Unsere New Silk Road Teilnehmer Team 3 mit dem „Franzmann“ berichten von der „Nicht-Jurtenübernachtung „ bei den Nomaden der Anreise nach China, und was sie dabei für Eindrücke und Erfahrungen gesammelt haben.
Ja, jetzt sind wir im Reich der Mitte, im großen China, aber was für eine Mühe! Hätten wir alle nicht gedacht. Und wie gut, dass wir jetzt drei Übernachtungen in Kashgar hatten, um das alles einmal sacken zu lassen und den ausgelaugten Gliedern ein bisschen Erholung zu verschaffen. Über einen wunderbaren Pass mit 3.615 Höhenmetern, dem höchsten Punkt unserer Reise gelangten wir am 17.9.2012 nach Sary-Tash, einem kleinen Ort , in dem wir eigentlich in einer Jurte übernachten sollten. Eigentlich – keine Jurte mehr da, wegen schlechtem Wetter bereits abgebaut. Und so bekamen wir unsere Lager fein säuberlich vorbereitet in einem Großen Steinhaus, welches die Großfamilie offensichtlich komplett für uns geräumt hatte. Zimmer und Betten gab es genug, die Junggesellen machten Station in einem weiteren Haus um die Ecke. Abendessen und Wodka gab’s reichlich – das Ganze mit grandiosem Ausblick auf das überragende Pamirgebirge, mit seinem gut sichtbaren Gipfel, dem Peak Lenin, immerhin 7.134 Meter hoch.
Am nächsten Morgen Wetterumschwung, viele dichte Wolken. Je höher wir wieder kamen, desto weniger Sicht hatten wir. Man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Dafür eine super Straße, offensichtlich von den Chinesen gebaut. Na, dachten wir, wenn das mit der Ausreise aus Kirgistan und der Einreise nach China gut läuft, dann sitzen wir bei den guten Straßenverhältnissen die paar Kilometer nach Kashgar auf einer A-Backe ab. Was für ein Irrtum, denn die nächsten 10 Stunden sollten wir ständig und überall eines Besseren belehrt werden. Die Straßen, bzw. NICHT-Straßen standen der Strecke Chiva-Buchara in nichts nach. Wir fuhren durch eine ca. 100 km lange Baustelle! Da soll eines Tages die neue Straße sein, allerdings war von der alten so gut wie nichts mehr über. Kaum Personenwagen, aber reichlich Lkw Verkehr mühte sich im Schlingerkurs durch diese aufgewühlte Landschaft und dann, nach einigen Stunden setzt auch noch ein ganz fieser Regen ein – man kann sich vorstellen, was dann los war. Gut, dass wir durch unsere Reise mit sowas schon Erfahrungen gesammelt hatten.
Alle angekommen, Einreise nach China mühevoll und anstrengend geschafft. Nach weiteren 100 km in China bei weiter nicht guten Straßen und einsetzender Dunkelheit waren wir dann auch ziemlich K.O. Glückliche Ankunft im 5-Sterne Hotel um 23 Uhr - das 1.chinesische Essen und Bier schmeckte dann einfach köstlich. Nun haben wir uns 2 Tage gut erholt, haben Kashgar mit seinen verschiedenen Facetten erlebt, sind in dem eigentlich überall stattfindenden Bazar eingetaucht und freuen uns morgen auf unsere Weiter-Fahrt Richtung Taklamakan Wüste mit chinesischem Kennzeichen! Ach ja – den „Franzmann“ hat Christian mal gewaschen, damit er auch wieder als solcher erkannt wir nach der Schlammschlacht.
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