Wissenswertes über Taiwan: Ilha Formosa – Die schöne Insel

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In den letzten Jahrzehnten machte Taiwan im Westen eher Schlagzeilen durch Spannungen mit China, rasanten Wirtschaftsaufschwung und dem Bau gigantischer Hochhäuser (Taipeh 101). Dass die Insel, die von portugiesischen Seefahrern ‚Ilha Formaosa’, die schöne Insel, getauft wurde, auch ein bezaubernder Urlaubsort sein kann – das ist in der westlichen Berichterstattung nahezu untergegangen. Es gibt Nachholbedarf.

Sehr angenehm ist das Klima Taiwans. Auf der ganzen Insel sind die Winter mild und kurz, die Sommer subtropisch warm. Abkühlung finden Besucher während der heißen Jahreszeit in den Gebirgsregionen im Inselinnern und auf der zum offenen Meer geneigten Ostseite der Insel.

Auch abseits des Klimas weiß Taiwan seine Besucher zu begeistern. Die Insel verfügt über große Metropolregionen, nahezu unberührte Küstenlinien und eine spannende kulturelle Vielfalt. Das politische und wirtschaftliche Zentrum des Landes bildet die Hauptstadt Taipeh. Hier tobt das Leben – es finden sich sowohl Prachtboulevards, gesäumt von den Glitzerfassaden moderner Hochhäuser, als auch kleine Gassen mit alter Bebauung, wo das Leben auf quirligen Nachtmärkten und vor kleinen Garküchen in den Straßen stattfindet.

Der größte Binnensee Taiwans, der Sonne-Mond-See, liegt vor malerisch-romantischer Bergkulisse. Pagoden und Tempel runden das Bild ab - kein Wunder also, dass viele taiwanesische Hochzeitspaare hier ihre Flitterwochen verbringen. Der Name des Sees hat übrigens mit seiner Form zu tun – sie ähnelt den chinesischen Schriftzeichen für Sonne () und Mond ().

Sonne-Mond-See Sonne-Mond-See

Tainan ist die älteste Stadt der Insel – während der Qing-Dynastie diente sie den Statthaltern als Hauptstadt. Bemerkenswert für eine ostasiatische Stadt ist die Abwesenheit von Hochhäusern – die meisten Gebäude sind nicht höher als fünf Stockwerke. Dadurch kommen die vielen historischen Bauten sehr gut zur Geltung. Im Vorort Anping ist die koloniale Vergangenheit Taiwans erhalten geblieben – hier errichteten die Niederländer im 17. Jahrhundert ihr Fort Zeelandia, von wo aus sie zu Expeditionen ins Landesinnere aufbrachen. Ein Besuch in Tainan sollte allerdings schon allein aus sinnlichen Gründen auf dem Routenplan jedes Reisenden stehen: Die ‚Stadt der Snacks’ wird sie auch genannt – nirgends ist die Vielfalt an Speisen größer als hier.

Die Küste im Nordosten ist wild und unerschlossen. Das hat mit der Küstenlinie zu tun – während das Land im Westen seicht ins Meer abfällt, ist die Küste auf dieser Seite geprägt von spektakulären Steilküsten und Klippenlandschaften. Kleine Fischerdörfer liegen in den Tälern dazwischen, Gebirgsflüsse münden hier in den Pazifik. Das East Rift Valley erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über die Ostseite der Insel – es bildet die tektonische Trennlinie zwischen der eurasischen und der philippinischen Platte. Entlang des Tals wechseln sich steile Schluchten ab mit Teeplantagen, Reisfeldern und offener Weidelandschaft.

Alles in allem könnte man also sagen, in Taiwan befindet sich ein ganzer Kontinent unglaublicher Vielfalt, die für jeden Geschmack das richtige bereithält – und dass auf einer Fläche, die nicht größer ist, als die Nordrhein-Westfalens.

Auf einer Teeplantage Auf einer Teeplantage

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