Mehr als drei Wochen war China Tours-Mitarbeiterin Jennifer Klos für uns auf der China Rundreise China Panorama. Mit zahlreichen Eindrücken und einem ausgiebigen Rundumblick im Gepäck berichtet Sie heute über Ihre China Reiseerlebnisse:
Am 19.09.2011 ging meine China Reise los – auf ins Reich der Mitte. Nach meinem ersten Besuch vor einem Jahr in der Provinz Xinjiang, stand für dieses Jahr eine klassische Einsteigerreise auf dem Programm, die Reise China Panorama. Eine große China Rundreise, die nahezu alle Facetten des Landes abbildet.
Peking- Ein unvergesslicher erster Eindruck
Mit Lufthansa flogen wir von Hamburg über München nach Peking. Chinas Hauptstadt bildete das erste Highlight auf unserer China Rundreise. Nach einer Gesamtreisezeit von ca.13 Stunden hatten wir endlich chinesischen Boden unter den Füßen. Alles funktionierte reibungslos, keine Verspätung, keine Turbulenzen. In der Ankunftshalle trafen wir zum ersten Mal auf die weiteren Gruppenteilnehmer und unseren ständigen Reiseleiter Chen Jie. Mit insgesamt 20 Personen war die Reise ausgebucht. Da die Zimmer noch nicht fertig waren ging es vom Flughafen direkt zu unserem ersten Besichtigungspunkt, dem Himmelstempel-das Wahrzeichen Pekings. Der Himmelstempel war ein guter Einstieg: ein schöner Tempel mit Parkanlage, der uns die Möglichkeit gab, langsam anzukommen. Danach fuhren wir ins Hotel, es wurde eine kleine Erholungspause eingelegt, bevor wir später in einem Restaurant in der Nähe unseres Hotels zu Abend aßen. Tagesabschluss bildete für viele der Besucher die Peking Oper, welche wir vor Ort hinzubuchen konnten. Erschöpft von der langen Anreise und den ersten Eindrücken, fielen wir ins Bett und wachten erst mit dem Wake up Call am nächsten Morgen wieder auf.
Ein neuer Tag unserer China Rundreise stand bevor und das Wetter meinte es, wie schon bei der Ankunft, sehr gut mit uns. Strahlend blauer Himmel und Temperaturen um ca. 25 °C – passend, denn heute stand die Große Mauer bei Sonnenuntergang auf dem Programm. Nachdem wir uns noch vormittags einen Weg durch den Sommerpalast bahnten, befanden wir uns am Nachmittag auf dem Weg in Richtung Große Mauer. Badaling, einer der bekanntesten Abschnitte in der Umgebung von Peking, war für den Besuch der Großen Mauer ausgewählt worden. Gespannt auf das, was uns erwartete, kamen wir schon bei der Fahrt auf den Parkplatz ins Staunen. Wo waren all die Touristen und deren Reisebusse? Tatsächlich waren wir die letzten Besucher und hatten die Große Mauer ganz für uns alleine. Vom Parkplatz ging es also der Empfehlung unseres Reiseleiters folgend, die Treppe hoch und dann links die Mauer hinauf. Schritt für Schritt, Stufe für Stufe erklommen wir sie. „Oben“ angekommen erwartete uns ein fantastischer Blick. Weit und breit kein Mensch, nur wir und die Mauer. Ein ganz besonderer Moment, denn wer kann schon behaupten einen Sonnenuntergang auf der Großen Mauer erlebt zu haben, und das nahezu allein! Gepackt von diesem einmaligen Erlebnis fuhren wir wieder zurück ins Hotel und waren schon gepannt, was uns wohl in den nächsten Tagen noch so alles erwarten und beeindrucken würde.
Nach zwei Tagen in Peking hieß es Adieu Hauptstadt und auf zu unseren nächsten Zielen: Xi’an und Luoyang. Hier erwartete uns unter anderem die weltberühmte Terrakotta-Armee, die jeden von uns mit Ihrer Vielseitigkeit der einzelnen Figuren beeindruckte. Die Altstadt und die Stadtmauer Xi’ans, die mit einer Gesamtlänge von ca. 12 km die Innenstadt Xi’ans umschließt, wurden ebenfalls besucht. Einen Teil der Mauer erkundeten viele unserer Reisegruppe mit dem Fahrrad, welches als Plus Erlebnis vor Ort gebucht werden konnte. Über Luoyang mit den Longmen Grotten und dem Shaolin Kloster ging es nach Zhengzhou, unserem Abflughafen, von dem wir nach Shanghai flogen.
Shanghai- Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Die Stadt, die, wie keine andere, für den Aufbruch und den Wandel Chinas steht; eine Stadt, in der sich Gegenwart und Zukunft spiegeln. Auf der einen Seite der „Bund“, eine Uferpromenade mit prächtigen Kolonialbauten aus dem 19. Jahrhundert, und auf der anderen Seite die Wolkenkratzer-Skyline von Pudong.
2 Nächte verbrachten wir hier und besichtigten neben der Altstadt mit dem Teehaus auch den Jinmao Tower. Mit dem Fahrstuhl fuhren wir in ca. 49 Sekunden in die 88. Etage, der Aussichtsplattform des Hochhauses. Von hier oben hat man einen beeindruckenden Blick auf die wachsende Stadt, deren Skyline sowie auf die Uferpromenade.
Yangtze- Eine Kreuzfahrt durch die drei Schluchten
Über Wuzhen, einem kleinen Wasserdorf, welches wie ein Museumsdorf wirkt, und Suzhou der Gartenstadt in der Umgebung von Shanghai, ging es mit dem Flugzeug weiter nach Wuhan. Von hier fuhren wir in ca. 4,5 Stunden zur Einschiffung auf unser Yangtze-Kreuzfahrtschiff in Yichang. Innerhalb von 4 Nächten brachte uns das Schiff der Reederei CCOTC von Yichang nach Chongqing. Wir passierten die Schlucht Xiling, in dessen Mitte sich eines der wichtigsten Bauwerke befindet, der Drei-Schluchten Staudamm. Nach dem wir die 5 Schleusen passierten, fuhren wir weiter durch die berühmten Schluchten Qutang und Wu, die zusammen mit der Xiling Schlucht die Yangtze-Landschaft prägen. Leider spielte das Wetter an diesen Tag nicht zu unseren Gunsten. Es regnete sehr viel, sodass die Schluchten zum Teil im Nebel lagen und man nur ahnen konnte, wie beeindruckend diese sind. Am 5.Tag erfolgte die Ausschiffung von unserem Yangtzeschiff in Chongqing.
Guangxi- Karstkegelberge und Reisterrassen
Als nächster Programmpunkt stand Guilin, Yanghsuo und Longsheng auf dem Reiseplan.
Guilin ist bekannt für das wunderschöne Karstkegelgebirge und den Li-Fluss. Eine Nacht verbrachten wir hier, bevor es mit dem Boot über den Li-Fluss nach Yangshuo ging. Es war der 04.10., also Mitte der Goldenen Wochen, in der auch tausende Chinesen eine China Reise unternehmen. Während der Bootsfahrt reihten sich Boot an Boot wie an eine Perlenkette. In Yangshuo kämpften wir uns zunächst durch die Weststrasse mit ihren unglaublich vielen Souvenirläden. Eine sogenannte „Hallo-Hallo Gasse“, wie unser Reiseleiter Chen Jie immer sagte. Der Nachmittag stand uns zur freien Verfügung, so dass man auch ein paar Erkundungen auf eigene Faust machen konnte. Am Folgetag fuhren wir in die Umgebung Yangshuos. Hier konnten wir eintauchen in die unglaublich tolle Landschaft der Karstkegelgebirge, fernab jeglicher Touristenmassen. Den Nachmittag nutzen viele für Einkäufe kleiner Mitbringsel und Souvenirs. Die Verkäufer sind gut auf Ausländer eingestellt, so dass das Handeln auf der Weststrasse auf Englisch problemlos möglich ist. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Hier findet man neben Mc Donalds, Kentucky Fried Chicken auch Restaurants verschiedener Nationalitäten. Der kleine Italiener an der Ecke ist uns sofort ins Auge gestochen, sodass wir uns nach 17 Tagen chinesischen Essens auf eine leckere Pizza freuten.
Der nächste Tag startete nicht gerade erfreulich, es regnete in Strömen. Ausgerechnet am Tag der Wanderung durch die Reisterrassen. Auch nach 3-4 Stunden Fahrt nach Longsheng besserte sich das Wetter nicht. Es half alles nichts, der Himmel meinte es heute nicht gut mit uns. Auf den letzten Drücker wurden noch Regencapes gekauft, in der Hoffnung dass diese ein wenig vor dem Regen schützen und dann ging es los. Empfangen wurden wir am Parkplatz von vielen Frauen der dort lebenden Minderheiten, z.B. die Zhuang, Yao und Dong. Gegen ein kleines Trinkgeld wurden unsere Tagesrucksäcke den Weg hinauf getragen. Den verzweifelten Versuch die Frau mit meinem persönlichen Rucksack im Auge zu behalten, gab ich schnell auf. Schon nach wenigen Minuten hatten wir sie aus den Augen verloren-naja oben werden wir Ihnen schon wieder begegnen. Trotz des Regens konnte man sehen, wie atemberaubend diese Landschaft inmitten der Reisterrassen ist. Nach den etlichen Großstädten, die wir im Laufe unserer Reise schon gesehen hatten, war dieser Programmpunkt noch einmal ein tatsächliches Highlight. Der Kontrast zwischen den Großstädten und dem Leben der Reisbauern in den Reisterrassen hätte nicht größer sein können. Zum Teil durchnässt und verschwitzt kamen wir alle oben an und akklimatisierten uns zunächst bei einer Tasse Tee. Den grandiosen Blick über die Reisterrassen ins Tal hinein bekamen wir erst nach 1-2 Stunden zu sehen, als sich der Nebel ein wenig zurückzog. Den Abend verbrachten wir in gemütlicher Runde bei einer Flasche Reisschnaps und Bier, man muss dazu erklären, es gibt keine Heizung in den Gasthäusern und irgendwie muss einem ja warm werden.
Der nächste Morgen entschädigte den vergangenen Regentag. Früh morgens erwachten wir und wurden mit einem wunderschönen Sonnenaufgang belohnt. In den Tälern lag zum Teil noch Frühnebel, sodass der Blick ins Tal schon fast mystisch wirkte. Je höher die Sonne stieg, desto schöner glitzerten die Reisfelder in den Sonnenstrahlen. Nach dem wir uns mit einem chinesischen Frühstück gestärkt hatten, fuhren wir wieder zurück nach Guilin.
Hongkong- trubelige Hafenstadt
Eine weitere Nacht verbrachten wir hier, bevor es über Kanton nach Hongkong unserem letzten Ziel der China Reise ging. Hier besuchten wir den Victoria Peak, den quirligen Hafen Hong Kongs sowie den Stanley Market. Das Bunte Treiben auf dem Markt brachte uns auf den Geschmack. Und so besuchten wir in unserer freien Zeit weitere Märkte und erkundeten Hog Kong auf eigene Faust. Unser Hotel lag sehr zentral in Kowloon und die nächste U-Bahn Station war in nur wenigen Schritten erreicht.
Am 23.Tag stand der Abflug vor der Tür. Mit der Lufthansa ging es am späten Abend zurück nach Deutschland. Knapp 12 Stunden Flug nach München standen uns bevor, im Gepäck jede Menge Eindrücke, Bilder und Erfahrungen über ein Land welches immer mehr ins Interesse rückt.
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