Speisen wie ein Kaiser: Essen und Trinken in Shandong

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Jede der 23 Provinzen Chinas hat seine eigene Küche und seine regionale Besonderheiten. Teilweise sind die Küchen sehr unterschiedlich zueinander und teilweise ähneln sie sich auch sehr stark, je nach Region. Die Lu-Küche, wie die Shandonger Küche auch genannt wird, ist eine der acht bekanntesten Küchen Chinas.

Sie hat eine fast 3.000 Jahre alte Kultur, denn ihre Geschichte begann bereits während der Qing Dynastie (221 bis 207 v. Chr.). Heute zählt sie immer noch zu einer der wichtigsten und hat auch die Küchen im Nordosten des Landes, sowie die der Hauptstadt Peking, zu großen Teilen mit beeinflusst. Lange Zeit war die Lu-Küche auch die Küche des Kaiserhofs und ist bis heute im ganzen Land sehr beliebt.

Frische Zutaten und milde Würze

Im Vergleich zu anderen Küchen Chinas ist ein besonderes Merkmal der Shandong Küche, dass die Frische der Zutaten hier so weit wie möglich bewahrt werden soll. Das Aroma ist nie zu stark und oft ein wenig salzig. Neben Salz wird hier auch gerne mit Knoblauch gewürzt – und davon nicht zu wenig.

Wie auch die Speisen der Provinz, so sind auch ihre Zubereitungsarten sehr vielfältig. Die Lu Küche hat insgesamt über 30 verschiedene Zubereitungsarten. Besonders häufig wird die Bao-Methode genutzt, bei denen die Gerichte auf sehr großer Hitze schnell frittiert werden. Bei er ebenfalls häufig genutzten Pa-Methode werden die Zutaten zunächst goldbraun gebraten und am Ende wird das Gericht noch mit einer Soße verfeinert und erneut angebraten und vollendet.

Seegurken: Eine eher ungewöhnliche Spezialität

Wenn Sie ein Liebhaber von verschiedenen Fischen und Meeresfrüchten sind, dann werden Sie hier garantiert auf Ihre Kosten kommen. Da Shandong direkt am Einzugsgebiet des Gelben Flusses sowie am Meer liegt, ist die Küche besonders für ihren köstlich zubereiteten Fisch und die Meeresfrüchte bekannt, wie zum Beispiel Garnelen und Tintenfisch. Eines der beliebtesten Gerichte ist der knusprig, süß-saure Flusskarpfen (Tang Cu Li Yu), der direkt aus dem Gelben Fluss gefangen wird.

Auch Muscheln und Seegurken stehen oft auf den Menükarten. Letztere werden auch als „Trüffel der Meere“ bezeichnet, was wahrscheinlich auch auf den immens hohen Preis zurückzuführen ist. Ein Kilo Seegurken kostet um die 900 Euro und nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Falls Ihnen das zu teuer ist, dann ärgern Sie sich nicht. Der Geschmack ist für uns Europäer eher außergewöhnlich und gehört sicherlich nicht zu den größten Gaumenfreuden Chinas.

Bei der vielfältigen Lu-Küche kommt jeder auf seine Kosten

Fleisch wird in Shandong ebenfalls gerne gegessen. Meistens stehen hier Schwein oder Geflügel auf dem Menü, wie beispielsweise das berühmte Dezhou Huhn. Doch auch als Vegetarier müssen Sie sich keine Sorgen machen. Wie überall im Land gibt es auch in der Shandong Provinz viele köstliche Gemüsegerichte. Hier wird besonders viel mit Pilzen, Kartoffeln, Auberginen und Pak Choi zubereitet.

Ein sehr wichtiger Teil der Shandonger Küche sind auch verschiedene Getreidesorten wie Mais, Hafer, Kirse und Gerste. Am Morgen wird aus den verschiedenen Getreiden oft ein Brei hergestellt, oder sie werden zu verschiedenen Teigfladen verarbeitet, die dann entweder gebacken, gedämpft oder auch frittiert werden.

Suppen werden hier zu fast jeder Mahlzeit gegessen – oder wie die Chinesen sagen: “getrunken”. Und das nicht wie bei uns zu Anfang des Essens, sondern mittendrin oder oft sogar ganz zum Ende. Auch die Konsistenz unterscheidet sich stark voneinander. Wo unsere Suppen oft dickflüssig und cremig sind, so bestehen die Suppen hier meist zu 80 % aus Flüssigkeit. In Shandong beliebte Suppen sind zum Beispiel der Silbermorchelfond und eine Suppe mit Schweinefleischwürfeln und Sojabohnen.

Speisen wie Konfuzius es einst tat

Die Konfuziusküche ist Teil der Shandong Küche und bekannt für ihre Üppigkeit und die prachtvollen Präsentationen der Gerichte. „Konfuzius war nicht nur ein großer Denker, sondern auch ein Feinschmecker.“, sagen die Einwohner aus Konfuzius Geburtsstadt Qufu. Da die Familie oft hohen Besuch in Empfang nahm und es viele Feiern gab, entwickelte die Familie Kong (Konfuzius Geburtsname) im Laufe der Jahre ihren eigenen Kochstil.

Laut Erzählungen war es Konfuzius besonders wichtig, dass die Gerichte sorgfältig zubereitet wurden, damit die Gesundheit und die Verdauung gefördert wurden. Auch auf die Namen der Speisen legte er großen Wert und alle haben einen tieferen Sinn. Oft haben sie einen kulturellen Hintergrund oder spielen auf eine Anekdote an. Bekannte Gerichte der Konfuzius-Küche sind zum Beispiel die „Tofutaschen mit Fleischfüllung“ oder „Spinat mit Sesam“.

Auch der berühmte Mondkuchen, der zum Mondfest im Herbst verschenkt und gegessen wird, stammt ursprünglich aus Rezepten der Familie von Konfuzius. Dieser und weitere Backwaren wurden oft als Geschenke für den kaiserlichen Hof gebacken und zeichneten sich durch ihre tollen Farben und den guten Geschmack aus.

Die nördlichsten Teeplantagen Chinas

Shandongs bekanntestes Getränk ist mit Sicherheit das Tsingtau Bier, welches in der Hafenstadt Qingdao gebraut wird. Und nicht nur im Land ist es sehr beliebt. Die Tsingtau Brauerei ist mittlerweile eine der größten Bierexporteure weltweit und hat im Laufe der letzten Jahre besonders in den USA und Europa große Bekanntheit erlangt.

Daneben wird in der Provinz aber auch Tee angebaut. Die Plantagen gehören zu den nördlichsten Chinas und obwohl das Klima hier etwas kühler ist, gedeiht der Tee aufgrund der vielen Sonnenstunden sehr gut und ihm wird eine sehr gute Qualität nachgesagt. Da die Winter relativ kühl sind, gibt es auch weniger Schädlingsbefall. Gegen die Kälte werden die Pflanzen durch Zypressen geschützt, die rundherum gepflanzt werden. Eine sehr bekannte Teesorte der Provinz ist der Long Jing Tee, der frisch aufgebrüht nach gerösteten Kastanien riecht und der sich durch ein feines und liebliches Aroma auszeichnet.

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Auf den Spruen von Konfuzius

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