Kongming-, Himmels-, Glücks- oder auch Wunschlampion. Vier Begriffe, eine Bedeutung. Sie bezeichnen die Laternen, die in China in vielen Variationen allgegenwärtig sind: es gibt sie in rot, blau, weiß oder gold, in groß und in klein, es gibt sie kunstvoll verziert oder schlicht. Einige lässt man steigen, andere hängen in Hauseingängen oder Wohnungen.
Je näher das Neujahrs- und somit auch das Laternenfest rückt, dieses Jahr am 03.02. bzw. am 17.02., desto mehr wird das Alltagsbild im Reich der Mitte von ihnen bestimmt. Dabei dominiert die Farbe Rot. Das leuchtet ein, steht diese Farbe doch für frohe Ereignisse und glückliche Fügungen.
Um die Herkunft der Lampions ranken sich viele Mythen und Geschichten. Eine der populärsten ist die von Zhu Ge Liang, einem berühmten Strategen am kaiserlichen Hof zu Zeiten der Han-Dynastie (260 v. Chr. bis 220 n. Chr.). Mit einem Teil seiner Truppen geriet er während einer Militäroperation in eine bedrohliche Situation. Eingeschlossen von feindlichen Soldaten schien die Lage aussichtslos und es gab keine Möglichkeit, seinen Gefolgsleuten genaue Positionen zu übermitteln. Er kam auf eine einfache, aber brillante Idee: Aus dünnen Papier und feinen Bambusstangen ließ er Ballone herstellen, die, erhitzt von einer Wärmequelle in ihrem Innern, aufsteigen und weite Entfernungen zurücklegen können.
Zhu Ge Liang vermerkte seinen Standort auf der Außenhaut und hoffte, dass die Lampions seine Verbündeten erreichten. Das taten sie. Und natürlich verstanden die befreundeten Soldaten die Nachricht und eilten zu Hilfe. Ein chinesischer Held geboren, der allerdings nicht mit seinem bürgerlichen, sondern mit einem Spitznamen in die Geschichte einging: „Kongming“, der offene und helle Lampion.
Die Bedeutung der Lampions
Im Laufe der Zeit wurden den Lampions immer mehr Bedeutungen zugeschrieben – insbesondere das Laternenfest am 15. Tag des Mondkalenders, mit dem das chinesische Neujahr endgültig eingeläutet wird, kann auf einen ganzen Strauß von Legenden verweisen. Einige gehen zurück auf den Buddhismus, andere schreiben es Tianguan zu, dem taoistischen Gott für Glück, der am 15. Tag Geburtstag hat und eine weitere auf einen Kaiser aus der Han-Zeit, der die Götter durch eine Lichtshow gnädig stimmen wollte.
Heute gibt es im ganzen Land Lampionmärkte, auf denen für jeden Geschmack etwas dabei ist. Die, die das ganze Jahr über hängenbleiben, drücken immer ein bestimmtes Gefühl aus, und die, die am Tag des Laternenfestes gen Himmel steigen, sind Träger von Bitten und Wünschen an den Himmel. Dadurch stiften Sie den Menschen Orientierung - genau wie zu Zeiten ihres Erfinders Kongming.