Die New Silk Road Oldtimerrallye 2018 ist durch Kirgistan gerollt. Die Teams haben auf den beiden Etappen von Osh nach Sary-Tash und weiter vor der Kulisse des Pamirgebirges nach Kashgar, Kirgistan kennengelernt und sind jetzt in China angekommen: Ni Hao!
Tag 23: Osh - Sary-Tash, 186 km
Tag 2 in Kirgistan: Die Teams starteten früh morgens vom Hotelparkplatz in Osh ihre Fahrt. Als letztes machte sich wie gewohnt das Service-Car mit Mechaniker Jens auf den Weg. Weit kam er nicht. Bereits nach 150 Metern traf die Meldung ein, dass ein Buckelvolvo komische Geräusche machen würde. Tatsächlich! Dank der rechtzeitigen Nachricht konnten die fast komplett gelösten Schrauben unter dem Fahrwerk wieder befestigt werden. Trotzdem verzögerte sich die Fahrt noch weiter. Denn kurz darauf folgte ein Anruf von der G-Klasse. Es stellte sich heraus, dass der Bremsschlauch nicht in Ordnung war. Fix wurde ein Ersatz geordert und von dem sehr tüchtigen Mechaniker verbaut.
Nun ging es endlich weiter aus Osh raus in Richtung Sary-Tash. Allerdings kam da auch schon Anruf Nummer drei. Der Wagen „Olaf“ von Team 5 streikte. Ca. 40 km hinter Osh stand er und machte keinen Wank. Vielleicht lag es an der Lichtmaschine (Regulator)? Ein Ersatzteil war trotz Auflistung auf der Versorgungsliste seitens der Werkstatt nicht im Kofferraum auffindbar. Was jetzt? Gut, abschleppen. Das auf und ab bekam Olaf jedoch nicht gut. Infolgedessen begannen die Bremsen zu überhitzen und Rauch stieg auf...
Eine Odyssee mit gutem Ende
Somit musste angehalten und Hilfe gerufen werden. Diese kam in Form eines Ersatzalternators von Peter aus Team 4. Er wurde unter tatkräftiger akustischer Unterstützung der örtlichen Kuhherde verbaut und Olaf knurrte wieder. Vielen Dank an dieser Stelle lieber Peter! Hier zeigte sich einmal mehr, wie wichtig Teamwork für dieses Abenteuer ist!
Die 140 Kilometer hoch nach Sary-Tash waren dann schnell geschafft. Gegen 18 Uhr kam auch Jens mit seinem T5 auf knapp 3.200 Metern Höhe an. Inzwischen wurde in einer einfachen Jurte warme Suppe serviert. Im Anschluss ging es in die 6er Zimmer, während einige (Namen der Redaktion bekannt), noch in der Jurte ein Schlückchen tranken.
[gallery link="file" columns="4" ids="50867,50868,50869,50870,50951,50952"]
Tag 24: Sary-Tash - Kashgar, 313 km
Nach einer Übernachtung unter spartanischen Bedingungen wurden die Teilnehmer von der aufgehenden Sonne geweckt. Die volle Pracht des Pamirgebirges offenbarte sich und verschlug allen die Sprache. Um 7 Uhr startete der Konvoi über die leeren Straßen Richtung chinesische Grenze. Aber natürlich wurde ein Fotostop eingelegt, um den majestätischen Anblick des Gebirges zu verewigen! Punkt 9 Uhr mit Öffnung der Grenze konnten die Teilnehmer schließlich auf den Hof rollen. Nach der Passkontrolle verabschiedeten sich die Rallyeteilnehmer von den China Tours Mitarbeitern Christoph und Bajtur. Weiter ging es durch das Niemandsland rüber zum chinesischen Schlagbaum.
Grenzübergang nach China - Man braucht viel Geduld
Nun folgte die chinesische Grenze und das ganze Prozedere der Passkontrolle begann erneut. Aber um 12 Uhr mittags hieß es endlich: ni Hao in China! Die Teilnehmer wurden vom Reiseleiter Hao Lei, der die Gruppe bis nach Guangzhou begleiten wird, und der Büroleiterin aus Guilin, Frau Long Li, herzlich empfangen. Nachdem Fahrer und Co-Piloten gescannt und die Pässe kontrolliert worden waren, bekamen die Teilnehmer auch ihre Smartphones zurück. Leider entdeckten die meisten später eine Spyware auf ihren Geräten. Das war natürlich überhaupt nicht schön! Ab jetzt wurde alles überwacht...
Um 15.30 Uhr war es jedoch geschafft. Nachdem die Zitrone angesprungen war, wurden gute 130 km im Konvoi nach Wuqia zurückgelegt. Die nächste Station war das Zollamt, wo die Fahrzeuge für eine Nacht zur Inspektion verbleiben mussten. Daraufhin warteten diverse Checkpoints und Passkontrollen, bis die Gruppe mit dem Bus endlich an ihrem Hotel in Kashgar ankam. Alle waren erleichtert und freuten sich, im komfortablen Hotel Radisson von Peter dem Deutschen Hotelmanager herzlich begrüßt zu werden. Ein leckeres „Mitternachtsdinner“ bildete schließlich den kulinarischen Höhepunkt des Tages. Doch ehe es ins Bett ging, gab es noch etwas zu feiern: Rita hatte Geburtstag. Natürlich durfte die Schwarzwälder-Geburtstagstorte nicht fehlen. Happy Birthday to you, liebe Rita!
[gallery link="file" columns="5" ids="50930,50931,50932,50933,50934,50935,50936,50937,50938,50939"]
Tag 25: Kashgar, Behördengänge, 265 km
An diesem Tag standen zwei Programme parallel an: Die Fahrer holten ihre Schätzchen beim Zoll ab, während die Co-PilotInnen sich einen schönen Erholungstag gönnen durften. Gegen 9 Uhr brachen die 16 Fahrzeugverantwortlichen zurück nach Wuqia auf. Zum Glück waren ihre Gesichter an den Checkpoints bereits bekannt und alles verlief etwas zügiger. Die Oldtimer wurden abgeholt und dabei ein schönes Erinnerungsfoto geschossen.
Auf zum Straßenverkehrsamt in Atushi!
Doch zuvor musste getankt werden. Also kurz auf die andere Straßenseite - dachte man. Aber dort hatte es einen Stromausfall gegeben, wodurch das System für die Identifikation lahmgelegt worden war. Denn: Ausländer dürfen nicht eigenständig tanken. Das geht nur über die Identifikation eines Chinesen mit dessen Personalausweis. Somit ging es zurück nach Wuqia, wo die Gruppe ausnahmsweise tanken durfte. Es gab 95er für ca. 1 Euro pro Liter.
Vollgetankt und nach einem zum Glück harmlosen Polizeicheck gelangten alle sicher zum Verkehrsamt. Die lokalen Guides und ein Verantwortlicher der Verkehrspolizei prüften die Fahrzeuge und nahmen Abdrücke von den Fahrgestellnummern (was beim MG nicht so einfach war). Alles war in Ordnung und die Teilnehmer kamen um halb Sechs wieder im Hotel an. Hier zauberte König Peter ein vorzügliches Essen aus der Tasche, das von von uigurischer Musik untermalt wurde. Gemeinsam wurde das Tanzbein geschwungen und dazu gab es die chinesischen Führerscheine. Alles hat gepasst!
[gallery link="file" columns="4" ids="50942,50943,50944,50945,50946,50947,50948,50949"]