pässe sind auf jedem Fall auch mit auf dem Weg nach Wolgograd. Ist ja alles nochmal gut gegangen.
Dann wollen wir mal die 580 Kilometer bezwingen. Es stellt sich allerdings heraus, dass das streckenweise gar nicht so einfach ist. Los geht es mit sehr guten Straßen. Nach einer Weile allerdings müssen härtere Bandagen aufgezogen werden. So zum Beispiel im Mitsubishi bei Team 7. Manfred und Klaus stellen ihre LKW-Sitze auf Stufe 3 „rückenfreundliches Schunkeln“ und gleiten über die unwegsame Straße.
Für alle anderen heißt es Bauchmuskeltraining und Nerven behalten, denn es huckelt zeitweilig ganz schön arg.
Aber entschädigt werden wir mit traumhaften Aussichten und einer Außentemperatur von bis zu 28,5°. Die Investition in einen Autoventilator hat sich bei Dieter und Irmtrud (Team 6) also allein heute als vollends lohnend erwiesen.
Im Hotel angekommen genießen wir die Nachmittagssonne bei einem Bierchen auf der Hotelterrasse. Jasper (Team 8) muss uns schon heute Abend wieder verlassen, weil er berufsbedingt zu Hause (in Shanghai) sein muss. Welch Ironie: Als erster „aufgegeben“, aber dem Ziel am nächsten.
Abends wird es sehr kühl hier, weshalb sich die Rauchergruppe auf der Terrasse schnell zum Ruhen ins Zimmer begeben hat. Aber auch die Nichtraucher sind kaputt nach den vielen hubbeligen Kilometern, sodass das gemeinsame Beisammensitzen heute etwas kürzer ausgefallen ist. Da die Stadtbesichtigung, die für morgen geplant ist erst um 10 Uhr beginnt, haben wir zum Glück genügend Zeit, um uns von den Strapazen zu erholen.
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