Wie es ist mit einer Studienreisegruppe durch ein Dorf in der Provinz Anhui geführt zu werden. Unter Anleitung von Jeffrey, unserem chinesischen Reiseleiter, besuchten rund 80 neugierige Touroperator aus aller Welt das Dörfchen Hongcun. Kommen Sie mit.
Um 8 Uhr in der Früh ist Abfahrt vom Hotel in Tunxi für die Besichtigung des Dorfes Hongcun. Jeffrey, einer unserer heutigen Guides, wird das erste Mal ansatzweise nervös. Ein Inder hat seinen Cowboyhut vergessen, weswegen sich unser Tross mit einer leichten Verspätung in Bewegung setzt. Nach einer gut einstündigen Fahrt durch malerische ländliche Gegend, entertained durch repräsentative Gesangseinlagen der einzelnen geografischen Teilnehmergruppen (Deutschland war mit „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ am Start) erreichen wir bester Laune Hongcun.
Es ist drückend heiß als wir den Reisebus verlassen und den großen, hauptsächlich von Bussen zugestellten Besucherparkplatz vor dem Eingangsportal überqueren. Unklar scheint noch zu sein, wer unter wessen Anleitung durchs Dorf tapern darf. Alle paar Minuten kommt ein anderer Reiseleiter zu uns, der im Schatten wartenden deutschen Gruppe um zu verkünden, dass wir ihm zu folgen hätten. Als auch dies geklärt ist geht es hinein ins Dorf.
Einer Ameisenkolonie gleich ziehen wir ins Dorf ein, vorbei an Scharen eifriger Kunststudenten, die vom Ufer aus das Dorf malen. Über eine schmucke Brücke gelangen wir ins Dorf. In den engen Gässchen drängen sich die Touristen, vornehmlich Einheimische die ihr Land erkunden. Dicht an dicht Reihen sich kleine Geschäfte, wunderbare Wohnhäuser und Innenhöfe. Alles ist auf engem Raum komprimiert und ermöglicht einem dadurch einen direkten Blick in die Intimsphäre der noch knapp 1.000 Bewohner zählenden Gemeinde. Man blickt in Wohnräume, Klassenzimmer und kleine Geschäftsräumlichkeiten, beäugt neugierig die Bewohner bei ihren alltäglichen Handlungen.
Fasziniert stehen wir mit unseren mintigen Kühlgetränken bewaffnet, den Fotoapparat stets schussbereit haltend plötzlich vor bezaubernder Kulisse. Um einen halbmondförmigen Teich (Yue Zhao) drapieren sich die Häuschen. Es wird geknipst was die Digitalkameras hergeben. Jeffrey, der Guide von Gruppe B mit den Ingredienzien Deutschland und India hält tapfer sein Fähnchen hoch und erklärt uns in chinesisch akzentuiertem Englisch die Geschichten des Ortes. Er verzichtet auf seine Lautsprecheranlage, welche Ihm um die Hüfte hängt, wofür wir Ihm dankbar sind.
Nach gut drei Stunden sind wir einmal kreuz und quer durch Hongcun gegangen. Jeffrey hilft mir noch kurz beim Kauf der Briefmarken die ich für meine Sendungen nach Europa benötige, 4.8 Yuan sollten reichen meint der Postbeamte. Dann sind wir wieder vor den Toren des Dorfes. Verschwitzt aber begeistert von den Eindrücken und Einblicken besteigen wir den wohltuend klimatisierten Bus und fahren weiter, den Fotoapparat im Anschlag und mit wachsamen Augen.
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