Den ersten Geburtstag den wir auf dieser Reise feiern, ist der von unserer Monika (Team 5). Und als Geburtstagsgeschenk bekommt sie erst einmal einen langwierigen Grenzübertritt und ein kleines Schleudertrauma auf den Straßen Kasachstans. Aber beginnen wir von vorn.
Es geht früh los. Schon um 8 Uhr fahren wir der Teamreihenfolge nach los. Erst einmal geht es durch den dichten Stadtverkehr. Gar nicht so einfach zusammen zu bleiben mit 14 Autos. Aber durch die Funkgeräte stehen alle Autos miteinander in Kontakt und wir können schon einmal das Konvoi fahren üben, was wir in China dann in Perfektion beherrschen werden. Die erste Tour Etappe des heutigen Tages führt uns über die Pantonbrücke. Mit einigem Abstand fahren wir über die direkt auf dem Wasser liegende und aus Stahlgliedern bestehende Hängebrücke, welch schunkeliges Erlebnis. Nachdem alle wohlbehalten auf dem anderen Ufer angekommen sind, pausieren wir kurz, um ein Gruppenfoto mit unserem Bärli zu machen.
Weiter geht es im gesitteten Tempo durch die Steppe Russlands, die wir jetzt zum letzten Mal betrachten. Heute wollen wir schon das vierte Land hinter uns lassen. Aber der Abschied von Russland ist allen reichlich schwer gefallen, weshalb wir uns dafür entschieden haben noch ein bisschen dort zu verweilen. Nach etwa drei Stunden bei herrlichem Sonnenschein konnten wir uns dann endlich dazu durchringen die Grenze zu überqueren. Unsere überaus erfahrene Reiseleiterin Larissa hat uns beim Grenzübergang tatkräftig unterstützt und begleitet uns ab jetzt bis zur Kirgisischen Grenze.
Ab jetzt wird es abenteuerlich. Larissa hat uns schon vorgewarnt, dass die ersten 50 Kilometer viel Fahrgeschick verlangen. Und so ist es auch, denn jetzt wissen wir alle, was das Wort „Schlagloch“ eigentlich bedeutet. Die meisten lassen sich jedoch gut umfahren, jedoch nicht alle und so müssen wir ab und an auf den kiesig sandigen Fahrbahnrand ausweichen. Die Landschaft ist eher trist. Eine schier unendliche Weite von nichts… und dann eine Herde Kühe, Pferde UND Kamele. Ein schöner Anblick, fast wie auf einer Minisafari. Da die Tiere nicht eingezäunt sind, heißt es „Fell voraus“ und abbremsen. Da wartet man schon mal bis eine Hand voll urgemütlicher Kamele die Straße überquert haben.
Nach gefühlten Stunden des Durchrüttelns kommen wir mit einem leichten Schleudertrauma beim Parkplatz an, der ein wenig vom Hotelgebäude entfernt ist. Es stehen allerdings schon Shuttlebusse parat, die uns und unser Gepäck dann chauffieren. Auf uns wartet ein unglaublich leckeres Buffet in gemütlicher Atmosphäre.
Svend gibt sein allabendliches Tagesfeedback und Informationen zum morgigen Tagesablauf. Diese Gelegenheit nutzt er, um Herbert zum Fahrer des Tages zu ernennen - sogar Standing Ovations werden ihm zuteil. Herbert hat nämlich gemeinsam mit Beifahrerin Elfriede seinen BMW 850 über die Straße gleiten lassen. Mit einem Adlerauge hat er die Schluchten anvisiert und umzirkelt, sodass sein im Vergleich recht tief liegendes Auto nicht aufsetzt. Wirklich eine Meisterleistung von Team 10.
Nach dem Abendessen kommt geheimnisvolle Stimmung auf. Das Serviceteam steht so doof in der Gegend rum, da muss ja was im Busch sein. Und so ist es. Eine Geburtstagstorte wird hereingebracht und lauthals für Monika ein Geburtstagsständchen gesungen. Danach stoßen wir mit Champagner auf das überwältigte Geburtstagskind an. Und von Larissa bekommt sie im Anschluss noch eine kleine kasachische Jurte geschenkt. Monika hat sich riesig gefreut, eine gelungene Überraschung.
Ein anstrengender aber zugleich erlebnisreicher Tag geht leider schon zu Ende.
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