New Silk Road Rallye Berlin-Peking 2014: Samarkand-Tashkent-Fergana

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Drei abenteuerliche Tage in Zentral Asien liegen hinter unseren Rallyefahrern. Die Königsstadt Samarkand, das lebendige und aufregende Tashkent und eine Fahrt über den Kamchik-Pass an der Grenze von Tadschikistan nach Fergana.

Freitag 19.09.: Samarkand

Heute haben wir wieder einen fahrfreien Erholungstag. Den wir auch bitter nötig haben, denn die Hälfte der Mannschaft hat sich Verdauungsschwierigkeiten eingefangen. Mit flauem Magen und leicht wackeligen Knien besteigen wir trotzdem frohen Mutes den Reisebus, der uns durch das schöne Samarkand führt.

Es geht durch Alleen, grüne Parkanlagen, an dem imposanten Denkmal des Amir Temur vorbei zum Registan-Platz. Dieser war einst das Handels- und Verwaltungszentrum von Samarkand. Direkt an den Registan-Platz grenzen 3 große Medressen (= Lehranstalten). Um diese genauestens in Augenschein nehmen zu können, geht es von nun an zu Fuß weiter. Was bei den windigen 18° heute absolut kein Problem darstellt. Als erstes besichtigen wir die Medresse des Ulugbek. Dieser ließ die Lehranstalt im 15. Jahrhundert erbauen. Das Besondere an diesem frühen Gebäude ist dessen astronomische Ausrichtung, die von Ulugbek gezielt ausgewählt wurde und ihm aufgrund der fehlenden religiösen Ausrichtung später sogar den Kopf kostete. Im Anschluss begehen wir noch die anderen Beiden prunkvollen Religionsschulen.

Danach geht es weiter zur Grabstelle des Amir Temur. Er selbst erbaute sein Mausoleum. Doch eigentlich war dieses für seinen kranken Lieblingsenkel gedacht, der dort auch vor seinem eigenen Ableben bestattet wurde. Beim Bau bemerkte man, dass auf der ausgesuchten Fläche schon ein Unbekannter seinen letzten Frieden gefunden hat. Da die letzte Ruhestätte dem muslimischen Glauben nach nicht berührt oder gar zerstört werden darf, liegt in dem Mausoleum bis heute ein Unbekannter, dem auch symbolisch gedacht wird. Später dann als Amir Temur auf einem Feldzug erkrankte und starb, überführte man den Leichnam zu seinem eigens errichteten Grab.

Ab jetzt hatte die Gruppe Freizeit. Einige wollten zurück in Hotel, um sich dort auszuruhen. Aber der Rest wollte sich noch ein wenig orientalischen Flair um die Nase wehen lassen und besuchte einen überdachten Bazar. Angeboten wurde eine reiche Vielfalt an Obst, Gemüse, Gewürze, Nüsse und andere nützliche Kleinigkeiten. Hier kann schon einmal das Handeln erprobt werden, was für den ungeübten Europäer schnell zu einer argen Herausforderung werden kann.

Das gemeinsame Abendessen im Hotel fällt eher mager aus. Die Kellner bringen Unmengen an Teekannen für die Magenkranken und auf den Tischen stehen keine Teller sondern nur Suppentassen. Gemäß dem Rat des medizinischen Supports trinken wir Literweise Flüssigkeit und schlafen uns richtig aus. So endet der Abend früh.

 

Samstag 20.09.: Samarkand - Tashkent

Mit einem immer noch flauen Magen bei den Meisten, geht es um 9 Uhr los in Richtung usbekischer Hauptstadt – Tashkent. Eine der Städte, auf die sich viele außerordentlich freuen.

Schon die Fahrt dorthin ist wirklich einladend. Wir befahren eine sehr gute, durchgehend geteerte  Autostraße / -bahn, mit relativ wenig Verkehr. Der überwiegende Teil der Strecke ist wieder alleenartig mit Pappeln und großen Sträuchern umstellt. Grüne Wiesen und Felder erstrecken sich links und rechts neben der Straße und am Wegesrand tobt das Leben. Viele kleine Stände stehen dort. Meist werden Getränke, Obst, Gemüse, Honig, und weitere Kleinigkeiten von allen Familienmitgliedern gleichermaßen verkauft. Neben den Ständen steht oft ein stählernes Bett oder eine hölzerne Sitzecke mit Polstern, auf denen sich die Verkäufer in der Mittagshitze ausruhen. Oft sind diese Erholungsplätze zugleich der Treffpunkt für die ganze Familie oder eine Gruppe von Freunden und Bekannten. All diejenigen von uns die eine Kleinigkeit an einem solchen Stand gekauft haben, haben erfahren können wie herzlich man hier empfangen wird. Generell muss man sagen sind die Usbeken unglaublich (gast-) freundliche Menschen sind, immer hilfsbereit, interessiert und sehr aufgeschlossen und herzlich. Für jeden, der gerne schnell mit fremden Kulturen in Kontakt kommen möchte, lohnt sich Usbekistan allemal.

Sobald wir größere Ortschaften ansteuern, finden sich auch einheimische Restaurants. Hier wird überwiegend vor dem winzigen Gasthäuschen im Freien frisch gegrillt. Es wird fast überall draußen gesessen und zwar auf den knie- bis hüfthohen Plattformen, die aus Holz bestehen und eine halbhohe Rückenlehne und unterschiedlichste Polsterungen vorweisen. Es heißt also Schuhe aus und zusammengerutscht. Die Sitzposition ist für Europäer zwar ungewohnt und vor allem beim Essen manchmal ein wenig unpraktisch, aber super gemütlich.

Ein Großteil der Gruppe ist allerdings froh bald wieder beim Hotel und einer schnell erreichbaren Toilette zu sein. Um 16.30 Uhr ist sowieso eine einstündige Stadtrundfahrt geplant, die sich wirklich lohnt, um einen Einblick in die facettenreiche Stadt Tashkent zu gewinnen.

Nach dem gemeinsamen Abendessen heißt es dann ziemlich bald ab ins Bett und dem Körper noch einmal Ruhe zum auskurieren gönnen. Aber die Meisten sind Gott sei Dank mit dem Gröbsten schon durch. Nur Anke, Eric und Jeannette hat es etwas nachhaltiger erwischt. Wir drücken alle die Daumen, damit die drei schnell wieder fit sind und den anstehenden Taldyk-Pass auch genießen können.

 

Sonntag 21.09.: Tashkent - Fergana

Wir melden nur noch leichte Übelkeit, Magenschmerzen  und was am wichtigsten ist: einen Rückgang an Darmbeschwerden. Nur die arme Jeannette kämpft immer noch. Ab und an gesellt sich noch jemand phasenweise zu ihr. Wir sind halt eine soziale Gruppe.

Um 8.30 Uhr sollte es gemeinsam los gehen. Doch Hans-Jürgen und Wilma (Team 12) konnten es nicht mehr abwarten und haben dann die Erlaubnis bekommen um 8.15 zu fahren, sodass beide erleichtert in den Tag starten konnten. Für alle Anderen gab es noch ein kurzes Teammeeting mit den wichtigsten Infos für den heutigen Tag, an dem wir über den Kamchik-Pass in 2267 Meter fahren.

Nach den ersten erklommenen Höhenmetern, wollen wir unbedingt mehr, denn landschaftlich liegt hinter weißen Nebelschwaden schon verborgen, was uns heute erwartet. Noch in weiter Ferne zieht sich eine imposante Gebirgskette  wie eine wallende Schnur am Horizont entlang. Auf 1100 Meter Höhe müssen wir einen 10 Minütigen Zwangsstopp einlegen. Unsere Dokumente werden an der Grenze Tadschikistans kontrolliert. Zeit ein wenig zu schnacken und die tolle Aussicht zu genießen, die sich uns jetzt da sich die Nebelschwaden verzogen haben / wir an Nähe gewonnen haben darbietet. Wer seine Pässe hat schon vorzeigen können, der fährt los und zwar durch ein wundervolles Panorama.

… Das muss man wirklich mit eigenen Augen gesehen haben… Die Bilder werden den Eindrücken nicht einmal annähernd gerecht.

Die Straße schlängelt sich kurvenreich durch imposante Steinlandschaften. Die riesigen Felswände wirken enorm, wenn man durch sie hindurch fährt. Zwei kurze Tunnel müssen wir passieren, in denen strenges Fotografier-Verbot herrscht. In die Felsvorsprünge sind im Abstand einiger Kilometer kleine Wohnhäuser und mehrstöckige Restaurants eingearbeitet. Für das leibliche Wohl ist also auch in mehr als 2000 Metern Höhe gesorgt. Zwischenzeitlich müssen wir das Tempo reduzieren, da ein Viehtrieb die Straße sperrt, aber der Anblick der Packesel, Hütehunde, Reiter und der Masse an Schafen ist das allemal Wert.

Team 5 (Friedhelm & Moni), Team 6 (Dieter & Trude) und Team 7 (Manfred & Klaus), unsere geübten Kolonne-Fahrer meistern die kurvenreiche Strecke meisterhaft als eingespieltes Dreierteam.

Beim Hotel angekommen erwartet uns ein wunderschöner Innenhof. Ein gepflegtes Gelände mit liebevoll angelegten Beeten und bunt blühender Blumenpracht. On Top gibt es noch einen Außen- und einen Innenpool und super ausgestattete Zimmer. Das kann ja nur ein schöner Sonntagabend werden.

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