China Tours- Mitarbeiterin Linlin Scheunemann unternahm im Oktober 2011 mit China Tours eine Tibet und Nepal Reise. Im ersten Teil ihres Reiseberichtes beschreibt sie, wie die Gruppe mitten im Herzen des Himalaya, im ehemaligen Königreich Nepal, landete und was sie dort erwartete...
Ankunft in Nepal
Nach der Landung am Flughafen von Kathmandu haben wir mehr als 30 Stunden Reisezeit hinter uns. Der Flughafen ist beleuchtet, jedoch nur dort, wo es notwendig ist. Die Schlange vor der Migrationskontrolle ist ziemlich lang, da es keinen Computer auf dem Tisch gibt. Alle Passnummern und Namen der Fluggäste müssen per Hand in der Statistiktabelle eingetragen werden.
Nachdem unsere Pässe kontrolliert wurden, gehen wir die Treppe hinunter in die Halle, in der wir unser Gepäck abholen sollen. Die Halle ist voll, es ist laut und warm, da es nur ein Gepäckband gibt, vor dem schon alle 300 Passagiere aus der Maschine warten. Es hängen nur insgesamt 5 Ventilatoren in der Halle. Nach ungefähr einer Stunde Wartezeit haben wir unser Gepäck endlich zwischen den riesigen Kisten, in denen sich Fernseher, Bettdecken, Lebensmittel und Bekleidung der angekommenen Einheimischen befinden, hervorgeholt. Das Gute ist: man kann an diesem kleinen Flughafen nicht verloren gehen, da es nur einen Ausgang gibt. Auch finden wir sofort eine kleine Geldwechselstube.
Nun beginnt unsere Nepal Reise. Draußen am Parkplatz stehen schon mehrere kleine und große Busse für Touristen bereit.
Unser Guide Kaizy hat uns an dem chaotisch überfüllten Ausgang gefunden und führt uns zu seinem Bus. Als ich den Bus sehe, frage ich mich, wie das kleine Ding unsere 20-köpfige Gruppe und das ganze Gepäck transportieren soll! Doch ehe man sich versieht, bietet eine Schar von Trägern ihre Dienste an, doch nur gegen ein hohes Trinkgeld. 5 Minuten später sehe ich, dass mein großer Koffer, der mindestens 25 kg wiegt, schon auf das Dach des Busses verfrachtet wurde. Vor dem Einsteigen in den Bus werden wir mit einer Blumenkette "offiziell" in Nepal empfangen. Der Bus fährt los, draußen ist es dunkel. Es gibt in der Hauptstadt Nepals nur eine Straße, die abends beleuchtet ist: die New Road. Strom ist hier nicht gerade billig. Nepal kauft den Strom und sonstige Energie von den Nachbarländern China und Indien ein. Nach der Ankunft im Hotel fallen wir müde ins Bett und sind froh, uns von den Strapazen der Anreise erholen zu können.
Kathmandu
Am nächsten Tag fahren wir zum Swayambunath Tempel. Durch die Fensterscheiben im Bus bekommen wir einen ersten Eindruck von Kathmandu am Tage. Überall befinden sich kleine Geschäfte, in denen die verschiedensten Waren angeboten werden. Es herrscht ein geschäftiges Treiben. Auf den Straßen gibt es zahlreiche wild lebende Hunde, die überwiegend friedlich vor den Häusern liegen. Die meisten Einheimischen tragen ihre traditionellen Gewänder, besonders die Saris der Frauen sind sehr farbenfroh.
Der Tempel Swayambunath liegt auf einem Hügel, von dem aus man einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt Kathmandu hat. Der Tempel, in dem sich eine der ältesten Stupas befindet, wird nicht umsonst auch Affentempel genannt: überall laufen Affen frei herum, die einem, wenn man nicht aufpasst, versuchen, etwas wegzunehmen.
Anschließend geht es mit dem Bus zurück in die Innenstadt, wo wir das alte Kathmandu zu sehen bekommen. Auf dem Durbar Platz sitzen viele Einheimische. An jeder Ecke gibt es fliegende Händler, die versuchen, allerlei landestypische Gegenstände an den Mann zu bringen, wie etwa Klangschalen, Mandalas oder Messer. Einige der Gruppenmitglieder schlagen gleich zu und ergattern ein paar Souvenire. Wie unser Guide uns erklärt, herrscht in Nepal eine hohe Arbeitslosigkeit, was besonders bei jungen Nepalesen oft zu Drogenkonsum führt.
Gegen Mittag machen wir uns durch das Touristenviertel Thamel auf den Weg zu einem schönen Restaurant. Unterwegs sehen wir unzählige kleine Geschäfte, Tempel und Marktstände. Unter den Händlern sind auch einige übriggebliebene Hippies, die in den 70er Jahren nach Kathmandu gekommen sind.
Am Nachmittag fahren wir schließlich zum Tempel Pashupatinath, der an einem Seitenarm des Ganges liegt. Was wir dort zu sehen und riechen bekommen, werden wir so schnell nicht vergessen. An einer Vielzahl von Verbrennungsstellen werden die Toten dem Ganges übergeben. Besonders der Geruch dieser Zeremonie wird sich uns für immer einprägen. An jeder Ecke trifft man auf Sadhus, heilige Asketen, die sich gegen einen Obolus bereitwillig fotografieren lassen. Auf dem Rückweg werden wir wieder von unzähligen Händlern verfolgt. Eine der Damen spricht zu unserer großen Überraschung fließendes Deutsch.
Am Abend sind wir von der Agentur zu einem besonderen Abendessen eingeladen, welches in einem der ältesten Häuser Kathmandus stattfindet. Als Einstimmung bekommen wir jeder in einer kleinen Keramikschale einen Reisschnaps serviert, welcher die Stimmung innerhalb der Gruppe deutlich auflockert. Nach einer Tanzvorführung fällt es so vielen nicht schwer, am Ende mitzutanzen.
Mount Everest und Patan
Am Morgen ist fast die Hälfte der Gruppe mit einem kleinen Flugzeug zu einem Rundflug entlang des Mount Everest aufgebrochen. Nach der Rückkehr machen wir uns auf dem Weg nach Patan. Die Stadt ist durch den Bagmati-Fluss von Kathmandu getrennt. Auch hier gibt es einen Durbar Platz, mit einer Vielzahl von Tempeln, ähnlich wie in Kathmandu. Auf unserem Rundgang kommen wir auch an einigen Brunnen vorbei. Heute ist Waschtag. Einheimische waschen sich und ihre Wäsche an den offenen Brunnen der Stadt . Am Nachmittag haben wir Freizeit. Wir entscheiden uns, zurück nach Kathmandu zu fahren und die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.
Thamel ist ein Touristenviertel. Es gibt unzählige Möglichkeiten Souvenirs und sonstige Dinge zu kaufen. Auch für das leibliche Wohl ist mit den zahlreichen Restaurants, die nepalesische Spezialitäten anbieten, Straßenständen und Cafes, reichlich gesorgt. Die Rückfahrt zum Hotel am Abend treten wir mit einem der vielen weißen Mini Taxis an. Nach einer halsbrecherischen Fahrt in der Dunkelheit sind wir froh, wieder heil angekommen zu sein.
Morgen müssen wir früh aufstehen, um Kathmandu zu verlassen.
Auf dem Weg nach Tibet
Erstes Ziel des nächsten Tages ist der Tempel Changu Narayan, den wir nach einer Fahrt auf dem Gipfel eines Hügels erreichen. Wir sind überrascht über die Ruhe, die hier herrscht. Im Gegensatz zu den großen Tempeln in Kathmandu sind wir hier fast unter uns und genießen die Stille, die zum verweilen einlädt. Nachdem wir uns ausführlich umgeschaut haben, geht es zurück zum Bus.
Auf dem Weg nach Dhulikhel machen wir Halt in der kleine Stadt Thimi, die bekannt für die Herstellung von Töpferwaren ist. Hier lässt sich die Herstellung nach alter Tradition beobachten. Auf unserem Rundgang durch die Stadt werden wir spontan in eine Schule eingeladen. Von außen hören wir einen ganzen Chor von Kindern, die ihre Englischkenntnisse trainieren . In der Schule können wir einen Blick in die Klassenräume werfen, es erwarten uns neugierige und gut gelaunte Schüler, die uns freudig begrüßen.
Obwohl wir die einzigen Touristen im Ort sind, fallen wir bei den Bewohnern nicht auf. Wir werden Zeuge bei der traditionellen Herstellung von allerlei Töpferwaren.
Unser heutiges Endziel ist eine Lodge in Dhulikhel. Die Häuser sind in einen Hang hineingebaut und haben einen Balkon, der einen wunderschönen Blick in die Natur bietet. Bis in die Nacht hinein genießen Viele die einzigartige Stimmung mit allerlei Tiergeräuschen und Trommeln aus dem Tal.
In der nächsten Woche berichtet Linlin Scheunemann von ihrer Weiterreise nach Tibet. Möchten Sie auch mit China Tours das ehemalige Königreich im Herzen des Himalaya erleben? Dann finden Sie hier weitere Infos zur Tibet und Nepal Reise.
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