Katrin Grünke, leidenschaftliche Bloggerin und China-Reisende, teilt mit uns ihre Eindrücke aus der berühmten Bierstadt Qingdao, wo sie derzeit sonnige Tage zwischen Strandpromenade und Villen aus der Kolonialzeit verbringt.
Mein Tag in Qingdao beginnt natürlich am Meer. Ich stehe am Pier Zhan Qiao und schaue auf den Huilan-Pavillon, das Symbol der Stadt, das auch auf den Bierflaschen der Marke„Tsingtao“ prangt. Mitte August ist es wieder so weit: das Internationale Bierfest beginnt und lockt Tausende von Touristen aus aller Welt in die Metropole am Gelben Meer. Für knapp zwei Jahrzehnte, von 1898 bis 1914, waren die Halbinsel Qingdao und die Jiaozhou-Bucht deutsches „Pachtgebiet“. Die Deutschen hinterließen den Einheimischen eine bis heute hoch gelobte Kanalisation – und das Tsingtao-Bier.
Zhan Qiao liegt in der Altstadt an der westlichen Spitze der „Grünen Insel“, wie Qingdao übersetzt heißt. Ich gehe weiter in östlicher Richtung am Meer entlang, vorbei am sichelförmigen Strand Nr. 1, wo sich chinesische Touristen im Wasser vergnügen. Im Viertel Badaguan erkunde ich, durch schattige Alleen wandernd, die europäischen Villen aus der Kolonialzeit. Ich steige auf die Hua Shi-Villa, die wie ein Schloss auf der Meeresklippe thront, und blicke auf die vielen Hochzeitspaare in traumhaften Kleidern. Sie posieren auf den braunen Felsklippen für die ungeduldigen Fotografen, das funkelnde blaue Meer als Kulisse. Unten auf dem Boardwalk, der sich fast ununterbrochen an der Küste 40 km lang bis weit in den Osten schlängelt, gehen Passanten spazieren, die frisch gezapftes Tsingtao-Bier in der Plastiktüte transportieren.
Mittags nehme ich ein Taxi in das quirlige Einkaufs- und Vergnügungsviertel Taidong und setze mich in eines der vielen Straßenlokale. Dort trinke ich frisches Tsingtao und esse gewürzte Fleischspieße vom Barbecue-Grill. Natürlich dürfen auch die „Gala“ nicht fehlen: Muscheln, gut gewürzt mit scharfen Chilischoten. Qingdao ist ein wahres Paradies für Feinschmecker, Meeresfrüchte aller Art findet man hier. Auf dem großen Markt in Taidong entdecke ich Fische, Muscheln und anderes Getier in allen Farben und Formen.
Abends esse ich im Restaurant Chuan Ge Teigtäschchen, eingefärbt mit Tinte vom Tintenfisch (Moyu Jiaozi) und gehe dann zur Olympischen Stätte (Aofanjidi), wo 2008 der Segelwettbewerb ausgetragen wurde. Ich flaniere an den Yachten entlang hinunter zum Leuchtturm. Dort angekommen genieße ich die Aussicht auf die blinkenden Wolkenkratzer des neuen Qingdao - und auf das Meer, das ruhig und klar darliegt und noch mehr Geheimnisse verspricht, die ich morgen erkunden kann, in der Stadt am Gelben Meer .
Katrin Grünke lebt und bloggt in Qingdao – mit allen Sinnen: http://qingdaochina.blogger.de/