Eine wunderschöne Reise ins Reich der Mitte neigt sich dem Ende und eine Frage rückt immer näher: Was bringe ich denn aus China mit? Die richtigen Souvenirs zu finden, ist nicht einfach! Man möchte Familie und Freunde überraschen und sich selbst ein Andenken an besondere Momente mitbringen.
Bei meiner ersten Reise nach China bereitete mir die Suche nach Souvenirs auch Kopfzerbrechen: Fächer, Buddha oder doch ein Set Essstäbchen? Einer meiner Freunde machte es sich einfach: Er kaufte Hühnerfüße. Ein eingeschweißter Hühnerfuß für jeden Freund ... Für wen das nicht die richtige Lösung ist, habe ich hier meine Top 5 besonderer und skurriler Souvenirs zusammengestellt.
1. Der singende Fisch
Mittlerweile gibt es in China nichts, was es nicht gibt! Bei einer Zugreisen durch das Reich der Mitte kamen einmal ambitionierte Schaffnerinnen in unser Abteil und verkauften Kinderspielzeug. Wir wären nicht in China, wenn nicht sogar diese Spielsachen einen höllischen Krach machen würden – denn leise geht in China kaum noch etwas. Seit einigen Jahren schallt durch die Lautsprecher des Landes immer wieder der "Kleine-Apfel-Song". Kurz nach der Gangnam-Style-Welle eroberte dieser Ohrwurm Chinas Musikszene. Seitdem scheint auch mich dieser Song zu verfolgen. Ob als Motivationslied für die abendlichen Tanzeinheiten der Kassiererinnen oder eben in Form eines singenden Fischs im Schlafabteil des Zugs von Peking nach Guiyang. "Ni shi wo de xiao ya xiao pingguo" ("Du bist mein kleiner kleiner Apfel") ist für mich zu einer Art inoffiziellen Hymne geworden und auch zu einem immer wiederkehrenden Ohrwurm.
2. Chinesische Kunst
Neben den klassischen Made-in-China-Souvenirs kann man auch Ausschau nach etwas Besonderem halten. Inzwischen haben sich in fast allen großen Städten Kunst- und Kreativzentren angesiedelt. Chinas Kunstszene ist auf dem Vormarsch. Vor einigen Jahren wurde sie von vielen Experten noch zu den Insidertipps gezählt, aber das hat sich heute geändert. Dennoch: Noch immer sind kleine Bilder oder Skulpturen zu relativ günstigen Preisen zu bekommen. Sie sind individueller als Buddha & Co. und zeigen China von einer noch viel zu unbekannten Seite. Mich begleitet seit einigen Jahren ein rot lackierte Terrakotta-Krieger, den ich im Pekinger Kunstviertel 798 gefunden habe.
In Peking bieten sich dafür neben dem Kunstviertel 798 auch die Einkaufsstraße Nanluoguxiang an, in Shanghai das Kunstviertel M50 und sogar im nordöstlichen Shenyang kann man im 1905 Cultural & Creative Park fündig werden. Städte wie Chengdu oder auch Hongkong sind ebenfalls reich an künstlerischem Geist.
3. Kitsch
Ja, für mich darf es auch mal Kitsch sein. Kleine bunte Naturgötter oder Tierkreiszeichen zum Hinstellen, ein Bild von Cai Shen – dem Gott des Geldes – oder andere Glücksbringer. Diesbezüglich scheint in China ein ähnliches Motto, wie bei der Lautstärke vorzuherrschen: Dezent geht, aber warum? Lieber in die Vollen gehen: Hier noch mehr Glitzer und da noch ein paar Fake-Edelsteine. Beim Überladen gibt es keine Grenzen. Auch für die weihnachtliche Dekoration lässt sich vorsorgen.
3. Mao Andenken
Wie auch immer man zu Mao steht – er gehört nach wie vor zum kollektiven Gedächtnis des Landes. Beim Verlassen des Mao-Mausoleums auf dem Platz des himmlischen Friedens in Peking stößt man auf einen kleiner Markt. Hier findet man alles – alles mit Mao. Egal ob Mao-Bibel, Aschenbecher, Fächer oder Wandteller: Neben den Statuen des Gründervaters findet sich alles. Mein persönliches Highlight war eine kleine Standuhr (auch als Armbanduhr erhältlich), bei der Maos Hand im Sekundentakt winkt. Ich weiß nicht, ob man Mao mit diesen Souvenirs wirklich huldigt oder ihn eher ad absurdum führt, aber ein Hingucker sind sie in jedem Fall.
5. Klassiker
Bei all den Möglichkeiten, die man heute hat, sind die Klassiker natürlich immer noch eine gute Wahl, um sich selber an eine schöne Reise zu erinnern, bzw. seiner Familie ein kleines Stückchen China mitzubringen. Und gerade bei den immer heißeren und längeren Sommern ist ein chinesischer Fächer doch eine gute Idee. Die Auswahl ist faszinierend! Aber auch Essstäbchenhilfen sind nicht nur witzig, sondern auch durchaus hilfreich.
China bietet nichts, was es nicht gibt. Souvenirs sind so vielfältig, wie das Land selber. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Es muss aber auch nicht immer nur ein Fächer oder eine Winkekatze sein – die kommen sowieso eigentlich aus Japan –, sondern es darf auch mal etwas anderes sein.