New Silk Road: Tag 15 - 17 Von Atyrau nach Karakalpakstan und Sonderprüfung Nr. 4

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Unsere New Silk Road Teilnehmer schreiten stätig in ihrer Reise voran. Nun haben sie bereits die nächste Grenze überschritten, und uns kurz bevor sie in der usbekischen Wüste von der Außenwelt abgeschnitten werden, noch einmal einen Bericht mit uns geteilt.

Tag 15 – Atyrau: Europa-Abschnitt erfolgreich absolviert

Wir haben nach der gestrigen Ankunft im Südkasachischen Atyrau den heutigen Tag mit erholsamem Sightseeing Programm bestritten. Um  10 Uhr ging es nach ausgiebigem Frühstück ins Regionalmuseum, um der Geschichte der Region nachzuspüren. Danach wurden wir in der Manjali-Moschee vom praktizierenden Imam höchstpersönlichen empfangen und mit den Praktiken in der Moschee vertraut gemacht. Extra für uns zog er sogar sein Imamgewand an, und nahm sich gebührend Zeit für uns. Ein toller Eindruck und erster Vorgeschmack auf Asien.

Hier in Atyrau überqueren wir nämlich die geografische Grenze zwischen Europa und Asien, wozu wir uns auf die über den Ural führende Brücke begaben, um ein symbolträchtiges Bild dafür zu erstellen. Der Fluss bildet die natürliche Grenze zwischen den beiden Kontinenten. Den Abschluss unserer Tour durch die wirtschaftlich von der Erdölproduktion dominierte Stadt bildete der Besuch eines facettenreichen Teilemarktes. Hier konnte man all das finden, was den lieben Fahrzeugen noch den letzten Schliff verpasste: Nationalitätenaufkleber von Kasachstan (KZ), Boxen für das Aufmotzen des Soundsystems oder Duftbäumchen mit kasachischem Dromedargeruch. Den krönenden Abschluss des Tages bildete das üppige kasachische Abendessen im Irish Pub bei dem Hotel ums Eck. Hier stießen wir standesgemäss mit kasachischem Vodka auf die erfolgreiche Absolvierung der Europa-Etappe an. Nastrovije. Es kann weiter gehen…

Tag 16:  4. Sonderprüfung – Orientierungsfahrt oder Blindflug

Bei unserer 4. Sonderprüfung ging es um Vertrauen. Denn die Aufgabe bestand darin, mit verbunden Augen einen Slalomparcours auf Zeit, nur mit Anweisung seines Copiloten, zu durchfahren. Die Fahrer und Beifahrer sind mittlerweile eng miteinander verbunden, so dass jetzt das gegenseitige Vertrauen auf eine erste Probe gestellt wurde. Da in der Gruppe sehr viele Entscheider sind, war es für viele äußerst schwierig nur auf Anweisung des Copiloten, nichts sehend, den Parcours zu bewältigen. Chapeau, alle haben diese Aufgabe mit Bravour gemeistert.

Klaus und Gabi Endemann (Wagen 2), in ihrem Mercedes 123 Coupé, fuhren souverän um die Slalompylonen und erreichten mit ihrem Fahrgeschick einen hervorragenden 3. Platz. Kay und Mechaniker Frank verstehen sich mittlerweile nicht nur beim täglichen Reparieren an der R75 (Motorrad) blind, sondern wie sich heute zeigt, auch bei Bewältigung der 4. Sonderprüfung. Das Resultat hieraus, ein ausgezeichneter 2. Platz. Lars Göbel (Wagen 10) scheint immer wenn er Frauen an Bord hat über sich hinaus zu wachsen. Mit Leihcopilotin Ati Braetsch gelang es ihm, den ersten Rang zu erringen. Er vertraut in seinen jungen Jahren noch der weiblichen Intuition und Intelligenz. Herzlichen Glückwunsch vom gesamten Orga-Team.  Die Gesamtführung konnte Team Braetsch (Wagen 3) behaupten, die ja auch massgeblichen Anteil am Erfolg des Tagessiegers hatten. Als nächste Herausforderung wartet ein Slalomparcours im Wüstensand auf die 10 Teams. Wir sind gespannt wer dort den Meister zeigt.

Ergebnistabelle 4.Sonderprüfung

Platz Wagen Name Gesamtzeit
1 10 Göbel/Braetsch 45:50
2 1 Müggenburg/Bertram 48:12
3 2 Endemann 1:01:53
4 3 Braetsch 1:05:41
5 4 Flenner 1:11:22
6 8 Fischer/Unbekannter Beifahrer 1:19:63
7 9 v. Crailsheim 1:41:22
8 7 Hanni und Nanni 2:03:78
9 5 Morgenthal/Elwes 2:25:85
10 6 Schröder/Lipp 2:26:10

Glückwunsch vom New Silk Road Orga-Team!

Tag 16 – Atyrau-Kul’Sary: Dromedare, Kamele und muslimische Friedhöfe

Nach erfolgreicher Absolvierung der 4. Sonderprüfung auf dem Hotelparkplatz ging es am heutigen 16ten Tag der Rallye Hamburg-Shanghai von Atyrau in Richtung der Kleinstadt Kul’sary. Auf der Strecke grüßten oder kreuzten ganz legere Dromedare und Kamele unsere Bahn. In einer lauschigen Teestube machte man es sich unterwegs gemütlich und genoss einheimische Maultaschen und frischen Kaffee. In Dossor inspizierten wir den muslimischen Friedhof, danach ging es weiter und nach insgesamt 218 km erreichten wir gegen Mittag Kul’sary. In dieser kleinen aber stetig wachsenden Stadt bezogen wir Nachtlager und es war ausreichend Regenerationszeit eingeplant, um für die anstehende lange Tagesetappe mit Grenzüberquerung nach Usbekistan an Tag 17 gerüstet zu sein.

Für mich hieß es meinen Altbekannten kasachischen Gastgeber Leonid aus 2010 ausfindig zu machen, welcher uns damals kasachische Gastfreundlichkeit zuteil kommen ließ. Nach einem kurzen Anruf seitens der Hotelmanagerin konnte er auch tatsächlich ausfindig gemacht werden, war allerdings nicht vor Ort. Kurzerhand organisierte er aber seinen Sohn, welcher uns am Hotel abholte und zu sich nach Hause einlud. Da staunten wir (Thorsten, Hanni & Nanni, Svend-Jörk, Walter und Frank) dann nicht schlecht, als vor Ort, wo wir lediglich baden wollten (war dann aber doch zu frisch), eine Brauerei mit zugehörigem Esslokal vorfanden. Wunderbar. So kamen wir in den Genuss von leckerem Gerstensaft kasachischer Fabrikation, durften auf seinem Privatgrundstück auch gleich unser Zelt aufstellen und hatten so Anteil am Leben vor Ort - schön so eintauchen zu können ins Leben. Morgen geht es dann über die Grenze nach Usbekistan rein. Wir sind gespannt!

Tag 17 – Kul’sary-Karakalpakstan: Die Wüste lebt

Wir sind um 8 Uhr früh los, um die anstrengende Tagesetappe von 362 km inklusive Grenzübergang  anzugehen. Zügig vorankommend, haben wir gegen 11 Uhr bereits Beyneu erreicht, den letzten Ort zum Tanken vor der Durchfahrt der Wüste bis Nukus. Von hier aus sende ich den Bericht aus dem einzigen Internetcafe vor Ort. Später werden wir vorerst keine Verbindung mehr haben bis morgen Abend. Wir melden uns dann wieder aus Nukus und freuen uns auf die Wüstendurchfahrt mit Übernachtung neben Kamelen und Dromedaren in einer kleinen Teestube oder im Zelt. Bis bald.

Zwischenstand Sonderprüfungen

Startnr. Name 1 2 3 4 Gesamt Platz
1 Müggenburg 4 10 3 9 26 4
2 Endemann 5 2 6 8 21 8
3 Brätsch 10 8 4 7 29 1
4 Flenner 8 9 5 6 28 2
5 Elwes/Morgenthal 1 1 2 2 6 10
6 Lipp/Schröder 9 5 10 1 25 5
7 Hanni/Nannni 2 4 1 3 10 9
8 Fischer/Weidner/Petek 3 7 7 5 22 7
9 von Crailshaim 7 6 8 4 25 5
10 Göbel 6 3 9 10 28 2

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