Shanghai ist eine Stadt die vorwärts blickt und den Ansprüchen cooler Städte, wie Berlin oder New York in nichts nachstehen will. Trendige Viertel, modernste U-Bahn-Systeme und der „Coffee to go“ gehören mittlerweile zum alltäglichen Stadtbild. Lifestyle wird in dieser Stadt groß geschrieben. Die Stadt boomt und mit dem Boom wächst der Wille der Stadt über sich hinaus zu wachsen. Unsere Mitarbeiterin Ulrike Löhrl hat sich auf Entdeckungstour durch die stetig wachsende Stadt begeben.
Chaos in der U-Bahn Station
Meine Entdeckungstour durch Shanghai beginnt mit einer Fahrt der sehr modernen U-Bahn Shanghais. An den Innenstadt-Stationen sind die Bahnsteige durch durchsichtige Wände abgesichert, damit niemand auf die Gleise stürzt. Die Türen des Zuges öffnen sich automatisch erst dann, wenn die äußeren Türen in den Glaswänden aufgegangen sind. Vor diesen Einlässen gibt es Pfeile, wo man sich hinstellen soll, damit die Fahrgäste unbehelligt aussteigen können – genau vor der Tür führen die Pfeile aus dem Zug heraus, seitlich daneben weisen die Pfeile hinein.
So die Theorie. Die Praxis sieht jedoch ganz anders aus: Alle wollen einsteigen, bevor die ersten aussteigen können. Man kann sich vorstellen, was da los ist. Ich hoffe, ich kann diese Gewohnheit in Hamburg wieder ablegen. Allerdings ändert sich diese Gewohnheit zur Rushhour- zu meiner Überraschung standen die Leute gestern zu dieser Zeit ganz brav in einer langen Schlange und warteten, bis zumindest ein großer Teil der Fahrgäste ausgestiegen waren. Zu meinem Erstaunen war dieses Phänomen nicht nur im Businessviertel Pudong, sondern auch an anderen Stationen zu beobachten.
Luxusmarken auf dem Vormarsch - die neuen Sehenswürdigkeiten in Shanghai
Doch längst nicht alle Shanghaier nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel. Es ist verrückt, welch eine Vielfalt an luxuriösen Automarken hier auf den Straßen Shanghais zu sehen ist: Maserati, Ferrari, Camaro, Mercedes C-Klasse, Audi Q5, BMW-Coupe... . Die meisten dieser Autos kannte ich bisher nur vom Hörensagen und hier in Shanghai fahren sie mir vor der Nase herum. Es ist viel Geld vorhanden und das wird gern gezeigt. Das Barviertel Xintiandi ist das In-Viertel Shanghais, trotz der hohen Preise (höher als in Düsseldorf auf der Kö) sind die Bars voll mit Chinesen und Ausländern, und beim Paulaner-Bräu stehen sie Schlange für einen Tisch. Elegant gekleidete Chinesinnen mit (echten) Gucci-Taschen und Designer-Klamotten, in der Huaihai Lu, eine der berühmtesten Einkaufsstraßen, ist alles an Luxusmarken vertreten was es gibt, und in den teuersten Hotels werden Hochzeiten veranstaltet, ganz romantisch - open-air - auf grünem Rasen mit rotem rosenbestreuten Teppich und weißverkleideten Stühlen. Doch dieser Hype um neue Trends hat auch durchaus seine tückischen Seiten. E-Mopeds bspw. werden in Shanghai "Der stille Tod" genannt - man kann sich vorstellen, warum. Sie schleichen sich von hinten an, und wenn sie nicht hupen, kann man leicht unter die Räder geraten. Rücksichtnahme im Verkehr bzw. die Respektierung der Verkehrsregeln ist selten, ich habe gestern z.B. eine Fahrradfahrerin beobachtet, die stoisch über eine rote Ampel auf die Kreuzung fuhr und ein Taxi zum Bremsen zwang. Ungerührt setzte sie ihren Weg fort.
Coffee to go und Reisbrei-Diät
Ein weiterer Trend, der sich bereits überall auf dem Globus verbreitet hat, scheint in Shanghai nun ebenfalls angekommen zu sein. Immer mehr Chinesinnen haben Angst vor der Gewichtszunahme, deshalb machen sie andauernd Diät, sei es die Kaffee-Diät, Reisbrei-Diät, Kohlenhydrat-freie Diät, also die ganze Palette, die man auch bei uns kennt. Dabei frage ich mich oft, wo die Chinesinnen noch abnehmen wollen, so schmal und zierlich wie die meisten sind. Allerdings gibt es unter den Kindern wirkliche Brummer. Auf meiner Reise durch China – genauer auf der Tee-Plantage in Hangzhou - trafen wir auf Schüler, die einen Schulausflug machten. Einer der Schüler war sehr wohlgenährt, und fühlte sich neben einem unserer etwas kräftigeren Mitreisenden sichtlich wohl. Mit seinem Wunsch, wenn er groß sei, genauso werden zu wollen wie dieser, löste er große Heiterkeit bei Mitschülern, Lehrern und den Mitreisenden aus.
Und auch die internationalen Kaffeeketten haben es bis ins Reich der Mitte geschafft. Ich glaube, in Shanghai ist die Starbucks-Dichte sogar bereits höher als in anderen vergleichbaren Weltstädten. Der „Coffee to go“ ist das neue „Must-have“ junger Chinesen. Die Shanghaier sind sehr westlich eingestellt und greifen jeden Trend begierig auf, und das ist im Moment das Kaffeetrinken und die Coffeeshop-Kultur. Eine der Hotelmanagerinnen, die ich gestern traf, gestand mir dass sie täglich 2-3 Tassen Kaffee trinken müsse.
Shanghai möchte eben mithalten mit den westlichen Ländern und übertrumpft diese mit ihrem hohen Trendanspruch schnell noch einmal um ein Vielfaches.
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