Tadschikistan: Das Land der Gastfreundschaft

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Im Sommer 2018 machte sich eine New Silk Road-Gruppe mit sieben Reisenden auf den Weg, um die zwei schönen zentralasiatischen Länder Kirgisistan und Tadschikistan zu entdecken. Als Reiseleiterin war ich, Sitora Sodatkadamova, auf dem tadschikischen Teil der Reise mit dabei. Heute möchte ich Sie auf diesen Teil der Reise mitnehmen!

Teil 1 des Reiseberichts von Sitora

Ihre Reiseleiterin Sitora Sodatkadamova Ihre Reiseleiterin Sitora Sodatkadamova

Willkommen in Tadschikistan!

Zwei Tage vor der Reise ist unser Team aus Duschanbe zu der tadschikisch-kirgisischen Grenze losgefahren. Es bestand aus mir, der Reiseleiterin, drei Fahrern sowie einem Sicherheitsmann. Die drei Allradfahrzeuge (zwei Toyota Land Cruiser und ein Lexus), die uns während der ganzen Reise komfortabel und sicher von einem Punkt zum anderem gebracht haben, waren auch ein wichtiger Bestandteil unserer Gruppe.

Am Abend trafen wir unsere Gruppe am Grenzübergang „Kyzyl-Art“ und nach einer Stunde Passkontrolle konnten wir weiter ins Pamir-Gebirge fahren. Wir feierten am Abend gleich zwei Geburtstage mit Torte und Geschenken. Ein schöner Anfang einer abenteuerlichen Reise durch Tadschikistan!

Wegen der Höhe von über 3.900 Metern war die erste Nacht für unsere Gäste eine kleine Herausforderung. Die Höhen während der Reise durch Tadschikistan nahmen aber allmählich ab, sodass wir am Ende der Reise bei 700 Meter Höhe in der Hauptstadt Duschanbe angelangt sind.

Beim gemeinsamen Frühstück erzählten uns zwei Teilnehmer unserer Gruppe, dass sie bereits beim Sonnenaufgang unterwegs waren und schöne Fotos vom Dorf und seinem Umland gemacht haben. Unterwegs seien sie einem Hund begegnet, der Ihnen den Weg zum Karakol-See gezeigt hat. Echte Tadschikische Gastfreundschaft!

Der freundliche Hund, der unsere Reisenden zum See begleitete © Waltraud Grunow Der freundliche Hund, der unsere Reisenden zum See begleitete © Waltraud Grunow

Selbstverständlich, gingen wir nach dem Frühstück alle nochmal zusammen zum See, damit jeder die schöne blaue Farbe des Wassers genießen und Fotos machen konnte. Von hier bot sich uns ein grandioser Ausblick auf den Abuali Ibn Sino Peak (früher Peak Lenin, 7.134 Meter).

Murghob und Ak-Baytal Pass

Auf dem Weg nach Murghob sahen unsere Gäste den deutlichen Unterschied zwischen den Landschaften in den kirgisischen und den tadschikischen Pamir-Bergen. In Kirgisistan ist die Landschaft grüner und bepflanzter, so wie man es auch im Nordwesten Tadschikistans, dem Fan-Gebirge, sehen kann, da die Höhen geringer sind. Im Pamir, vor allem aber auf dem Weg nach Murghob und von Murghob nach Bulunkul, versteht man, warum die Landschaft hier auch als „Mondlandschaft“ bezeichnet wird. „Wenn ich hier bin, habe ich jedes Mal das Gefühl, dass ich auf einem anderen Planeten bin“, so unser Fahrer Zafar, der schon seit über 16 Jahren als Tourguide und Fahrer in dieser Region arbeitet.

In Murghob angekommen machten wir zunächst einen kurzen Stadtrundgang und spazierten durch das administrative Zentrum des Bezirks. Wir schlenderten über den Basar, besuchten das Yak Haus mit tadschikischen Souvenirs, genossen die Ruhe an der Moschee (von außen) und sahen sogar das letzte Denkmal von Lenin in ganz Tadschikistan. Hinter der Moschee fließt der Murghob-Fluss, wo wir die Einheimischen dabei beobachteten, wie sie ihre Teppiche am Fluss gewaschen haben.

Die Moschee in Murghob © Waltraud Grunow Die Moschee in Murghob © Waltraud Grunow

Anschließend hatten wir immer noch genügend Zeit zur freien Verfügung und haben uns etwas ausgeruht. Die Elektrizität wurde am Abend lediglich zwischen 19 Uhr und 23 Uhr angestellt, ich hoffe jedoch, dass die Situation sich künftig bessert, denn erst kürzlich wurde hier im Ort ein Wasserkraftwerk eröffnet, das unter anderem durch deutsche Entwicklungszusammenarbeit finanziert wurde.

Am 09. September feiern wir in Tadschikistan unseren Nationalfeiertag, den Tag der Unabhängigkeit. Letzten Sommer hatte der Präsident seine Absicht erklärt, durch die unterschiedlichen Teile des Landes zu reisen und neue Objekte zu eröffnen. Ein Besuch von ihm sollte auch in Murghob stattfinden, um das Wasserkraftwerk zu eröffnen. Die Einwohner bereiteten einen Tanz für den Präsidenten vor und wir hatten das Glück, als Zuschauer bei den Vorbereitungen dabei sein zu dürfen.

Bulunkul und Jashikul

Die Shakhty Felsmalereien waren unser Zwischenstopp auf dem Weg nach Bulunkul. Nur 12 Kilometer abseits des Pamir-Highways (M41) und man befindet sich in der absoluten Wüstenlandschaft. Die Gegend ist sehr karg und faszinierend zugleich. Solche Landschaften werden für gewöhnlich in den Medien so gut wie nie gezeigt.

Im Dorf Bulunkul © Waltraud Grunow Im Dorf Bulunkul © Waltraud Grunow

Das ist gut, denn Landstriche wie diese lassen bestimmte Emotionen und Gefühle erst vor Ort entstehen und erst hier wird einem dann bewusst, dass man solch eine Landschaft eigentlich nicht auf unserem Planeten erwartet hätte.

Von der Straße zu den Felsmalereien, die aus dem 4. bis 7. Jahrtausend v. Chr. Stammen, sind es nur ca. 50 bis 60 Meter. Doch da wir uns schon auf über 4.000 Metern Höhe befanden, wurde sogar für solch einen Kurzausflug eine gute Ausdauer benötigt. Eine Möglichkeit, am Auto zurückzubleiben, besteht bei solchen Aktivitäten natürlich auch immer.

Mittagspause hatten wir in der Siedlung Alichur – unsere letzte Begegnung mit den Pamiri-Kirgisen. Hier sahen wir auch eine Gruppe junger Deutscher, die gerade in einen alten Lkw einstiegen und uns sehr fröhlich zuwinkten. Sie sahen so aus, als ob sie sich sehr auf ihre noch bevorstehenden Reiseabenteuer freuten.

In Bulunkul begrüßte uns die Familie von Makhbuba mit ihrer Mutter und ihrem Bruder, der auch eine Frau und zwei Kinder hat. Makhbuba war die erste Person im Dorf, die ein Homestay gründete und dadurch für andere Dorfbewohner zum Vorbild wurde, das eigene Haus als Homestay für Touristen anzubieten. Hierdurch können die Leute ein bisschen Geld im Sommer nebenher verdienen.

Bulunkul ist der kälteste Punkt in Tadschikistan. Die niedrigste jemals gemessene Temperatur war hier -58ºC. Obwohl es auch in dieser Nacht kalt wurde, blieb es im Haus kuschelig warm und alle haben gut geschlafen.

Hier hatten wir dann echte Einsichten in das Leben der Pamiri. Zusammen mit der Enkelin der Familie sowie ihrer Freundin besuchten wir zunächst die kleine Dorfschule mit Ihrer Direktorin. Diese Begegnung war für einige Mitreisende von großem Interesse, da sie auch Lehrer von Beruf waren.

Die Schuldirektorin mit ihren Yaks © Waltraud Grunow Die Schuldirektorin mit ihren Yaks © Waltraud Grunow

Die Schuldirektorin nahm uns danach zum Yaks melken mit, was auch ein einmaliges Erlebnis für viele darstellte. Hühner kann man auf dieser Höhe nicht halten, dafür hält man sich hier Kühe und Yaks, um unterschiedliche Milchprodukte herzustellen.

Der Ausflug zum Jashikul („der grüne See“) war ein weiterer Höhepunkt des Tages. Die Besonderheit bei dem See ist, dass sich die Farben ändern, wenn man ihn aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet: zunächst grün, dann blau und am Ende türkis! Wunderschön!

Der Jashikul auf 3.734 Meter Höhe © Waltraud Grunow Der Jashikul auf 3.734 Meter Höhe © Waltraud Grunow

Am Abend spielten die Kinder im Dorf Fußball und die Erwachsenen Volleyball. Eine unserer Mitreisenden hatte dann eine sehr schöne Idee: Da hier öfters Touristen ins Dorf kommen und viel fotografieren, waren die Kinder von uns und unseren Kameras nicht besonders begeistert. Die Situation änderte sich aber schnell, als sie ihre Kamera einem kleinen Mädchen gab, um zu fotografieren. Sofort kamen alle Kinder zu ihr und wollten gegenseitig Fotos von sich machen. Die Zeit mit den Kindern war ein ganz besonderes Erlebnis!

Kann sein, dass dieses Mädchen eine Fotografin aus Tadschikistan wird. © Waltraud Grunow Kann sein, dass dieses Mädchen eine Fotografin wird. © Waltraud Grunow

Den zweiten Teil des Reiseberichts finden Sie hier.

Lassen auch Sie sich von der Gastfreundschaft Tadschikistans begrüßen und erleben Sie ein Land voller Faszination mit New Silk Road!

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