Mit Unterstützung und Sponsoring von China Tours waren unsere Azubis Julia und Laura mit ihrer Berufsschulklasse der Handelsschule Berliner Tor auf Projektreise in Shanghai und Peking.
Verfasst von Laura Oestreich & Julia Vry
Unsere Reise startete am 20.11.14 am Flughafen in Hamburg. Mit dem A 380 ging es dann von Frankfurt nach Shanghai. Wetter am Zielort: 20 Grad! Um möglichst viel in der kurzen Zeit zu sehen, startete unser Programm bereits nach der Landung. Am Flughafen trafen wir unsere Reiseleiterin für Shanghai: Hui, genannt Lili. Dann ging es mit dem Transrapid bei 350 km/h in wenigen Minuten Richtung Stadtzentrum.
Dort machten wir uns auf den Weg zum Jinmao-Tower. Im 88. Stock über dem Grand Hyatt Hotel hatten wir einen atemberaubenden Ausblick über die Megametropole und waren fasziniert von ihren Ausmaßen. Bereits hier merkten wir, dass man als Langnase oft eine Attraktion ist. Viele Asiaten reisen erstmalig in größere Städte und sehen das erste Mal Europäer/Amerikaner. Somit wurden wir gleich nach einem Foto von zwei netten Chinesinnen gefragt.
Das erste chinesische Mittagessen gefiel allen sehr gut und beim Stäbchenessen fingen wir langsam an zu realisieren, dass man in China ist. Nach dem Check-in ins Holiday Inn Express Putuo am Abend war der Tag für uns noch nicht zu Ende: Bei einer tollen Lichterbootsfahrt erlebten wir die atemberaubende Skyline Shanghais bei Nacht. Ein Erlebnis, was man bei seinem Shanghai-Aufenthalt nicht versäumen sollte.
Der heutige Tag begann mit einer abenteuerlichen Fahrt mit der U-Bahn. Anders als in Deutschland mussten wir uns zunächst durch die Sicherheitskontrolle begeben, das gehört in China quasi zum Alltag und ist ebenfalls bei allen Sehenswürdigkeiten allgegenwärtig. Danach begann die Fahrt: riesige Bahnstationen und noch mehr Menschen. An eine entspannte U-Bahnfahrt, wie wir sie aus Hamburg kennen, war nicht zu denken. Unser erstes Ziel: die ehemalige Französische Konzession. Als im 19. Jahrhundert viele Ausländer nach Shanghai kamen, errichteten französische Händler und Kaufleute ihr eigenes Viertel nach typisch französischer Art: gepflegt und elegant, so wie es heute aussieht. In den kleinen Gassen und Innenhöfen findet man viele kleine Restaurants und Cafés und die verschnörkelte Balkone an schön verzierten Hauswänden bilden einen eindrucksvollen Kontrast zu den modernen Wolkenkratzern der Metropole. Man hat das Gefühl durch eine europäische Stadt zu schlendern. Inmitten dieser Idylle liegt auch das sehr empfehlenswerte Langham Xintiandi Hotel, welches die Gäste mit einem rosanen englischen Taxis durch die Straßen Shanghais fährt.
Von dem Französischen Viertel machten wir uns zu Fuß auf, in die Altstadt Shanghais. Durch typisch chinesische Wohnviertel und Gassen, abseits der Touristenpfade erlebten wir das ursprüngliche Leben dort und bekamen einen Eindruck vom chinesischen Alltag. In der Altstadt herrschte Trubel und es sind sowohl Touristen als auch Einheimische anzutreffen. Wir begaben uns zum Teehaus und spazierten über die gut besuchte Zickzack-Brücke bis hin zum Yu-Garten. Dieser zeigte sich bei dem tollem Wetter von seiner besten Seite. Und was wäre China ohne eine typische Teeverkostung? Wir probierten den chinesischen Exportschlager und lernten viel über seine Bedeutung und Herkunft. Absolutes Highlight: Das Tea-pet, der Lucky Boy. Anschließend ging es dann ebenfalls zu Fuß zum Peoples Square. Den Abend ließen wir in einem Restaurant in der Nähe des Nanjing Lu-Road ausklingen, auf dessen Speisekarte neben Nudeln auch Schlange und Tierzunge zu finden ist.
Dieser Tag begann mit dem Besuch des Longhua-Tempels, dem größten und ältesten Tempel Shanghais. Hier erlebten wir die noch völlig unberührte Ausübung des Buddhismus der Einheimischen und fühlten auch als außenstehende Personen das spirituelle Flair an diesem Ort. Auch wir brannten unsere Weihrauchstäbchen ab, bevor es weiter zu unserem nächsten Ziel der Seidenmanufaktur ging. Hier lernten wir den Herstellungsprozess des Produktes kennen, der die Seidenstraße zwischen Xi‘an in China und Istanbul berühmt gemacht hat. Nächster Höhepunkt des Tages war das Stadtplanungsmuseum, in welchem wir einen tollen Überblick über das Wachstum in der Metropole Shanghai erhielten und die Ausmaße der Stadt einmal von außerhalb bewundern konnten.
Nach dem Mittagessen besuchten wir das berühmte Peace-Hotel und lauschten den Klängen des Orchesters, welches zum Frühstück aufspielte. Hier bekamen wir als China-Spezialist auch einen exklusiven Eindruck in die Zimmer dieses berühmten Hotels. Kurz darauf wurde unsere Gruppe dann selbst zur Sehenswürdigkeit – auf der berühmten Uferpromenade Bund blieben wir nicht lange unentdeckt und waren als Langnasen das Highlight dort. Anschließend ging es mit der Fähre über den Huangpu Fluss wo wir die Super Brand Mall, Ostasiens größtes Einkaufszentrum, besuchten.
Auch außerhalb Shanghais gibt es wunderschöne Orte zu entdecken. Wir machten einen Ausflug in die Gartenstadt Suzhou. Erster Stopp war der Garten des Meisters der Netze, in welchem wir über die chinesische Gartenarchitektur informiert wurden. Natürlich stellten wir uns auch der Herausforderung der Überquerung der berühmten Brücke mit nur drei Schritten – Azubi Julia darf sich auf ein langes Leben freuen.
Am Nachmittag machten wir einen Rundgang entlang der Kanäle der Altstadt – nicht zu Unrecht wird Suzhou das Venedig Asiens genannt. Und auch in dem abgelegen Teil, in dem die Einheimischen leben, hat es uns Azubis verschlagen, hier ist man dem authentischen China ganz nah. Am Abend kehrten wir zurück nach Shanghai und auf der Dachterrasse der Bar Rouge beeindruckte uns die Skyline Shanghais auf ein Neues.
Nach Programmende haben wir dann noch einiger unserer Hotels unter die Lupe genommen und wurden nicht enttäuscht. Absoluter Favorit: das Banyan Tree on the Bund Shanghai. Hier genießen Sie von Ihrer Badewanne oder Ihrem persönlichen Pool einen exklusiven Blick auf die Skyline Shanghais.
Am fünften Tag hieß es Abschied nehmen von Shanghai. Nach dem Check-Out ging es zum Bahnhof und wir fuhren mit dem Superschnellzug in die Hauptstadt im Reich der Mitte - Peking. Die 1.300 Kilometer legte der Superschnellzug mit durchschnittlich 300km/h in nur 5 Stunden zurück. Erster Unterschied, der bei der Ankunft nicht zu übersehen war: wir haben ca. 20 Grad weniger. Nach einigen ersten Eindrücken dieser traditionellen Kaiserstadt freuten wir uns auf die kommenden Tage.
Wir besuchten am Morgen den Platz des Himmlischen Friedens, den Tian’anmen-Platz. Dieser beeindruckende Ort ist der größte Platz der Welt und auf dem Weg zur Verbotenen Stadt überquerten wir einen Teil von ihm und ließen seine ganz eigene Atmosphäre auf uns wirken.
Im Anschluss an diese zwei Hauptsehenwürdigkeiten Pekings begaben wir uns auch schon zu der nächsten: den Himmelstempel. Hier haben wir uns auf dem „chinesischen Mittelpunkt der Erde“ etwas gewünscht und anschließend den Tempel besucht. Ein wunderschönes Fotomotiv! Am Abend besuchten wir eine Kungfu Show im Red Theatre.
Der letzte Tag unserer Projektreise, war auch einer der spannendsten. Am Morgen besuchten wir Huiling in den Hutongs. Dies ist eine soziale Einrichtung für geistig benachteiligte Menschen, welche uns sehr beeindruckte. Nach Begrüßung und Einführung durch den Geschäftsführer Peter, wurden wir mit künstlerischen Darbietungen einiger Schüler überrascht und sie gaben uns einen Einblick in ihr Leben und ihre Aktivitäten dort. Die Schüler haben sich sehr über unseren Besuch gefreut und vor allem der persönliche Kontakt mit den Mitgliedern hat bei uns einen tiefen Eindruck hinterlassen.
Und was darf bei einer Chinareise natürlich nicht fehlen? Die Große Mauer - den Rest des Tages verbrachten wir auf dem Mauerabschnitt Badaling. Ein unglaubliches Bauwerk, welches vermutlich jeder bereits von Bildern kennt, aber welches nur vor Ort erfahren werden kann. Energiegeladene Klettertouren wechselten sich mit individuellem Innehalten ab. Der obligatorische Fotomarathon, ergänzt um diverse Anfragen von Touristen aus dem In- und Ausland rundete eines der Highlights unserer Reise ab. Besonderes Highlight: zufälliges Treffen mit Individualkunden von China Tours.
Leider ging es am achten Tag unserer Projektreise schon zurück nach Deutschland. Das Reich der Mitte ist eindeutig zu groß um es in so kurzer Zeit kennen zu lernen und ist auf jeden Fall eine Reise wert. Der Unterschied zwischen Tradition und Moderne, seine Vielseitigkeit und die Vielzahl an Sehenswürdigkeiten ist beeindruckend und hinter jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken.
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