Einmal Badisches Ländle - Lhasa und zurück

Schau dir unsere Reisen nach China an  

Eine badische Reisegruppe entdeckt das Reich der Mitte. Unser China Tours-Kunde Herr Dr. Schauenburg berichtet über seine Reise durch China bis hin zum Dach der Welt.

Das war eine hochintensive und dazu noch äußerst vergnügliche Veranstaltung: Da haben sich 6 badische Familien zusammengefunden, um einen Eindruck von China zu gewinnen. Natürlich wussten wir alle, dass das ein äußerst ambitioniertes Vorhaben war. Vor dem Abflug von Frankfurt nach Shanghai hat sich bereits gezeigt, dass wir uns verstanden und eigentlich alle auf einer Wellenlänge funkten. Wir konnten eine durch und durch harmonische Reise erwarten, die zudem noch von einer kompetenten und tatkräftigen Reiseleitung getragen wurde.

Zwei Tage in Shanghai haben uns dann eine selbstbewusste, boomende und sehr gut organisierte Metropole gezeigt, die uns einen Blick auf das Erscheinungsbild  zukünftiger Megacities gewährt hat. Im Jahre 2050 sollen 70 % der Weltbevölkerung in derartigen Metropolen leben. Hier haben wir das wirtschaftliche Zentrum von China gesehen, in dem Wolkenkratzer wie Pilze aus dem Boden schießen und in dem 18 Mio. Einwohner stolz und selbstbewusst in die Zukunft sehen und die Tradition und Moderne scheinbar mühelos miteinander verbinden. Wir hatten das Gefühl, schon ein Highlight unserer Reise gesehen zu haben.

Unterwegs in der tibetischen Hauptstadt Unterwegs in der tibetischen Hauptstadt

Aber weit gefehlt: Die ca. 2000 km östlich gelegene alte Kaiserstadt Xi’an mit ihrer harmonisch über viele Jahrhunderte gewachsenen muslimischen Kultur, und vor allem mit ihren 9000 Terracotta Figuren (von denen „nur“ ca. 800 zu sehen waren), hat uns den Atem verschlagen. Nirgendwo anders waren wir so von Demut gegenüber den großartigen Leistungen der jahrtausendealten chinesischen Kultur erfüllt, wie an diesem Ort. Xi‘an zählt mit seinen 8 Mio. Einwohnern übrigens zu den mittelgroßen Städten in China.

Es gab einen weiteren Sprung westwärts nach Xining, bereits 2000 m hoch gelegen und Ausgangspunkt unserer Bahnfahrt nach Lhasa. Hier treffen tibetische, muslimische und chinesische Kulturen zusammen. Das Zusammenleben scheint nicht ganz spannungsfrei zu sein. Hier konnten wir zum ersten Mal ein buddhistisches Kloster besichtigen und gewannen einen ersten Eindruck von der tiefen religiösen Inbrunst der Tibeter, die uns dann in Lhasa ständig begegnen sollte.

Dieses war bereits der fünfte Tag unseres Aufenthaltes und hier begann gegen 16:00 Uhr der eigentliche Anlass der Reise, nämlich eine 24 stündige Bahnfahrt nach Lhasa über 1950 km und mit einer maximalen Höhe von 5200 m über See durch das tibetische Hochland. Obwohl 24 Stunden mitunter sehr lang sein können, hat uns der spröde und einmalige Charme dieser Landschaft mit ausgedehntem tundraähnlichem Grasland, das sich über langestreckte harmonische Hügel erstreckt, schneebedeckten Bergen, unendlich vielen Yaks, und hier und da einigen Siedlungen permanent gefangen gehalten. Das war eine durch und durch andere Welt. Langeweile kam bei diesen Eindrücken keineswegs auf. Es sei noch angemerkt, dass diese 2006 fertiggestellte Bahnlinie eine technische Meisterleistung erster Ordnung darstellt.

Die Einfahrt in das 3600 m hoch gelegene Lhasa ließ uns nur noch staunen: Wir sahen eine durch und durch moderne Stadt, die zwischen 1959 und jetzt ihre Einwohnerzahl von 30 000 auf ca. 500 000 erhöht hat. Chinesen dominieren das Stadtbild und man hat zunächst den Eindruck, dass man die Zeugen der alten buddhistisch lamaistischen Kultur mit der Lupe suchen muss. In den folgenden vier hochintensiven Tagen hat wurden wir aber schnell eines Besseren belehrt: Wir haben uns auf den Besuch von Zeugnissen der alten tibetischen Kultur fokussiert und waren zutiefst beeindruckt von der wirklich tiefen Verankerung der tibetischen Kultur in der tibetischen Bevölkerung, von den überwältigenden architektonischen Zeugnissen, von unendlich vielfältigen Esoterik des lamaistischen Buddhismus und nicht zuletzt von der sanften Freundlichkeit der tibetischen Menschen. Man kann auch nicht umhin,  die fehlende Autonomie der Tibeter mit sehr gemischten Gefühlen zu sehen.

Die letzten beiden Tage in Peking haben uns dann wieder zurück in die Erlebniswelt von Shanhgai gebracht: Wir sahen wieder eine gewaltige Metropole, die mit 16 807 km2 ca. sechsmal so groß wie das Saarland oder 53 x so groß wie München ist. Es gab gigantische Zeugnisse chinesischer imperialer Vergangenheit wie z. B. die verbotene Stadt, den Sommerpalast der chinesischen Kaiser und die chinesische Mauer aber auch Zeugnisse des modernen chinesischen Staates, wie z. B. das Olympia Stadion, das „Schwalbennest“, supermoderne Geschäftsviertel, einen hypermodernen Flughafen und dgl. mehr. Diese Stadt vereinigt in sich alle Elemente der langen chinesischen Geschichte mit einem ungebrochenen Zukunftsglauben und einer hohen wirtschaftlichen Leistungskraft.

Wir haben eine Reise erlebt, die intensiver und harmonischer nicht hätte sein können. Dazu gehörte auch eine Reiseleitung, die etliche kniffelige Probleme stets lautlos und immer sympathisch geregelt hat. Dazu gehören die ausnahmslos sehr gebildeten und netten Führer vor Ort, die uns stets mit sehr guten Deutschkenntnissen die Besonderheiten ihrer Heimat nahegebracht haben. Dazu gehören die vielen kleinen Elemente dieser Reise, wie die vielen chinesischen Essen, kleinere Führungen zur Jade Produktion und Seidenraupenzucht, die Teilnahme an einer Teezeremonie, der Blick auf eine chinesische Opernaufführung, die Vorführung chinesischer Medizin und dgl. mehr. Natürlich ist es unmöglich, in einer so kurzen Zeit einen echten Zugang zur chinesischen Seele zu finden. Aber wir haben den Eindruck, dass wir unter den gegebenen Umständen eine maximal mögliche Nähe erreicht haben.

Kurzum: Wir haben eine fantastische Reise hinter uns, die eigentlich keine Wünsche offen gelassen hat und die wir alle gerne noch einmal in dieser Form machen würden.

Nach dieser Empfehlung zieht es einen regelrecht ins Reich der Mitte. Fernweh bekommen? Hier finden Sie unsere aktuelle China-Tibet-Reise.

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