Suzhous Gärten: Perfektion in Grün

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Idyllischer könnte der Blick in die Gärten Suzhous nicht sein: Leicht verschwommen spiegeln sich die geschwungenen Dächer mit den roten Lampions im Wasser, rechts und links ragen wilde Felsen am Seeufer in die Höhe, während Goldfische um blühende Seerosen kreisen. Nur wenige Schritte weiter öffnet sich ein anderes Fenster zum scheinbar endlosen Bambus-Hain – dabei ist der „Garten des Meisters der Netze“ gerademal einen halben Hektar groß!

Blick auf einen Kanal mit roten Lampions Blick auf einen Kanal mit roten Lampions

Begehbare Gemälde

Meisterhaft gaukelt die Anlage immense Weiten vor, gibt dem Auge Platz und lässt den Besucher stets neue Wege entdecken. Mauern – fast ein wenig paradox – helfen, die Illusion von Größe aufzubauen: Immer wieder geht es um die Ecke, bieten ihre Fenster einen anderen Blick auf bereits Gesehenes – wie Bilderrahmen für ein Gemälde. Am Ende ist der Besucher nicht mehr sicher: „Habe ich das nicht schon einmal gesehen?“ Auch die Bäume außerhalb des Gartens und natürlich die Weiten des Himmels, sind geschickt eingebunden. Auf den Überblick kommt es dabei nicht an, sondern auf die Details: Chinesische Gärten muss man entdecken, sich darauf einlassen. Jeder Busch, jeder Kiesel ist mit Bedacht platziert, jedes Element hat eine Bedeutung, nichts ist dem Zufall überlassen und wirkt doch völlig natürlich. Wasser und „Berge“, meist skurrile Kalksteine aus dem nahegelegenen Taihu-See, gehören immer dazu, genauso wie kleine Pagoden und natürlich die eine oder andere idyllisch gelegene Bank.

Durchbruch in den Garten Durchbruch in den Garten

Gärten der Künstler und Gelehrten

Dies gilt für alle Gärten der Stadt, die Suzhou schon vor mehr als 800 Jahren zu Weltruhm verhalfen. Hier ließen sich besonders gerne Literaten und Gelehrte, der Beamte und Künstler nieder. Mit Stil natürlich: Inspiriert vom kaiserlichen Lebensstil ließen die wohlhabenden Intellektuellen Gärten anlegen, die denen der kaiserlichen Hauptstädte keineswegs nachstanden. Ein bisschen Status war natürlich auch dabei: Der klassische chinesische Garten galt als Ort der Kultur, der Literatur und der Künste. Die Schönheit des Gartens, die „perfekte“ Landschaft en miniature ließen auf Feingeist und Raffinesse des Besitzers schließen. Einst sollen es mehr als 200 Anlagen gewesen sein, aber auch heute stößt der Spaziergänger immer wieder auf Gärten. Seit 1997 wurden neun von ihnen in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Chinesischer Garten bei Regen Chinesischer Garten bei Regen

Idylle im Mondlicht

Sehenswert sind die Gärten übrigens nicht nur tagsüber: Immer wieder finden in den Gärten abendliche klassische Konzerte oder poetische Lesungen statt. Ein wenig verwunschen, mystisch, scheinen sie mit einem Male. Und manch ein Arrangement wird erst im Dunkeln sichtbar, wie der Schatten des Bambus auf der weißen Mauer oder der Vollmond, der sich im Teich spiegelt. Perfekt!

Spiegelung auf dem Wasser Spiegelung auf dem Wasser

Tipp: Die schönsten Gärten

Viele der Gärten lassen sich zu Fuß und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Bei gutem Wetter lohnt es sich aber auch, an einer der vielen Fahrradverleihstationen ein Rad zu mieten.

Der „Garten des bescheidenen Beamten“

Mit fünf Hektar Fläche ist die Anlage aus dem 16. Jahrhundert der größte der Gärten. Er ist in drei Teile gegliedert und wurde 1522-66 vom Beamten Wang Xianchen in Auftrag gegeben, der hier seinen Altersruhesitz einrichtete. Genau genommen besteht er aus mehreren Gärten: Einem Eingangsteil im Stil europäischer Parkanlagen, in dem je nach Jahreszeit verschiedene Blumenausstellungen zu sehen sind, dem eigentlichen chinesischen Garten mit den Wohngebäuden sowie einem kleinen Bonsai-Garten im Westteil der Anlage. Viele Seen und mit Brücken verbundene Inselchen zeichnen ihn aus – und das kleine Teehaus, das oft erstaunlich einsam da liegt und die wahrscheinlich schönste Gelegenheit zur Pause bietet.

Der „Garten des Paares“

Umgeben von Kanälen liegt dieser 8.000 Quadratmeter große Garten aus der Qing-Dynastie etwas östlich der Stadt. Auch er war einst bewohnt und diente als idyllischer Rückzugsort zum Lernen und Meditieren, aber auch um Gäste zu bewirten. Als einziger besaß er einst eine Bibliothek.

Der Pavillon der blauen Welle

Sage und schreibe tausend Jahre hat der Garten südlich von Suzhou schon auf dem Buckel: Im Jahr 1044 ließ ihn der Dichter Su Shunqin als „Stadtwald“ erbauen: Alte Bäume und skurrile Felsen machen seinen Charme aus.

Der „Löwenwald-Garten“. 

Mitte des 14. Jahrhunderts vom buddhistischen Mönch Tianru auf den Überresten einer älteren Gartenanlage erbaut, wurden hier ganz besonders viele bizarre Felsen aus dem Taihu-See verwendet. Daher rührt auch der Name der Anlage: Sie sollen allesamt an Löwen erinnern. Insgesamt ist der Garten besonders typisch für den Stil der mongolischen Yuan-Dynastie des 13. Jahrhunderts. Dank seines Felsen-Labyrinths ist er bei chinesischen Reisenden besonders beliebt.

 Der „Garten des Meisters der Netze“

Der Garten des Meisters der Netze ist mit nur 4.000 Quadratmetern Fläche einer der kleinsten Gärten Suzhous, aber auch einer der schönsten. Bis heute gilt er als ein Meisterwerk der chinesischen Gartenbaukunst. Eine Kopie des westlichen Hofes steht seit 1981 im „Metropolitan Museum of Art“ in New York. Der Name des Gartens geht auf die „Sage vom Pfirsichblütenquell“ des Dichters Tao Yuanming (365-427) zurück. Ein armer Fischer entdeckt ein Traumland, in dem die Bewohner unbeschwert von täglichen Sorgen, politischen Intrigen und in Frieden leben. Shi Zhengzhi, der den Garten im 12. Jahrhundert bauen ließ, erhoffte sich nach einer enttäuschenden Karriere als Beamter, frustriert von Korruption und Intrigen, ein solches Refugium in dem Garten zu finden. Nach seinem Tod verfiel der Park und wurde 1770 von einem kaiserlichen Beamten in der heutigen Form wiederhergestellt.

Der „Garten des Verweilens“

Im Jahr 1583 ließ der Abt Xu Taishi die mehr als 23.000 Quadratmeter große Anlage als zwei-geteilten Garten anlegen, der immer wieder umgestaltet wurde und zeitweise sogar in Vergessenheit geriet. Erst im 19. Jahrhundert wurde er wieder instandgesetzt. Anders als in den meisten Gärten prägen ihn zahlreiche Gebäude, darunter auch ein kleines Teehaus in der nordöstlichen Ecke des Gartens.

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