Zu den wohl berühmtesten Landschaftsbildern Chinas zählen die Reisterrassen, die die Hügellandschaften vieler Regionen zieren und sich oftmals beeindruckend von Horizont zu Horizont erstrecken. Im Süden Yunnans und leicht mit dem Bus von Kunming aus erreichbar, finden sich die Reisterrassen von Yuanyang, die zahlreiche Fotomöglichkeiten bieten.
Über Jahrhunderte hat die Minderheit der Hani die Felder von Yuanyang Schicht für Schicht in die Berge der Region gebaut. Noch heute finden sich viele Hani mit ihren farbenfrohen Gewändern auf den Feldern und in den Dörfern Yuanyangs. Aber auch andere Minderheiten wie die Yi, Dai, Yao und Zhuang sind hier beheimatet. Somit können Sie in Yuanyang viele verschiedene Kleidungsstile und auch Baustile der unterschiedlichen Minderheiten bewundern. Zum Beispiel stehen in vielen der Ortschaften noch immer die traditionellen pilzförmigen Häuser der Hani, erbaut aus Lehmziegeln und bedeckt mit Stroh. Zugleich hat aber auch in der Region von Yuanyang ein Bauboom eingesetzt, der zahlreiche neue Häuser aus dem Boden stampft.
Die beste Zeit, um nach Yuanyang zu reisen, ist von Januar bis März. Die Felder sind bereits abgeerntet und wieder geflutet, sodass sich das Sonnenlicht in verschiedensten Farben in den Terrassen spiegelt. Zudem ist es zu dieser Zeit möglich, dass sich einige tiefe Wolken durch die Landschaft schieben. Dieses Szenario eignet sich perfekt für Fotos. Obwohl es noch recht früh im Jahr ist, stehen hier schon viele Pflanzen in ihrer Blüte und die Landschaft ist grün bewachsen. Dennoch kann es nach Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang recht kühl werden, sodass auch dickere Kleidung mit ins Gepäck gehört. Besonders um die Mittagszeit dagegen müssen Sie sich aber gegen die Sonne und die Hitze schützen, also auch Sonnencreme nicht vergessen!
Das Gebiet der Reisterrassen ist sehr groß und so sollten Sie sich schon im Voraus darüber im Klaren sein, wann Sie wo sein wollen, um die bestmögliche Aussicht genießen zu können. Verschiedene Aussichtspunkte stehen zur Verfügung, an denen sich zu Sonnenaufgang und Sonnenuntergang zahlreiche Fotografen versammeln. Für den Sonnenaufgang und die frühen Morgenstunden sind der Aussichtspunkt bei Duoyishu und ein hochgelegener Punkt bei Xinjie zu empfehlen. Hier steht die Morgensonne besonders günstig, um die gefluteten Reisfelder in kraftvollen Orangetönen erstrahlen zu lassen. Bei Xinjie steigen die Chancen, dass zwischen den Reisfeldern Wolkenfelder treiben. Nah an die Felder heran kommen Sie am Aussichtspunkt von Longshuba. Doch auch sonst können Sie an verschiedenen Stellen einfach den Straßen und Wegen hinab in die Felder folgen und durch die Terrassen wandern. Longshuba eignet sich zudem als guter Punkt für die Abendstunden und den Sonnenuntergang, wie auch der bekannte Aussichtspunkt bei Bada.
All diese Punkte können auf verschiedene Weise erreicht werden: Für eine Fototour bietet sich die Mietung eines Minibusses an. Dort finden dann Stative und sonstige Fotoausrüstung bequem Platz, ohne dass am Ende des Tages die Schultern vom großen Rucksack schwer werden. In jedem Hotel, Hostel oder jeder sonstigen Unterkunft werden Ihnen die Eigentümer gern helfen, einen solchen Bus zu organisieren und die Route mit dem Fahrer zu planen.
Ebenso ist es möglich, einen der vielen Minibusse einfach auf der Straße anzuhalten. Wenn wissen, wohin Sie wollen, brauchen Sie dazu euch keine weiteren Chinesischkenntnisse. Sagen Sie einfach Ihr Ziel an und der Fahrer wird schon zu verstehen geben, ob er in diese Richtung fährt oder nicht. Zudem halten sich die Kosten für die Busse in Grenzen, vor allem, wenn man in einer kleinen Gruppe unterwegs ist.
Haben Sie es nicht ganz so eilig oder wollen Sie einfach noch näher an die Menschen herankommen, dann bietet es sich an, die Felder und Dörfer zu Fuß zu erkunden. Um die meisten Täler herum führt eine Straße, der man bequem folgen kann, um zu den verschiedenen Aussichtspunkten zu gelangen. Da diese aber mitunter weit auseinanderliegen, können so natürlich nicht alle Punkte an einem Tag erreicht werden. Dennoch lohnt es sich, die Region zu Fuß zu erkunden, um mit den einheimischen Menschen in Kontakt zu kommen.
In den Dörfern sehen Sie oftmals noch das sehr einfache Leben der Bauern: Spartanische Häuser, auf den Höfen tummeln sich Hunde, Hühner und Schweine, die Menschen bei der Arbeit auf den Feldern. Oft sind es die Frauen, die die harten und schweren Arbeiten erledigen müssen, während ihre Männer unbeteiligt danebensitzen. Auch in die Reisfelder selbst können Sie hinabsteigen und dort umherwandern. Die Wege sind nicht immer einfach zu finden und Sie können sich leicht verlaufen. Im Zweifelsfall wandern Sie einfach wieder bergauf zur Straße, sodass Sie letztlich nicht verloren gehen können.
Ein besonderes Highlight ist der Markttag, der jeden Sonntag in einem anderen der Dörfer stattfindet. Ein Besuch dieser Märkte ist sehr zu empfehlen! An diesen Tagen kommen die Bauern aus den umliegenden Dörfern, um ihre Waren anzubieten. Als Tourist haben Sie nicht sonderlich viel Verwendung für lebende Schweine oder Hühner, es ist allerdings ein grandioses Schauspiel, wenn all diese Menschen in ihren traditionellen Gewändern hier zusammenkommen.
Außerdem sehen Sie dort bunt gekleidete Frauen, die allerlei Obst, Gemüse sowie einige Backwaren anbieten. Entlang der Hauptstraßen finden sich Möglichkeiten, Souvenirs wie Schmuck oder Kleidung zu erstehen, während sich in den Seitengassen des Marktes die Bauern mit ihren Lebensmitteln niederlassen. In diesen Märkten scheint das alte China noch einmal aufzuleben, sodass Sie hier tiefe und besondere Eindrücke mitnehmen können. Auch zum Fotografieren eignen sich die Märkte sehr, da sich die Menschen hier meist nicht daran stören, fotografiert zu werden.
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