Vermutlich verbinden auch Sie etwas mit der Lotuspflanze? Was steckt eigentlich genau dahinter? Der Lotus wird oft mit China und der chinesischen Kultur in Verbindung gebracht. Doch auch darüber hinaus ist vor allem die Symbolik dieser Pflanze auch in vielen anderen Teilen der Welt verbreitet. Was den Lotus so besonders macht, erfahren Sie im Folgenden!
Der Lotuseffekt
Der Lotus zählt zu den Wasserpflanzen und wächst vor allem in schlammigen Gewässern. Man unterscheidet grundsätzlich zwei Arten – den indischen und den amerikanischen Lotus. Bei Sonnenuntergang verschließen sich die Blüten und die Pflanze zieht sich unter die Wasseroberfläche zurück. Am nächsten morgen taucht sie dann wieder in makellosem Zustand auf. Die Blütenoberflächen und Blätter dieser Pflanze sind flüssigkeitsabweisend. So perlt Wasser beispielsweise einfach in Tropfen ab und nimmt dabei auch Schmutzpartikel mit. Gleichzeitig wird so verhindert, dass sich Pilze oder andere Schädlinge auf der Pflanze ausbreiten.
Dieser Effekt wird auch Lotuseffekt genannt. Das Geheimnis dahinter verbirgt sich in der komplexen Struktur der Oberfläche. Entdeckt wurde dieser Effekt bereits in den 1970er-Jahren. Seit etwa Mitte der 1990er-Jahre findet dieses Prinzip auch Anwendung in der Produktentwicklung – etwa für Gläser oder schmutzabweisende Textilien.
Eindeutig eine Herzensangelegenheit
In der chinesischen Kultur gehört der Lotus zu den bedeutsamsten Blumen. Da sich die Laute für Lotus und Liebe im Chinesischen sehr ähneln, gilt die Pflanze im Reich der Mitte als Sinnbild einer guten Ehe. Ebenso ist der Lotus dort aufgrund seiner Bedeutung für Reinheit und Reinigung beliebt, vor allem auch bei Künstlern.
Auch im Buddhismus hat der Lotus eine große symbolische Bedeutung. Hier steht er für die Reinheit des Herzens, Schöpferkraft und Erleuchtung. Gleichzeitig bildet er eine der acht buddhistischen Kostbarkeiten sowie das Symbol für den Lauf der Zeiten.
Die weiße indische Lotusblüte hat wohl die größte symbolische Bedeutung. So steht die für spirituelle Perfektion und verkörpert geistige Reinheit. Ebenso wird diese Art mit dem erleuchteten Buddha assoziiert.
Blauer Lotus hingegen ist ein Symbol für Beständigkeit, Ausdauer und Weisheit, die von Bedeutung sind, um die eigenen Sinne zu beherrschen. Hier besteht zugleich auch die Verbindung zum Yoga, wo die Kontrolle der eigenen Sinne einen zentralen Aspekt bildet.
Eine spezielle Bedeutung hat der rote Lotus. Er steht sowohl für Liebe und Leidenschaft als auch für Unschuld, Mitgefühl und ein reines Herz.
Lotus – eine Geheimzutat der chinesischen Küche
Weniger bekannt ist die Verwendung von Lotusblumen in der Küche. In China ist die Pflanze ein wichtiges traditionelles Nahrungsmittel. Viele Teile des Lotus sind essbar.
Auf einer Gesamtfläche von etwa 500.000 – 700.000 Hektar werden die Pflanzen im gesamten Land angebaut. Die Fläche variiert hierbei der Nachfrage entsprechend.
Die Samen des Lotus sind süß und nussig. Sie werden frisch oder getrocknet verzehrt oder finden Verwendung in sowohl herzhaften als auch süßen Suppen oder Eintöpfen. Außerdem werden sie traditionell zu einer süßen Paste verarbeitet. Diese ist eine beliebte Zutat für chinesischen Kuchen und anderes Gebäck.
Noch verbreiteter ist allerdings die Verwendung der Wurzeln. Diese können roh verzehrt werden – sie sind saftig und haben einen recht neutralen Geschmack. An heißen Tagen wirken sie sehr erfrischend. In der Traditionellen Chinesischen Medizin sind sie außerdem dafür bekannt, Magen und Milz zu stärken und überanstrengte Nerven zu beruhigen.
Als Zutat finden sie Verwendung in vielen traditionellen chinesischen Gerichten. So werden die Hohlräume im Inneren der Wurzel zum Beispiel mit Klebreis gefüllt. Dann werden sie in einem süßen Sirup langsam gegart, sodass sie die Süße des Lotus komplett entfalten kann. Vor dem Verzehr werden die gefüllten Wurzeln in Scheiben geschnitten.
Reisen Sie mit uns ins Reich der Mitte und kosten doch einmal selbst von den Leckereien, die aus der Lotuspflanze zubereitet werden können!