New Silk Road: Tag 38 Die Strecke Qiemo – Ruoqiang aus Perspektive des Franzmann

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Team 3 mit dem „Franzmann“ berichten uns von ihren Wüstenimpressionen aus China, und wie die Taklamakan-Wüste die New Silk Road Rallye Teilnehmer fast in die Knie zwingt.

WÜSTE – vorgestern, gestern, heute … die Taklamakan verschlingt uns! Eben noch im quirligen Oasenstädtchen Qiemo aus dem feudalen und brandneuen Hotel ausgecheckt, sehen wir aus 80 Meter Entfernung die Nr. 10, den BMW mit Lars nicht mehr. Himmel voller Staub und Sand, keine Vegetation, keine Menschen und keine Lebewesen mehr. Es kommt uns lebensfeindlich vor. Bei starkem Gegenwind treibt Christian den „Franzmann“ an, aber mehr als 80 Stundenkilometer sind bei diesen Bedingungen nicht drin. Ein braver und tapferer Franzmann, seit nun fast 9000 km schuftet er nun für uns Berg rauf und Berg runter. Ein Lichtblick: unsere Pause! Irgendwo im Nirgendwo mit eben noch gekauften, frisch gebackenen Brotfladen und köstlichen, süßen Trauben vom Markt. Auch das schon öfter beschriebene Rallye-Klo, inzwischen vielfach erprobt, muss wieder herhalten – kein Strauch in Sicht. Die fünf Männer die mich heute begleiten halten diskret ein paar Meter Abstand. XIE-XIE !!! (Danke)Heute wird ein langer Tag – 371 km Wüste wollen durchquert werden. Schauen wir mal.

12.30°, auf einmal reißt der Himmel auf. Kein Staub mehr, dafür herrliches Bergpanorama auf das Altun Shan-Gebirge mit seinen knapp 6-tausender Gipfeln weiß bedeckt. Wir fahren direkt auf die Berge zu, und jetzt macht die Fahrt wieder Spaß. Aber ein paar Biegungen später sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Zur Flußüberquerung fehlt schlicht und ergreifend ein ganzes Stück Brücke! Also, ab durch tiefen Sand und durch das (Gott sei Dank) ausgetrocknete Flussbett. Dann, oh Schreck, die Straße hört auf. Was kommt da auf uns zu?

13°°, wir sind erst 100 km gefahren. Viel Schotter, viel tiefer Sand durch den wir mit viel Schwung durfahren müssen. Der Franzmann fährt sich kurz fest, die Reifen drehen durch, Sand wird aufgewirbelt, die Seitenscheiben werden mit der braunen Masse völlig benetzt und wir sitzen fest. Aber nur ganz kurz. Christian setzt einmal kurz zurück, gibt Gas was das Zeug hält und auf geht’s. Wieder nach vorne,  raus aus dem Sand. Als Entschädigung gibt es heute fast keinen Gegenverkehr (warum eigentlich?), auch kein Müll und sogar eine traumhafte Bergkette, die uns nun die ganze Zeit zur Rechten begleitet. Das Wetter ist auch fantastisch! Bei einem zurzeit gefahrenen Schnitt von 30 km/h wären wir um ca. 22°° am Ziel. Na, schauen wir mal.

15°°, alles kommt ganz anders. Die Strecke - denn von Straße, Weg oder anderem kann man hier nicht mehr sprechen - endet komplett und mit ihr Wagen 7. Denn der hat sich festgefahren im mittlerweile tiefen Sand. Die Armen stehen da und schauen mutlos in die Ferne. Also, den Wagen samt Mannen rausgeschoben und dann umkehren, denn hier geht es für unsere Autos nicht mehr weiter. Jawohl, die ganzen hart erarbeiteten 120 km wieder zurück bis dahin, wo wir heute Morgen gestartet sind. Sprich 240 km für nichts gefahren.

Die Strecke ist nicht befahrbar weil wohl etwas falsch programmiert war, oder einfach  falsche Daten vorlagen. Zurück in Qiemo und von da auf eine uns gänzlich unbekannte aber gut ausgebaute Straße, eben jene Nr. 315, die wir schon seit Tagen unter den Wüstenrädern haben. Also, jetzt nochmal 280 km zu unserem „Heute-Ziel“. 20°°, angekommen –ALLE! Die Wüste hat uns ihre Facetten gezeigt. Uns hat es Spaß gemacht. Ach ja, im „Franzmann“ gibt es wohl keinen Quadratzentimeter ohne Staub. Ralley Chef Svent-Jörk hat sich dessen versichert, siehe Foto.

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