Und wieder können wir Euch mit den aktuellsten Neuigkeiten von der EXPO in Shanghai füttern. Für uns unterwegs war Sven Hock, der uns seine Erlebnisse und Eindrücke aus den Pavillons und von der EXPO schildert. / Von Sven Hock
Wie gut, dass wir die Tickets direkt mit China Tours gebucht hatten, denn wir sind an einem Samstag auf die Expo gegangen und das hatten neben uns noch 300.000 andere Besucher vor.
Pünktlich 10 Minuten vor Eröffnung der Tore kamen wir um 8:50 Uhr am Haupteingang an. Die 30 Mann Gruppe bestand aus 28 Chinesen und uns 2 Deutschen...schon während der 30-minütigen Busfahrt auf das Gelände konnten wir interessante Gespräche mit Touristen aus Peking und Hongkong führen, die uns schon vorab einiges über deren Ansichten zur Expo berichten konnten.
Dank der Exklusiv-Tickets hatten wir auch für den viel besuchten China-Pavillon keine einzige Minute an Wartezeit, andere stehen über 4 Stunden an, falls sie überhaupt eines der Zusatztickets bekommen hatten. Der China-Pavillon selbst ist einfach majestätisch. Die Inhalte sind teils etwas zu futuristisch und China stellt sich dar, wie es einmal ausschauen will und wahrscheinlich auch wird. Wow...wir waren sprachlos. Nun ging es los. Tausende, Hundert-Tausende von Menschenmassen (mehr als 99% Chinesen) säumten die Expo und vor allem die Warteschlangen.
Wir hatten durch gute Zeitplanung mit unseren Wartezeiten relativ viel Glück und konnten so innerhalb von 2 Tagen z.B. die Pavillons von Deutschland, Schweiz, Pakistan, Indien, Nepal, Australien und Israel besuchen.
Insgesamt ist es innerhalb der Pavillons sehr entspannt und man kann sich überall gut bewegen. Kommt man dann allerdings in die Nähe des Ausgangs säumen sich schon wieder die Menschenmassen. Nach 2-3 Minuten mussten wir dann feststellen, dass die chinesische Bevölkerung das Sammeln der Pavillon Stempel als neuen Volkssport für sich entdeckt hatte. Vor allem kleine Kindergesichter erstrahlten kurz nach erfolgreichem Stempel wie wir es aus Deutschland an Weihnachten kennen. Teilweise werden auch die echten Pässe genommen, für richtige Reisen werde diese wahrscheinlich sowieso nicht benötigt.
Einige erfinderische Besucher der Expo kamen auf die erfolgreiche Idee sich Rollstühle auszuleihen um die extremen Warteschlangen über die speziellen Eingänge für VIPs, Senioren, Kinder und Rollstuhlfahrer zu Umgehen, doch kam man ihnen nun auf die Schliche und sie wurden von der Expo-Polizei verhaftet.
Man bekommt während der Expo den Eindruck, dass für die Chinesen dieses Event eine Art Weltreise ist, aus dem Land zu reisen ist für die meisten nicht möglich. Die Pavillons und Ausstellungen waren daher auch meist auf die chinesischen Besucher ausgerichtet, ein paar Hintergründe zu den Fotos machen, eine Stempelstation und ein Souvenirmarkt. Im Vergleich zu Hannover gab es daher auch zu wenig Information für den interessierten Besucher. Aber allein die vielen Menschen und dabei die Massen zu beobachten sowie das Selbstverständnis der Chinesen bei den Ausstellungen von den staatlichen Gesellschaften zu sehen hat den Besuch der Expo lohnenswert gemacht. Es ist wirklich für jeden etwas dabei, wichtig ist auf jeden Fall eine gute Planung und Priorisierung. Es lohnt sich auf jeden Fall sich morgens noch vor 10 Uhr an den Eingängen den Zugang zu den Pavillons zu reservieren, dann spart man schnell mal 2-3 h Anstellen. Und wenn man mal nicht weiter weiß, an jeder Ecke stehen freundliche Helfer bereit, ebenso gibt es alle paar Meter etwas zu essen oder zu trinken.
Also, auf zur Expo und in die Massen eintauchen und für Neues offen sein, dann macht es Spaß.