Die 3 längsten Flüsse Chinas

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Im Laufe der Geschichte haben sich in China einige unterschiedliche Begriffe für das Wort Fluss herausgebildet. Dies hat unter anderem damit zu tun, dass das Reich der Mitte sehr groß ist. Während man im Norden bevorzugt die Bezeichnung 河 () benutzt, findet im Süden häufig der Begriff 江 (jiāng) Verwendung. Beides bedeutet übersetzt „Fluss“.

In China gibt es über 50.000 Fließgewässer mit einer Gesamtlänge von über 430.000 Kilometern. Die drei längsten Flüsse Chinas möchten wir Euch in diesem Artikel kurz vorstellen.

Yangtze – Langer Fluss

Der offizielle Name des Yangtze oder Yangtzekiang ist Changjiang 长江, was „Langer Fluss“ bedeutet. Der Name hält, was er verspricht – der Changjiang ist mit 6.380 Kilometern der längste Fluss Chinas. Nach dem Amazonas und dem Nil ist er sogar der dritt längste Fluss weltweit. Er entspringt im Qinghai-Gebirge in Tibet und fließt durch das Sichuan-Becken und die Drei Schluchten quer von West nach Ost durch ganz China. Im Osten mündet er bei Shanghai ins Südchinesische Meer. Entlang des Flusses haben sich mit Chongqing, Wuhan, Nanjing und Shanghai einige der größten Städte Chinas entwickelt. Der Yangtze bildet eine natürliche Grenze zwischen Nord- und Südchina und spielt in der Geschichte Chinas eine bedeutende Rolle. Er war Schauplatz zahlreicher historischer Ereignisse.

Für die unterschiedlichen Abschnitte des Yangtze haben sich, je nach geographischer Lage, unterschiedliche Bezeichnungen herausgebildet. Den durch Tibet fließenden Abschnitt nennen die Einheimischen Dri Chu, was soviel wie „Yak-Fluss“ bedeutet. Der Name bezieht sich auf die weiblichen Yaks (auch Tibetische Grunzochsen), die in den Hochgebirgen entlang des Flusses leben. Von der Stadt Yibin (Provinz Sichuan) bis Yichang (Provinz Hubei) heißt der Fluss Chuanjiang 川江, was soviel wie „Sichuan-Fluss“ bedeutet. Der westlichste Abschnitt zwischen Nanjing und Shanghai heißt Yangzijiang 扬子江, wovon sich auch die deutsche Bezeichnung Yangtzekiang ableitet.

Die Drei Schluchten

Der Yangtze ist von Yibin bis nach Shanghai auf einer Strecke von ca. 2.800 Kilometern schiffbar. Der Abschnitt zwischen Wuhan und Chongqing jedoch eignet sich am besten für eine Kreuzfahrt auf dem „Langen Fluss“. Hier gilt es, die ursprüngliche und einzigartige Landschaft der Drei großen Schluchten zu bewundern. Die Qutang-, die Wu- und die Xiling-Schluchten haben eine Gesamtlänge von 193 Kilometern und zählen zweifellos zum schönsten Streckenabschnitt des Yangtze. Um die bis zu 1.200 Metern in den Himmel aufragenden Felswände zu beiden Seiten der Drei Schluchten ranken sich uralte chinesische Legenden. Inmitten der Xiling-Schlucht befindet sich ein weiteres beachtliches Bauwerk der jüngeren chinesischen Geschichte: Die berühmte Drei-Schluchten-Talsperre. Es handelt sich dabei um das größte Wasserkraftwerk der Welt, das erst im Jahr 2007 fertiggestellt wurde.

Drei-Schluchten-Staudamm bei Yichang

Huanghe – Gelber Fluss

Der Huanghe 黄河 („Gelber Fluss“) ist mit einer Länge von rund 5.000 Kilometern der zweit längste Fluss Chinas und der acht längste Fluss der Welt. Namensgeber des Gelben Flusses ist der Löss-Sand, den er in großen Mengen aufnimmt, und welcher die Farbe des Wassers gelb trübt. Der Huanghe wird häufig als die „Wiege der chinesischen Kultur“ bezeichnet. Gemeint ist hier der Mittellauf des Huanghe, der durch die Provinz Henan fließt. Rund um diesen Abschnitt wurden zahlreiche archäologische Entdeckungen gemacht, die bis ins Neolithikum zurückreichen und für die chinesische Geschichte und Kultur von großer Bedeutung sind. Besonderes Augenmerk fällt hier auf die alten Yin-Ruinen, die Überreste der letzten Hauptstadt der Shang-Dynastie (18.-11. Jh. v. Chr.), die man heute in Anyang 安阳 besichtigen kann.

Der Gelbe Fluss entspringt, genau wie der Yangtze, im Hochland von Tibet. Von hier aus fließt er in Richtung Nordosten bis an die Grenze der Inneren Mongolei und fließt dann südwärts durch Shanxi bis in die alte Kaiser-Hauptstadt Xi'An 西安. Von dort fließt er weiter in Richtung Nordosten und mündet schließlich in den Golf von Bohai (Gelbes Meer). Auf seinem Weg passiert der Gelbe Fluss einige Gebirge und zahlreiche Schluchten, von denen die Sanmenxia-Schlucht 三门峡 („Schlucht der drei Tore“) zu den bekanntesten zählt. Der Name bezieht sich auf zwei Inseln, die den Huanghe in drei Teile teilen. Hier befindet sich auch die Sanmenxia-Talsperre, die mit 35.400 Milliarden Kubikmeter Kapazität die Talsperre mit dem größten Speicherraum in ganz Ostasien ist.

Entlang des Huanghe wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche große Talsperren angelegt, um den Wasserstand des Flusses unter Kontrolle zu bringen. Durch die enorme Menge an Sedimenten, die der Fluss mit sich führt, ist es im Laufe der Geschichte immer wieder zu verheerenden Überschwemmungen und zur Verlagerung des Flussbettes gekommen.

Huanghe. Gelber Fluss übersetzt, ist eine Lebensader Chinas

 

Der Große Yu

Bereits vor rund 4.000 Jahren soll der legendäre Große Yu 大禹, der auch als „Bezwinger der Fluten“ bekannt war, die Fluten des Gelben Flusses gebändigt haben. Der Legende nach legte er Kanalsysteme und Abwassergräben an und stieg so zum ersten Kaiser der bis heute umstrittenen Xia-Dynastie auf. Seit der frühen Kaiserzeit ist der Gelbe Fluss tatsächlich durch den Kaiserkanal mit dem Yangtze verbunden. Der Kaiserkanal ist der längste schiffbare Kanal der Welt und hat über viele Jahrhunderte die Schifffahrt und den Handel deutlich erleichtert.

Xi Jiang – Der Westfluss

Mit einer Länge von etwa 2.200 Kilometern ist der Xi Jiang 西江 („Westfluss“) der dritt längste Fluss im Reich der Mitte. Er befindet sich im südlichen Teil von China und bildet den Hauptstrom des Perlflusses (珠江 Zhu Jiang) in Guangdong 廣東. Der Westfluss entspringt im Maxiong Gebirge 马雄山 im Osten der Provinz Yunnan. Von dort durchquert er die Provinzen Guizhou und Guangxi und bildet in Guangdong das berühmte Perlfluss-Delta, bevor er schließlich im Südchinesischen Meer mündet.

Auch auf dem Perlfluss bieten sich zahlreiche Gelegenheiten für eine Bootsfahrt. Ein ganz besonderes Erlebnis ist die Mondschein Bootstour in der Millionenmetropole Guangzhou 广州. Diese führt entlang der einzigartigen Skyline von Guangzhou, die nach Einbruch der Dunkelheit mit einem grandiosen Lichtspektakel aufwartet.

Der Zhu Jiang verhalf den Städten am Perlflussdelta zu großem wirtschaftlichen Wachstum

Der Westfluss ist der größte und wasserreichste Strom im Süden Chinas. Als Hauptstrom des Perlflusses hat er vor allem für die Sonderwirtschaftszonen in Chinas Süden eine große Bedeutung. Rund um das Perlfluss-Delta hat sich mit den Millionenmetropolen Shenzhen, Guangzhou, Dongguan, Hongkong und Co eines der größten Wirtschaftszentren der Welt entwickelt. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde aus der einst ländlichen Gegend der größte Ballungsraum der Welt und die wirtschaftlich stärkste Region Chinas.

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