Das Ziel an Tag 29 Lanzhou, ist eine aufstrebende Stadt mit vielen Hochhäusern – Staub, Schmutz und Smog sind, aufgrund der eingekesselten Lage, allgegenwärtig und schaffen eine etwas triste Atmosphäre. Lanzhou gilt als eine der zehn am meisten durch Luftverschmutzung belasteten Städte der Erde. Dieses Problem ist im Sommer jedoch weniger stark ausgeprägt als im Winter, wenn die Einwohner fast ausschließlich mit Kohle heizen.
Früher war Lanzhou ein bedeutender Verbindungspunkt der nördlichen Seidenstraße und eine Art Grenzübergang zwischen dem chinesischen Kernland und den Krieg führenden Stämmen im Norden und Westen. Seit der Han-Dynastie (206 v. Chr. – 220 n. Chr.) diente Lanzhou für mehrere Staaten als Hauptstadt, zeitweise gehörte sie zum Reich der Mongolen. Lanzhou ist übrigens die einzige Stadt Chinas, durch die der Gelbe Fluss mittendurch fließt und dies sogar über eine Länge von 50 km.
Bericht von der Fahrt aus Teilnehmersicht
509 km wurden befahren um von Zhangye nach Lanzhou zu kommen. Von der Fahrt haben diesmal Eva und Joe aus Team 5 berichtet.
„Wir wachen früh auf und beobachten die Tai Chi Sportler vor dem Hotel, die zur Musik ihre Übungen machen. In absoluter Körperbeherrschung machen sie ihre Übungen wie wahrscheinlich jeden Morgen. Allerdings mit Mundschutz aus den bekannten Gründen. Wir frühstücken: Josef heute westlich mit Spiegeleiern und Toast, ich wie immer chinesisch mit scharfer Nudelsuppe, gedünstetem Kohl, Möhren und Bratreis.
Pünktlich um halb neun fahren wir los. Heute haben wir 500 km auf der Uhr und wir möchten durchziehen. Mit Ernst und Jenny hinter uns geht es auf die Autobahn und wir fahren fast immer 130 km pro Stunde. Schon nach ca. einer Stunde sind wir wieder auf 2.650 m. Während der Fahrt begleiten uns anfänglich kilometerlange Abschnitte der chinesischen Mauer mit Fragmenten der Türme. Beeindruckend.
Die neue Mauer ist die Schnellbahntrasse sagen wir immer, sie windet sich genau so durch das Land… Neben der Straße wie immer die krassen Gegensätze:
Bauernhäuser aus Lehm in einfachster, ärmster Bauweise; Felder, die mit der Hand bestellt werden. Windparks, Solarfelder und Prachtbauten der Verwaltung, nagelneue Autobahnen, Straßen und Strecken des Hochgeschwindigkeitszuges. Dann Schäfer mit kleinen Herden, viele Bauarbeiter an der Strecke unendlich viele unterschiedliche Eindrücke.
Wir fahren durch einige Tunnel, die Temperatur fällt auf 2 Grad und wir sind kurzzeitig in einer Schneewelt auf 2.400 m. Die Sicht ist schlecht, die Autobahn sehr nass für den wenigen Niederschlag. Aber einige Tunnel weiter sieht die Welt schon wieder anders aus. Grüne Berge und Täler und der gelbe Fluss tauchen auf. Es regnet weiter.
Der gelbe Fluss ist der zweitgrößte Fluss Chinas und er hat seine Farbe von den Ablagerungen des Tons.
Die Zeit geht schnell vorbei und wir nähern uns Lanzhou. Die Stadt mit über 3 Millionen Einwohnern soll eine der Städte der Welt sein, die am meisten verschmutzt sind.
Das Wetter bleibt grau und regnerisch, die Stadt ist geprägt von Hochhäusern und Baugebieten. Alles passt! Brrrr.
Wie immer tanken wir am Ortseingang und finden schnell zum Hotel. Es ist das Crowne Plaza, ein richtig tolles Hotel. Es hat weiche Betten und eine BAR! Wir freuen uns sehr. Ein ganz normaler Fahrtag der Reise.„
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Tag 30 Lanzhou-Baoji
Bei Lanzhou wendet sich der Gelbe Fluss nach Nordosten. Es geht weiter in das 477 km entfernte Baoji. Baoji lag an der antiken Seidenstraße auf dem Weg nach Xi’an. Auch heute ist die Stadt noch ein wichtiger Knotenpunkt für den Güterverkehr in Nordwestchina. Die Gründung Baojis soll bereits 2.000 Jahre v. Chr. erfolgt sein. Im Stadtgebiet findet sich eine steinzeitliche Ausgrabungsstätte, die seit 2006 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China steht. Von der Bedeutung der Stadt in der frühen chinesischen Geschichte zeugt auch der Herzog-von-Zhou-Tempel, möglicherweise die Grabstätte des legendären Staatsmannes der frühen Zhou-Dynastie (ca. 11. Jh. v. Chr.).
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