Ni Hao in China! Die sieben Teams der New Silk Road Rallye Modern, Hamburg-Shanghai 2016, sind in China angekommen. Am zweiten Tag in China und dem 21. ingesamt ging es für die Teilnehmer auf Behördentour. Die Teams waren auf dem Verkehrsamt und bei der Verkehrspolizei, wo chinesische Nummernschilder und Führerscheine erworben wurden. Doch der Reihe nach, hier der Tagesbericht aus Sicht von Team 5 Büchter-Wittmann.
Ankunft in Kashgar: Behördengänge
Die Betten waren prima, die Zimmer auch, aber es ist warm, die AC funktioniert nicht. Um 8:10 gibt es Frühstück. Das ist mit der Hoteldirektorin extra verhandelt, weil hier normalerweise das Frühstück erst um 8:30 Uhr ist. China hat zwar eine einheitliche Zeit jetzt, aber für diese Region ist das ungünstig, weil es morgens natürlich so lange dunkel ist. Deshalb fangen alle erst um 9 an zu arbeiten. Anyway, wir frühstücken und fahren zum Verkehrsamt. Das ist etwa 35 Minuten außerhalb der Stadt. Erst stehen wir vor einem verschlossenen Tor. Dann sollen wir außen herumfahren. Das Auto, das die Strecke schafft hat die Fahrtauglichkeit eigentlich bewiesen. Löcher und Risse die wie Verwerfungen sind.
Jetzt stellen wir uns vor die Tore zur Fahrzeugprüfung. Nein, das ist nicht richtig, alle rückwärts und hinter die Schlange, die dort steht. Nach einiger Zeit kommt die Frage, ob alle Autos TÜV haben. Nachdem wir sie bejaht haben, dürfen wir die Mondpiste wieder zurück fahren und auf die Straße vor das Ministerium. Dort parken wir am Straßenrand. Dann kommt die Polizei, möchte, dass wir Warnblinklicht anmachen und wir dürfen auch ein paar Fotos mit den Beamten machen. Jetzt geht es ins Verkehrsamt. Auf drei Stuhlreihen verteilt nehmen wir Platz. Wir machen Dönikes und irgendwann kommen zwei ernst aussehende Menschen und machen tatsächlich eine Verkehrsbelehrung. Nicht länger als 4 Stunden fahren. Kein Fahren nach dem Genuss von Alkohol, an der Ampel darf man bei Rot rechts abbiegen, nicht zu schnell fahren etc. etc. Es werden zum Beweis Fotos von uns beim Zuhören gemacht. Jetzt macht die Behörde zu und wir sollen raus. Also wieder zu den Fahrzeugen am Straßenrand. Dann stehen wir an den Autos, bis ein Offizieller kommt und die Fahrgestell- und Motornummer prüft. Wir bedanken uns artig mit che che und erfahren von Thomas, dass das "ältere Schwester" heißt so wie wir es ausgesprochen haben und nicht etwa Danke. Das nur zu unseren Chinesischkenntnissen. Es soll wohl alles klappen, wir dürfen ins Hotel zurück fahren.
Es ist fast halb 4 als wir ankommen. Dort gehen wir zur Massage. Wir bestellen 60 Minuten und bekommen: Erst eine Art Thai Massage, dann mit Öl, dann mit heißen Steinen, dann Bauch, Arme, Kopf und zuletzt Füße, die dann mit Feuer abgebrannt werden. Es dauert 2 Stunden und ist ein Traum. Der kräftige Chinese läuft mir auch auf dem Rücken rum. Ich glaube ich kann fliegen. Um halb sechs Essen wir an einem Riesentisch mit Drehteller im Restaurant. Es schmeckt alles köstlich und ich habe sowieso den Eindruck, dass ich das chinesische Essen besser vertrage. Danach starten wir in die Altstadt und auf den Basar. Wie in einer anderen Welt, Menschen, die völlig anders aussehen. Ein wenig türkisch mit arabisch gemischt. Die Frauen behandeln ihre Gesichter mit Weißmacher und sehen merkwürdig aus. Es ist ein buntes Gewirbel von Bäckern, Fleischern, Obsthändlern usw. und einigen Berufen, die man bei uns nicht mehr sieht. Ein Kupferschmied ist dabei. Praxen in denen die Zähne gemacht werden. Gold natürlich. Überall gibt es Essen vom Grill, die Straßen sind voller Rauch und Gerüche. Schafe werden eben schnell abgezogen und zerteilt, Teig geknetet. Es wird gekocht, gekauft, gegessen. So stellt man sich den Orient vor. Am meisten ist auf dem Stoffbasar los. Da schieben sich die Leute in den Gassen, dazwischen die Elektromofas. Eier, Spielzeug, Familien, alles wird auf den Dingern befördert. Sie surren durch die Gegend und da man sie nicht hört, kann man leicht unter die Räder kommen. Wir genießen die Stimmung und schlendern einige Stunden durch die Gegend. Auf dem Rückweg zum Hotel kommen wir durch ein sehr schönes Wohnviertel mitten in der Stadt. Die Türen sind verziert und die Häuser gepflegt, die Kinder spielen auf der Straße. Wir versorgen uns noch mit Obst für morgen.
Ein wunderbarer Tag! Die Führerscheine sollen fertig sein, sagt Thomas bei der Ankunft im Hotel. In der Halle ein warmes Bier und dann ins Bett. Morgen fahren wir in die Wüste Taklamakan. (aus dem Reisetagebuch von Eva Büchter, Tag 21).
Vielen Dank Eva für diesen unverfälschten Einblick, wir wünschen nun eine inspirierende Fahrt entlang der Takla und durch das Reich der Mitte. Roll on...
Andreas Flück, Leiter Rollende Reisen
China Tours Hamburg
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