Chinatours Reise-Blog

Reisetipp: Der Öffentliche Verkehr in China

Geschrieben von Patrick Müsker | Jan 5, 2019 9:00:35 AM

Für alle, die China besuchen möchten, gestaltet sich die Wahl des Reisemittels als relativ einfach: das Flugzeug. Doch wie sieht es denn eigentlich nach der Ankunft im Reich der Mitte aus? In der Regel kommt man nicht an Bus, Bahn und Co. vorbei, um vor Ort mobil zu sein. Aber wie funktioniert der öffentliche Verkehr in China?

So viel sei vorweg gesagt: Es gibt die ein oder andere Eigenart bei den chinesischen Transportmitteln zu beachten. Aber die Vor- und Nachteile wiegen sich gegenseitig auf und der öffentliche Verkehr bietet genügend Möglichkeiten, um das nächste Ziel zu erreichen.

Der Bus

In China gehört selbstverständlich auch der Bus zu den üblichen Transportmitteln. Nahezu jede Stadt ist mit einem Streckennetz für den Bustransport ausgestattet und neben der U-Bahn die Hauptwahl der Bewohner. Vorab ist zu sagen, dass der öffentliche Verkehr in China unverschämt günstig ist, was die Nutzung umso attraktiver gestaltet. Eine Fahrt mit dem Stadtbus kostet je nach Ort 1 bis 2 RMB, was umgerechnet 12 bis 25 Cent entspricht. Beim Einstieg wird das Geld bar in eine Einwurfbox gezahlt. Alternative Bezahlmethoden sind die Verkehrskarte, von der es in jeder Stadt eine eigene gibt, oder aber über das Handy via Zhifubao 支付宝 (hier als Alipay bekannt) und WeChat 微信.

Für Touristen ist die Barzahlung meist die erste Wahl, da sich eine Nutzung von den Apps für Ausländer als fast unmöglich erweist. Wer sich aufgrund von Arbeit oder Studium länger in China aufhält, sollte sich eine Verkehrskarte zulegen. Diese gilt für alle Nahverkehrsmittel und sogar Taxen. Die Karte kann in jeder U-Bahnstation ganz einfach am Schalter aufgeladen werden. Touristen sollten das Bargeld nach Möglichkeit passend dabei haben, da Geld wechseln beim Fahrer schwierig sein kann. Denn dieser spricht meist kein Englisch und bietet diesen Service nicht an.


Bus in China

An den Bushaltestellen bilden sich meist große Trauben von wartenden Chinesen. Viele rennen auch schon Richtung Einstieg, wenn sie den Bus heranfahren sehen. Man sollte sich davon nicht erschrecken lassen und sich einfach geduldig anstellen. Meist ist genug Platz im Bus und wer es nicht mehr in den Bus schafft, wartet einfach auf den nächsten. Der öffentliche Verkehr in China bietet zumindest in den großen Städten kurze Abstände zwischen den Abfahrtszeiten. Außerdem ist es ratsam, sich nach einem Sitzplatz weiter hinten zu orientieren, da die älteren Menschen in der Regel vorne sitzen.

Die U-Bahn

Viele chinesische Städte verfügen über ein großes U-Bahnnetzwerk, mit dem sich weite Strecken in kurzer Zeit überbrücken lassen. Die U-Bahn ist also die beste Wahl, um dem stockenden und überfüllten Stadtverkehr zu entgehen. Die erste U-Bahn Chinas wurde übrigens im Jahr 1956 in Betrieb genommen. Die chinesische U-Bahn gehört gefühlt zu den sichersten Nahverkehrsmitteln. Wer allerdings noch neu in China ist, sollte besonders zu den Stoßzeiten viel Zeit mitbringen. Denn jeder Fahrgast muss durch eine Sicherheitskontrolle. Bei den Menschenmassen erfolgt die Personenkontrolle zwar nur sporadisch, große Taschen kommen aber nicht drumherum, durch den Scanner geschoben zu werden. Auch Flüssigkeiten wie Getränke werden auf gefährliche Substanzen geprüft. Unter solchen Bedingungen fährt man zwar sicher, aber am Einlass kann es schon mal zu Verzögerungen kommen.


U-Bahn in China

Die Bahnsteige der chinesischen U-Bahn sind übrigens mit einer Glasscheibe von den Gleisen getrennt. Türen öffnen sich zur Bahn, wenn diese sicher steht. Auch das gibt ein Gefühl von Sicherheit, wenn sich nach Feierabend die Menschenmassen auf dem Bahnsteig ansammeln. Wer tatsächlich nach Feierabend mit der U-Bahn fährt, muss aber damit rechnen, dass es recht kuschelig wird.

Fahrgäste zahlen auch bei der Bahn in der Regel mit der Verkehrskarte oder dem Handy, indem der QR-Code der entsprechenden App abgescannt wird. Alle anderen kaufen sich einen Chip an einem der zahlreichen Automaten. Dieser ermöglicht den einmaligen Einlass und Auslass einer Fahrt mit der U-Bahn.

Das Taxi

Die Fahrt mit dem Taxi hält in China viele Vorteile bereit. Man ist am mobilsten und die Fahrtkosten gestalten sich dennoch sehr günstig. Außerdem unterhalten sich die Taxifahrer in der Regel gerne mit ihren ausländischen Fahrgästen. Wer also den Kontakt zu Einheimischen sucht oder einfach sein Chinesisch trainieren möchte, ist an dieser Stelle gut beraten. Der einzige Nachteil ist der stockende Stadtverkehr.


Taxis in China

Auch der öffentliche Verkehr in China unterliegt immer neuen Projekten. Städte wie Shenzhen haben neben Elektrobussen bereits Elektrotaxen eingeführt. Man kann Benziner (rot) und Elektrotaxen (blau) anhand der Farbe unterscheiden. Wer längere Strecken zurücklegen möchte, sollte in diesem Fall nach den roten Fahrzeugen Ausschau halten. Es kann nämlich schnell vorkommen, dass die Batterie des Elektrotaxis eine lange Strecke nicht mehr schafft. Des Weiteren können die Signallampen verwirrend sein, die Anzeigen, ob ein Taxi besetzt oder frei ist. Ein rotes Licht bedeutet, dass das Taxi frei ist und ein grünes Licht, dass es bereits besetzt ist.

Der öffentliche Verkehr und Sicherheit

Hier noch zwei Hinweise zur Sicherheit: Damen sollten zu später Stunde nicht alleine mit dem Taxi fahren, um Belästigungen aus dem Weg zu gehen oder unnötige Gefahren zu vermeiden. Außerdem ist im Bus generell Vorsicht geboten, da sich oft Taschendiebe im Gedränge aufhalten und auf einen günstigen Moment warten.

Das gute alte Fahrrad

Hierzulande fügen sie sich ebenfalls langsam ins Stadtbild ein. Die Rede ist von den Leihfahrrädern. In China stehen sie zu Hunderten an beinahe jeder Straßenecke und entwickeln sich zu "Gehwegblockaden". Dennoch sind sie eine überaus günstige und mobile Möglichkeit, sich innerhalb der Städte auf offener Straße fortzubewegen. Die Zahlung erfolgt erneut über eine entsprechende App des Anbieters oder über WeChat und Alipay. Für Studenten stellen die Fahrräder sicherlich eine interessante und kostengünstige Alternative dar, an einem schönen Sommernachmittag um den Campus zu fahren.


Öffentliche Fahrräder in China

Wer es sich allerdings nicht nehmen lassen kann, auch in China selbst am Steuer zu sitzen, der findet hier das richtige Angebot: