Der Anbau von Reis hat die chinesische Geschichte nicht nur geprägt, sondern für immer verändert. Jedoch erst 3000 Jahre nach seiner Entdeckung wurde der Reisanbau in China verbreitet. So dehnten sich die Anbaugebiete langsam über die Sumpfgebiete im Süden Chinas bis nach Norden hinaus.
Nomadenstämme verbreiteten damals die Kunst des Reisanbaus in den Ländern wie Thailand, Birma, Kambodscha, Vietnam und Malaysia. Neben China sind diese heute die wichtigsten Reisanbaugebiete in Asien und machen den größten Anteil der gesamten Weltproduktion aus. Durch den Reisanbau in China wird jedoch der größte Teil produziert.
Doch nicht nur als Nahrungsmittel geeignet, bot der Reis den Chinesen einen weiteren Nutzen. Unter anderem wurde einst die chinesische Mauer mit Hilfe der Getreideart erbaut. Zur damaligen Zeit vermischten die Bauarbeiter den klebrigen Reis, oder dessen Sud, mit Mörtel - eine Technik, die bis heute angewendet werden kann. Die besondere Festigkeit des Reis-Mörtels wurde in Analysen, durchgeführt von Chemikern und Restauratoren um Fuwei Yang von der Universität Zhejiang, bewiesen. Grund sind die enthaltenen Kalkkristalle, welche durch die Stärke im Reis kleiner und dichter gegenüber derer in herkömmlichen Kalkmörtel gepackt sind. Der stabilere und witterungsbeständigere Kalkmörtel eignete sich daher für bedeutende Gebäude wie Stadtmauern oder Grabmäler hervorragend.
China?- Reis!!!
Bei dem Spiel Scharade ist der erste Begriff, der mit China assoziiert wird, erfahrungsgemäß „Reis“ und genau so funktioniert es auch umgekehrt. Dass diese beiden Begriffe so eng mit einander verbunden sind, ist auf eine 7000 Jahre alte Tradition zurückzuführen, in der der Reis seinen Ursprung im Mündungsdelta des Jangtsekiang Flusses in China fand. Zu diesem Zeitpunkt begann die Erfolgsstory des Rispengrases und den Chinesen gelang zum ersten Mal die Reispflanze zu kultivieren.
Seit Generationen liefert der Reisanbau in China das Grundnahrungsmittel Nummer eins. Die stärkereiche Pflanze, die schnell das Hungergefühl sättigt, wird von den Chinesen quasi rund um die Uhr als Hauptmahlzeit oder Beilage verspeist. Weltweit gilt der Reis mit 8000 verschiedenen Sorten als zweitwichtigste Getreidepflanze nach dem Weizen.
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Für die verschiedenen Sorten gibt es unterschiedliche Anbaumethoden. Zum einen kann man Sumpf- oder Wasserreis in feuchtem bzw. überschwemmtem Acker anbauen. Das Gebiet Longsheng ist bekannt für seine derartigen Reisfelder in China. Seine zahlreichen Reisterrassen nennt man auch Drachenrücken-Reisterrassen. Ihr Aussehen erinnert an die Schuppen eines Drachens, wenn sie voll Wasser in der Sonne schimmern. Zum anderen gibt es die Kultivierung des etwas ertragsärmeren, jedoch als besonders schmackhaft geltenden Berg-, Land- oder Trockenreis, der nur auf Untergründen mit geringem Feuchtigkeitsanteil wächst. Reis ist extrem ertragreich: Die Pflanze bildet im Laufe eines Zyklus bis zu 30 Seitentriebe aus, an denen jeweils 80 bis 100 Körnern wachsen können. Aus einem einzigen Saatkorn können somit bis zu 3000 Körner reifen.
Die Verarbeitung von Reis
Das Spelzgetreide muss von der nicht essbaren Schale befreit werden. Naturreis enthält wertvolle Bestandteile wie Silberhäutchen, Aleuronschicht und Keimling. Rund 98 Prozent des Naturreises wird zu weißem Reis weiterverarbeitet. Beim Polieren und Schleifen werden Keimling und Randschichten entfernt. Dem weißen Korn fehlen wichtige Mineralstoffe, Vitamine und Eiweiße – dies kann bei Dauerernährung zu Mangelerkrankungen führen. Ideal ist daher der Reis als Beilage zu Fleisch und Gemüse. Auch Parboiled Reis hat eine weitere Verarbeitungsstufe hinter sich: Nach dem Entspelzen weicht man den Reis ein, erhitzt ihn unter Dampf und trocknet ihn wieder. Bei diesem Vorgang ziehen sich viele Nährstoffe ins Korninnere zurück. So gehen bei dem anschließenden Poliervorgang nicht alle Vitamine und Mineralstoffe verloren. Er ist aus ernährungsphysiologischer Sicht besser als der reine, weiße, polierte Reis, aber immer noch von deutlich schlechterer Qualität als der braune Naturreis.