Das Ziel der Busreise 2018 ist die chinesische Metropole und Partnerstadt von Hamburg: Shanghai! 53 Tage lang dauert das Seidenstraßen Abenteuer. In diesem Artikel berichten wir über Woche fünf. Diese Woche verbringt die Reisegruppe im autonomen Gebiet Xinjiang in China.
Wer unterhält die ZEIT-Reisenden an Bord der Busreise 2018? Der China-Korrespondent Felix Lee, der für die taz tätig ist, sorgt für die weitere Informationszufuhr.
Tag 29 + 30: Kashgar – Aksu
Da gestern die Beantragung der Formalitäten erfolglos blieb, machen sich die Busfahrer stattdessen heute auf den Weg. Es liegt ein langer Tag vor ihnen, bei dem viel Geduld abverlangt wird. Einige Polizeikontrollen, die Innenreinigung des Busses und fehlendes hochrangiges Personal verlangsamen den Fortschritt. Während die Beamten den Bus auf interessante Weise durchleuchten, passieren einige Fauxpax wie z.B. dass sie den Lichttest ohne eingeschaltetes Licht durchführen und der Test deswegen einige Male wiederholt werden muss.
Auf diese Weise muss der Test gleich nochmal durchgeführt werden. Nachdem ein drittes Mal kontrolliert wurde, ist der technische Part überstanden. Weiter geht es zur Genehmigungsbehörde, wo der Bericht ganz neumodisch mit dem Handy abfotografiert wird. Dann fällt der Strom aus und es scheint, als wenn die Behörde heute keine Papiere mehr ausstellt. Mit großer Enttäuschung kehren die Busfahrer zum Hotel in Kashgar zurück – mit leeren Händen.
Die nächsten Tage haben die Behörden geschlossen. Ohne Kennzeichen und Führerscheine wird die Reise nicht weiter gehen können. Doch eine Mitarbeiterin rettet die aussichtslose Lage. Sie beschafft noch in derselben Nacht sämtliche Dokumente und bringt sie zum Hotel.
Am darauffolgenden Tag stehen 500 Kilometer auf dem Tacho. Die Sicht ist heute geprägt von Zäunen, Absperrungen, Kontrollen, Uniformierten und Militär-Konvois. Ungestört dessen zieht sich die hervorragend ausgebaute Autobahn durch die Landschaft. Der ZEIT Korrespondent Felix Lee klärt über die aktuelle politische Lage in Xinjiang auf.
Schließlich erreicht die Reisegruppe Aksu. „Weißes Wasser", wie die Oasenstadt Aksu übersetzt bedeutet, bekommen die Reisenden zu sehen. Gleich mehrere Flüsse in der Region sind gleichnamig benannt, u.a. jener Fluss, der vom Tian Shan abfließt.
Ebenso die Erkundung vom Hotel aus fällt den Reisenden schwer. Viele Ausweiskontrollen erschweren einen unbekümmerten Spaziergang.
Tag 31 + 32: Aksu – Kucha – Korla
Entgegengesetzt der Wettererwartungen in der Taklamakan Wüste, die sich normalerweise als Superlative als eine der heißesten und trockensten Orte der Erde zeigt, geht die Fahrt bei heftigen Regengüssen weiter nach Kucha. Die Vegetation der Wüste zeigt sich zunehmend grün, wobei die bizarren Felsformationen des Tian Shan auch häufiger den Blick auf sich ziehen.
Entlang der Route bietet sich die Besichtigung der Buddha-Grotten von Kizil an. Die Grotten haben einen hohen künstlerischen als auch Forschungswert mit einer Gesamtfläche von ihren Wandmalereien von 10.000 m².
Aufgehalten von einigen Polizeikontrollen, erreichen die Seidenstraßenreisenden ihr Tagesziel Kucha erst sehr spät. Deswegen müssen sie ihren Besuch der Klosterstadt Subashi auf den nächsten Tag verschieben.
Aufgewacht in Kucha, einstigem buddhistischen Stadtstaat an der nördlichen Seidenstraße, verhält sich das Wetter weiterhin untypisch: grauer Himmel am Morgen. Dazu passend sind heftige Gewitter in der vergangenen Nacht über die Stadt hinweg gezogen. So kommt die Gruppe zu dem seltenen Anblick, dass das Wasser in der Oasenstadt teilweise bis zu 20 cm hoch steht. Die Klosterruinen schauen sich die Reisenden mit aufgespanntem Regenschirm und geschützt von Regenjacken an.
Anschließend hält das Seidenstraßenabenteurer neue Polizeikontrollen parat. Währenddessen äußert sich das Wetter endlich typisch für die Region. Infolgedessen steigen die Temperaturen auf 32 °C an und die Wolken verschwinden allmählich. Abends beim Pear City Garden Hotel **** in Korla unternehmen einige einen Spaziergang entlang der Uferpromenade.
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Tag 33 - 35: Korla – Turfan – Hami
Ohne Kofferladen und lange Fahrtstrecken steht heute ein angenehmer entspannter Tag bevor. Die Reisegruppe besucht die Ruinenstadt Gaocheng und die Flammenden Berge. Auf dem Weg legen sie einen Stopp beim örtlichen Melonenmarkt ein. Die frischen Früchte kommen direkt vom Feld zum Verkauf an den Straßenrand.
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Kurze Zeit später wird das Ausflugsziel Gaochang erreicht. Die Ruinen-Anlage erkundigen die Abenteurer bequem per Elektromobil. Mehr als 2.000 Jahre alte Vergangenheit hat die Garnisonsstadt vorzuweisen.
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Unterdessen erwarten die Flammenden Berge die Reisegruppe in ihrer schönsten Pracht. Denn die rote Sandsteinformation erstrahlt förmlich mit ihrem prächtigen Schuttkegeln und Erosionsrinnen in der Sonne.
Abschließend besichtigt die Reisegruppe die
Zusätzlich verschlägt es einige in das Historische Museum von Turfan. Es warten Exponate aus verschiedensten Zeitaltern und Erklärungen zur Wasserswirtschaft und Siedlungsgeschichte der Region auf die Geschichtsinteressierten.
Am nächsten Tag verabschiedet die Gruppe den ZEIT Experten Felix Lee. Früh morgens startet die Fahrt. 404 km gilt es heute abzureißen. Erstes Ziel ist die Ruinenstadt Jiaohe. Inzwischen schon zu richtigen Profis geworden, beschwert sich keiner über die Wartezeiten bei der nächsten Polizeikontrolle. Auf der letzten Etappe nach Hami zeigt sich der schneebedeckte Tian Shan.
In der nächsten Woche führt die Reise entlang der Seidenstraße zu folgenden faszinierenden Destinationen: Dunhuang, Jiayuguan, Zhangye, Lanzhou und Baoji.
Für eine tägliche Berichterstattung, besuchen Sie den offiziellen Blog von ZEIT Reisen. Wir wünschen den Reisenden noch viel Spaß!