„Was kostet die Welt?“ Dieser Ausspruch geistert wohl mehr Shanghaiern durch den Kopf, als man anfänglich vermuten möchte. Besonders unter jungen Leuten ist das Shopping von Luxusgütern aller Art ein Trend, der immer aufmerksamer beobachtet wird. Bei steigenden Gehältern darf man besonders in Shanghai zeigen, was man hat – und einige Städter tun dies auch nach Herzenslust.
Besonders auf der West Nanjing Lu können wir uns sicher sein, dass die Prada und Gucci Handtäschchen, welche von jungen Frauen spazieren getragen werden, nicht auf einem der zahlreichen Fakemärkte Shanghais gekauft wurden. Schließlich ist diese Strasse eine der teuersten im ganzen Land und bald wohl auch der ganzen Welt. Neue glitzernde Kaufhäuser, überall leuchten einem die Namen von Luxusmarken entgegen. Von Rolex bis Chanel, von Burberry bis Armani. Alles was das Herz junger Shopping-Wütiger begehrt und ein wahrer Alptraum für jede Kreditkarte.
Diese Luxusfixiertheit junger Chinesinnen hat sogar dazu geführt, dass sich eine Gruppe herausgebildet hat, die im Volksmund als Baijia Nü 败家女 bezeichnet werden: Frauen, die – wörtlich übersetzt – ein ganzes Vermögen verprassen.
Während diese besonders online versuchen, sich gegenseitig mit der Beute ihrer neuesten Einkaufs-Raubzüge zu übertrumpfen, verwundert es nicht weiter, dass der chinesische Markt für Luxusgüter zu einem der wichtigsten der Welt geworden ist. Welche Wellen dies auch im Stadtbild schlägt, kann man derzeit in der West Nanjing Lu bewundern: Hier ziert ein hausgroßer Louis Vuitton Koffer den Straßenrand.