Dass der schwarz-weiße Bär etwas Besonderes ist, zeigt sich bereits in der Zuordnung der Tierfamilie. Zwar gehört er zu der Familie der Großbären, doch so ganz lässt er sich nicht in dieses Schema einordnen. Vom Winterschlaf hält der Große Panda nicht viel, was für Bären seiner Art doch eigentlich üblich ist. Auch lässt er sich lieber große Mengen Bambus schmecken, als, wie gewöhnlich bei den Großbären, Fleisch. 20 – 30 kg des sehr nährstoffarmen Gewächses nimmt er täglich zu sich.
Dieses wählerische Fressverhalten beschränkt den Lebensraum des Großen Pandas sehr. Er lebt da, wo Bambus am meisten wächst - in den Bergwäldern Chinas, welche man im Südwesten des Landes vorfindet. Er tummelt sich in abgelegenen Höhen mit lichtem Wald, wo eine gemäßigte Wärme mit regelmäßigem Regen und Kältephasen vorherrscht. Sein Hauptnahrungsmittel wächst dort im Unterholz. Die Abholzung und Rodung dieser Gebiete aufgrund der Ackerwirtschaft, schränken seinen Lebensraum jedoch drastisch ein.
Symbol der Harmonie
Der Große Panda wurde erst im Jahr 1869 entdeckt und 70 Jahre später bereits zu einer streng geschützten Tierart ernannt. Er ziert das Wappen des WWF und benötigt seit Jahrzehnten den Schutz der Tierschutzorganisation. Das Nationalsymbol der Chinesen stellt gleichzeitig auch das Zeichen für den Naturschutz dar. Bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 stand der schwarze der fünf Olympischen Ringe für den Kampfsport. Dieser wird mit dem Panda Jingjing, ein Name der der chinesischen Kindersprache entstammt, in Zusammenhang gebracht. In China steht das Tier außerdem für eine harmonische Beziehung zwischen Mensch und Natur. Doch das menschliche Eingreifen in die Natur, zum Beispiel durch das Abholzen und Roden der für den Panda lebenswichtigen Gebiete, schränken seinen Lebensraum drastisch ein. Dank der guten Zusammenarbeit des WWF und der chinesischen Regierung konnte ein Aussterben des bedrohten Pandabären jedoch gestoppt werden.
Von Anfang an standen der Schutz und die Rettung des Großen Pandas im Vordergrund der Organisation. Der erste Schritt war der Bau eines Forschungs- und Schutzzentrums im Wolong-Reservat in der Provinz Sichuan. Die Erforschung des Wappentieres des WWF und seiner Lebensweise war die Grundvoraussetzung, um die bedrohte Tierart schützen zu können. Grundsätzliche Fragen über Ernährung, Lebensraum und Paarungsverhalten mussten ergründet und geklärt werden. Mithilfe von Senderhalsbändern wurden ausgewählte Tiere beobachtet. Die bloße Verfolgung der Tiere oder das Aufsuchen des Großen Pandas in den Bambus-Bergwäldern stellt sich als gar nicht so einfach heraus. Ein schwarz-weißer Bär wirkt im über vier Meter hohen Bambusdickicht und dem steilen Gelände nahezu unsichtbar.
Geschützte Reservate als Lichtblick für den Pandbären
Nach jahrelangem Forschen wurden bezüglich des Tierbestandes erschreckende Zahlen sichtbar. Es existierten lediglich zwischen 850 und 1.100 Große Pandas, welche verstreut und isoliert von einander lebten. Ursachen waren Waldrodungen, Straßen- und Siedlungsbau sowie die Felderwirtschaft. So wurde in den 1970er und 1980er Jahren in Sichuan, eine dicht besiedelte Provinz im Südwesten Chinas, allein die Hälfte des Lebensraumes des Pandas zerstört. Seit 1980 engagiert sich der WWF aktiv für Rettung des Pandabären. Der Erhalt und die Vergrößerung seines Lebensraumes mit seinen Bambusvorkommen stehen im Vordergrund. Die wichtigste Maßnahme war ein vor etwa 20 Jahren mit der chinesischen Regierung erstelltes Schutzprogramm, durch welches bis heute 40 Panda-Reservate entstanden.
Was die Rodung der Bambuswälder in China betrifft, so reagierte die Regierung im Jahr 1998. Die kommerzielle Abholzung dieser Gebiete wurde offiziell verboten. Weitere Hilfe liefert der WWF außerdem bei Organisation von Anti-Wilderer-Patrouillen sowie der Unterstützung der lokalen Bevölkerung in der Erschließung von alternativen Einkommensquellen. Die aktiven Schutzmaßnahmen zeigten nach einer Bestandszählung im Jahr 2004 ihre Wirkung. So lebten bereits wieder 1.600 Große Pandas in freier Wildbahn. Trotz der erfreulichen Zahlen muss der Schutz und der Erhalt dieser Tiere weiter vorangetrieben werden. So wurden im Zentrum Chinas, im Qinling-Gebirge, neue Reservate mit einer Größe von 3.340 qkm geschaffen.
Den Großen Panda live erleben
Im Nordosten von Chengdu, Hauptstadt von Sichuan, arbeiten Mitarbeiter einer Forschungsstation intensiv an der Vermehrung der Pandabären. Diese Aufzuchtstation gibt Besuchern die Möglichkeit neben den großen Bären, auch den kleinen Nachwuchs beobachten zu können. In der weitläufigen Anlage, die wie ein Park gestaltet ist, informiert ein Museum über die bedrohte Tierart und deren Lebensraum. Zu Erleben gibt es den Großen Panda mit China Tours auf viele Rundreisen: Sie besuchen die Forschungsstation in Chengdu und können kleine und große Pandabären beim Faulenzen, Fressen und Toben zusehen.
Mit China Tours zur Panda-Aufzuchtstation in Chengdu auf folgenden China-Rundreisen:
China Klassisch:
- Die Rundreise „China entdecken“
- „China Panorama“
- „Mythos Shangri-La“
- „Traumhafter Südwesten“
China Aktiv:
- „Von Drachen und Tigern“
China Intensiv:
- „China Kulinaria“
- „Tee- und Pferdestraße“
Quellen: WWF Deutschland, Focus